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Zum Ende der Seite springen Brendans Schicksal
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Brendan
Bürger




Dabei seit: 04.07.2007
Volk des Chars: Eriadorer
Herkunft: Ostufer, in der Nähe von Dol
Wohnort: Ostviertel 2, über der Schmiede

Brendans Schicksal Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Jetzt, in der Zeit der Heumahd, übernachtet Brendan öfters unter freiem Himmel. Doch heute lassen ihn die Tiere nicht schlafen. Sie sind sehr unruhig, er steigt also auf einen Baum, um sich umzusehen. Da sieht er voller Schreck einen hellen Schein in südlicher Richtung. Dort, wo ihr Gehöft liegt. Sofort läuft er los, rennt in Todesangst und kommt schließlich keuchend zu Hause an. Gerade stürzt das brennende Haus in sich zusammen und verursacht einen leuchtenden Funkenregen. Brendan ist froh, dass es vor kurzem geregnet hat, trotzdem konnte sich das Feuer im trockenen Haus sehr schnell ausbreiten. Da entdeckt er seine Mutter mit Beatrice im Arm im Schatten der Scheune. Schnell eilt er zu ihnen und bemerkt, dass Aline am ganzen Körper Verbrennungen erlitten hat, wahrscheinlich, weil sie ihre Tochter schützte. Außerdem hustet sie schrecklich von dem Rauch, bei der Flucht nach draußen hatte sie sich den Fuß verstaucht. Brendan versucht, sie wegzubringen, doch sie wehrt ab. "Hol' Hilfe!" keucht sie. "In der Stadt, du weißt schon. Nimm ein Pferd!" Er tut wie geheißen und holt das Pferd. Im Davonjagen denkt er fieberhaft nach. Das Feuer wird auch auf die anderen Gebäude übergreifen. Je schneller er Hilfe holt, desto mehr kann vielleicht noch gerettet werden. Und meine Tiere sind im Stall... Wenn sie das Feuer riechen, werden sie verrrückt. Er reitet, so schnell er kann. Nach Dol Banred.

Hastig betritt Brendan die Fähre. Das Pferd hat er auf dem Festland untergestellt. Er klaubt die letzten Geldstücke aus einer der vielen Taschen seines Mantels und drückt sie dem Fährmann in die Hand. "Bitte beeilt Euch!"
Er bemerkt nicht, wie das Schiff ablegt und im Anduin heftig zu schwanken beginnt.
Mit sehr gespanntem Blick fixiert er die Stadt, die immer größer wird und Hilfe verspricht.
Ich muss mich beeilen! Ich brauche Hilfe! Männer zum Löschen!
Sein hastiger Blick streift den Fährmann, der augenscheinlich nicht schneller arbeitet als sonst. Er seufzt, sagt aber nichts und zwingt sich, ruhiger zu atmen.

Als die Fähre angelegt hat, eilt Brendan sofort in die Stadt.


Gehetzt rennt Brendan durch die Straßen der Stadt.
Er trifft keine Menschenseele an, komisch eigentlich in so einer großen Stadt.
Da, endlich erspäht er einen großen Mann, der gerade aus einem Haus gekommen ist (Erid Sahrin). Er stürzt auf ihn zu wie ein Pferd nach einer Dürre zum Wasserloch.
Vor ihm angekommen, fällt er fast hin, so erschöpft ist er.
"Hilfe", röchelt er. Nach ein paar Augenblicken der Atemholens spricht er weiter. "Bitte. Unser Haus brennt. Meine Familie, meine Tiere! Könnt Ihr mir nicht löschen helfen? Es ist nicht weit von hier, auf dem Festland!" Seine Stimme ist kratzig vom Rennen, das Gesicht schweißnass und rot.
Mit großen Augen sieht er zu dem Mann auf, der ihm Rettung verspricht.


Erid will sich gerade wieder auf den Weg machen, als ein Junge auf ihn zugestürzt kommt. Völlig außer Atem bricht er fast vor ihm zusammen. Erid kann ihn gerade noch stützen. Mit seinen beiden großen Händen packt er den Jungen an den Schultern.

"... Hilfe .... brennen ... nicht weit ..." die Worte des Jungen sind kaum zu verstehen so atemlos stößt er sie hervor.

"Ganz ruhig mein Junge, ..." - Erid versucht den Jungen (Brendan) zu beruhigen - "... hol erst einmal tief Luft. Wo brennt es, zeig mir den Weg. Hast du schon jemanden gefunden?"


Starke Hände fangen ihn auf, als Brendan taumelt.
Er versucht, sich zu konzentrieren, sprudelt dann ein Mischmasch heraus, das ungefähr klingt wie "Ichweißauchnichtwiedaspassierenkonnte".
Dann hält er inne und erzählt der Reihe nach. "Ich weiß auch nicht, was passiert ist. Unser Haus steht ganz allein auf weiter Flur, kein anderes Haus ist in Gefahr, aber auch keiner, der vielleicht löschen könnte. Bitte, wir müssen uns beeilen, vielleicht auch noch Eimer mitnehmen, damit wir aus dem unweiten Fluss Wasser schöpfen können.
Nein, Ihr seid der erste, den ich überhaupt hier treffe.
Vielleicht sind noch in der Taverne Menschen, die helfen können."
Er hat gleich das Schild erkannt, unter dem er steht. Aber dass er die Tür blockiert ist ihm nicht aufgefallen.

"Dann los,..." Erid drängt nun zur Eile und schiebt den Jungen zur Taverne zurück. Mit Schwung öffnet er die Tür und tritt in den Schankraum den Jungen vor sich her schiebend.

Laut lässt er seine kräftige, tiefe Stimme erschallen, so dass er die Aufmerksamkeit der gesamten Taverne bekommt. Sogar Dindal schaut aus der Küche hervor.

"FREUNDE.... Das Heim dieses Jungen hier ist ein Opfer der Flammen geworden. Er ist mit der Fähre hierhergekommen und sucht Hilfe. Er benötigen alle Hilfe die er kriegen kann. ... Wiir sollten ihm helfen und schauen, was wir für ihn und seine Familie tun können. "

Erid wendet sich wieder an den Jungen, "so, jetzt bist Du dran."
Ohne auf die Reaktion der anderen zu warten dreht sich Erid wieder zur immernoch offenstehenden Tür.


Zunächst den Blick Richtung Rosie gerichtet, rumpelt sie herum, als wieder jemand eintritt, und zwar mit ordentlichem Schwung. Ein junger, kräftig gebauter Mann tritt ein in der Begleitung eines Jungen.
Als Dís hört, was geschehen ist, rumpelt sie auf.
„Jetzt könnt Ihr gleich mal zeigen, ob Ihr etwas taugt, oder wollt Ihr zusehen, wie der Junge sein Heim verliert?“ fragt sie ihren Begleiter und rumpelt sogleich von ihrem Platz hoch. Untätig herum sitzen, wenn Hilfe gebraucht wird, ist nicht ihr Ding.

„Dís, stets zu Diensten“ stellt sie sich dem Mann vor. Auf geht’s, keine Zeit zu verlieren, Ihr könnt auf mich zählen. Meister Dindal, nehmt einen meiner Ringe zum Pfand, dass ich zurückkomme und zahle, und der Herr da auch, falls er den Mut fasst und uns begleitet. Sie will dem Mann einen Ring reichen, doch Dindal scheint mit Zwergen keine schlechten Erfahrungen zu haben und winkt ab. Bei Dís kann er das auch guten Gewissens tun, schenken lässt sie sich bestimmt nichts.

„Dann mal los, Junge, wie heißt du überhaupt? Ich bin Dís. Sehen wir mal zu, dass wir dein Zuhause retten, lauf voraus!“


Eolair will Rosie gerade die Zeche aus seinem Beutel abzählen, als die Tür zum Humpen mit Schwung aufgerissen wird und ein Mann eintritt - nein, der Mann eintritt, der vor nicht allzu langer Zeit mit der verschleierten Frau an einem der Tische gesessen hatte. Ihm folgt ein blondhaariger Junge mit rotem Gesicht der völlig außer Atem war.
Eolair steht mit einem Ruck auf, als er hört, was passiert ist und vernimmt garnicht mehr die Worte des Zwerges. Für ihn steht sofort fest, dass hier seine Hilfe gefordert wird, da muss ihn niemand zweimal drum bitten.
Er zählt eilig die Zeche ab und bezahlt sein Essen und das des Zwerges gleich mit, sowie alle Krüge Bier.
Er schaut die Schankmaid an und fragt:

"Fräulein Rosie - würde es Euch etwas ausmachen, wenn Ihr in der Zwischenzeit meinen Sack irgendwo abstellt, wo ich ihn wiederfinden kann? Ich hatte vor, hier ein Zimmer oder eine Schlafstatt zu mieten - wenn Ihr also so nett wäret? Ich danke Euch..."

Und eilig gibt er der Maid zwei BS extra auf die Hand.
Er nickt lächelnd und wendet sich dann wieder dem Jungen und dem anderen Mann zu, die zusammen mit Dís auf dem Weg aus dem Humpen sind und geht ihnen schnell hinterher.


Dankbar sieht Brendan Erid an, als dieser einen Aufruf startet.
Da steht auch schon ein Zwerg auf mit mächtigem Bart und für seine Begriffe ziemlich klein für einen Großen.
Er wäre sicherlich erstaunt gewesen, hätte es die Situation erlaubt. "Ich bin Brendan", spricht er mit klarer Stimme. Er deutet eine kleine Verbeugung an.
"Vielen Dank, dass Ihr mit eure Hilfe nicht versagt.
Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass sich mein Haus auf dem Festland befindet, ich brauchte zu Pferde nicht lange." Ja, ich werde Euch führen. Möchte keiner mehr mitkommen?" Ratlos schaut er in die Runde: Keiner steht auf. Solange sie nicht gefährdet sind, tun sie keinen Handschlag!
Na, vielleicht finden wir draußen noch Freiwillige....


Dís stutzt.
„Heißt das, wir brauchen Pferde, junger Meister Brendan? Wo bekommen wir welche her? Und ich sage es lieber gleich, ich werde bei jemandem Ballast spielen müssen, denn diese Viecher habens meistens nicht so mit mir...!“

Dass es in Wirklichkeit eher umgekehrt ist, ist Dís nicht bewusst, für sie geht die Uneinigkeit zwischen ihr und diesen Vierbeinern wirklich in erster Linie von diesen aus. Doch Zwerge sind eben keine geborenen Reiter. Sich auf das Tier eines anderen zu schwingen, der das Tier steuert, macht ihr dagegen keine Probleme.


"Und nicht nur das, Meister Dís, wir benötigen auch ein Boot, denn wenn wir zum Festland wollen, müssen wir über den Anduin - Junge, Dein Boot, mit dem Du hergekommen bist, fasst doch auch mehrere Personen, oder nicht?"

Eolair schaut auf den Jungen herunter und hofft, dass es so ist, denn was sollte denn werden, müssten sie den Fluss mehrmals überqueren - das Haus wäre längt nur noch Rauch und Asche.

"Und, Meister Dís, im Zweifelsfalle und natürlich nur, wenn es Euch nichts ausmacht, nehme ich Euch auf mein Pferd, es wird uns beide ohne Probleme tragen können - Nun, junger Mann, dann lass uns eilen ..."


Erid ist erstaunt, das nur ein Zwerg und ein Mann, dem Aussehen nach ein Mann aus Rohan, sofort aufstehen und dem Ruf folgen. Achselzuckend wendet er sich an Brendan und legt ihm die Hand auf die Schulter. "Na dann los mein Junge!" Zu den beiden anderen gewandt: "Mein Name ist übrigens Erid, Erid Sahrin aus Tharbad."
Mit diesen Worten tritt er durch die offene Tür nach draußen.


"Na jetzt jedenfalls raus hier, während unserer Palaver ist die Hütte womöglich endgültig abgebrannt. Das hat man davon, wenn man lausige Häuser baut, statt sich solide Höhlen zu graben.
Merkt Euch, was ich Euch schuldig bin, werter Eolair, jetzt erst mal raus hier!"

Mit diesen Worten verlässt Dís eilig den Humpen.


Schnell folgt Brendan Erid erst einmal aus der lauten Taverne heraus. Danach dreht er sich zu den beiden Helfern um.
"Ich glaube kaum, dass wir zu so später Stunde noch irgendwo Pferde auftreiben können. Zu Fuß sind wir auch schnell da.
Und der Fährmann müsste uns sicher über den Anduin bringen können."
Erschöpft blickt er von einem zum anderen.
"Beeilen wir uns!"
Er eilt voraus, der Mantel weht hinter ihm her.

"Na der Hafen ist ja gleich ein paar Schritte weiter, da kommen wir auch zu Fuß hin!" meint Dís, hinter dem wehenden Mantel des Jungen herlaufend.

Muss ziemlich übel sein, was der Bursche grade durchmacht, ein Wunder, dass er so bei Verstand bleibt. Scheint Schneid zu haben, denkt Dís bei sich.

"Mein Name ist im übrigen Dís", ruft sie mit ihrer kräftigen Stimme, damit sowohl Meister Sarin als auch Brendan hören können. Und an Eolair, der ebenfalls mithastet, gewandt,
"und unter Zwergen ist das ein Frauenname, mit Verlaub!"
Sie lacht polternd, trotz des schnellen Schrittes, hat eine ungefähre Vorstellung, dass ein gewisser Eolair nun einigermaßen verblüfft dreinschauen muss, auch wenn sie bei der Hetzerei gerade keine Zeit hat, das vornehme Gesicht des Bürschchens zu betrachten.


Eolair ist hinter dem Jungen, Dís und dem, der sich mit Erid Sahrin vorstellte, aus dem Humpen auf die Straße gerannt und hastet nun den anderen hinterher.
Er hofft, dass sie es schaffen und noch rechtzeitig zur Brandstelle kommen würden, so dass das Haus gerettet werden kann und ... bei den Herren des Westens! Was ist, wenn da noch Menschen drin sind ... des Jungen Familie ...?Diese Gedanken lassen den Mann schneller laufen so dass er auf Erid aufschließt und ihm zuruft:

"Unter anderen Umständen würde ich jetzt sagen, dass es mich freue Eure Bekanntschaft zu machen, Herr Sahrin, doch dieser Moment ist wohl dafür nicht der Richtige! Dennoch - mein Name ist Eolair aus Edoras und der Zwerg hier ..."

Doch da ruft schon Dís hinter ihm schon dazwischen und fast wäre Eolair gestolpert! Tatsächlich wird er langsamer, lässt den Zwerg ... ähm ... die Zwergin (!?) an sich vorbei laufen ....
Er schüttelt den Kopf und kann es kaum fassen. Gut, dass sich keiner nach ihm umsieht - er muss ziemlich dümmlich aussehen.
Er wird wieder schneller bis er zu Dís aufgeschlossen hat.

" Ihr ... Ihr seid eine ZwergenFRAU!!?? Aber .... das konnte ich unmöglich ... und das sagt Ihr mir in einem solch unpassenden Augenblick?! Ich muss schon sagen, Meister ... ich meine Herrin Dís...", und nun muss er trotz der ernsten Situation über sich und seine Verblüffung feixen.
"Ich bitte Euch - lasst uns die darauf unweigerlich erfolgende Diskussion auf einen anderen Zeitpunkt verschieben, wenns recht ist .... Ihr habt mich an der Nase herumgeführt und das kann ich unmöglich auf mir sitzen lassen ..."

Und so fest, wie er es während des Laufens kann, haut er der Zwergenfrau anerkennend auf die Schulter, das Grinsen einfach nicht aus seinem Gesicht vertreiben könnend.


Brendan hört hinter sich, wie sich die Großen alle gegenseitig vorstellen. Er merkt sich die Namen, doch zu mehr reicht seine Kraft nicht mehr.
Er erreicht den Hafen und besteigt die Fähre, die offensichtlich keinen Fahrgast zurück aufs Festland fand und deshalb noch auf der Insel ist.
"Schnell, wir bezahlen während der Fahrt!", sprudelt er heraus.
Und schon stößt der Fährmann ab, Brendan setzt sich auf den Boden. Der Ruderer macht ihn kurz darauf aufmerksam, dass er auf der Hinfahrt zuviel Entgeld erhalten habe und er deshalb kostenlos wieder zurück käme. "Aber von den anderen Herren erhalte ich noch etwas", fordert er mit lauterer Stimme.
Eine Müdigkeitswelle will sich Brendans bemächtigen, doch sofort kommen ihm die schlimmsten Befürchtugen vor Augen. Die einstürzende Scheune, angsvolles Wiehern, Blöken und Meckern. Plötzlich bekommt er eine Heidenangst. Sein Zuhause durfte doch nicht abbrennen! Zum Glück reicht seine Kraft nicht mehr für eine Panik. Er ist auch außer Atem vom schnellen Rennen, schnappt nach Luft.
So komm ich nicht rechtzeitig an und habe dann noch Kraft zum Löschen. Ich muss mir meine Kräfte einteilen.

Kurz vor Erreichen des Festlandes steht er wieder auf und sieht sich seine drei Helfer an. "Würde es Euch etwas ausmachen, wenn ich das Pferd wieder mitnehme? Ich bin ziemlich erschöpft und ich weiß, dass es unverschämt ist, von Euch zu verlangen, zu laufen."
Fragend sieht er von einem zum anderen.

"Was es da zu diskutieren gibt!", schreit Eolair der Zwergin zu, "Ihr habt mich zum Narren gehalten, werte Frau Zwergin. Ich hab Euch nicht als Frau erkannt und Ihr habt Euch als Mann ausgegeben und es wahrscheinlich auch noch genossen!"

Eolair muss laut lachen und seine Stimme klingt anschließend gespielt vorwurfsvoll.
"Und das ich Euch nicht als Frau ansehen konnte, das dürft Ihr mir nun nicht vorhalten - Bärte tragen die bei uns in der Regel nicht - obwohl irgendwas an Euch doch eigenartig war, denn der Eure ist ein herrliches Prachtstück, den zu pflegen sicher eine Menge Arbeit kostet, genauso gehen die Frauen der Menschen mit ihrem Haupthaar um...."

Sie sind am Hafen angekommen uns Brendan läuft als erster auf die Fähre, die zu ihrem Glück noch am Ufer liegt.
Eolair setzt ihm hinterher und schaut sich nach den anderen um.
Als der Fährmann von ihnen verlangt, die Passage zu entrichten, blickt er nur ein wenig außer Atem, aber keinesfalls erschöpft von dem kurzen Lauf, Dís an.

"Ihr könnt Euch nun revengieren indem Ihr meine Fahrt übernehmt, nun - wie wäre das?"


„Oha, die Fähre, ich dachte du hättest ein Boot, Kleiner, gut dass sie gerade da ist!“
Dís steigt in Windeseile mit hoch.
„So Fährmann, nun zeigt mal dass es auch schneller geht, meinetwegen gibt’s doppelten Lohn, wenn Ihr Euch doppelt sputet!“ spornt Dís den Fährmann an, dafür gibt sie gerne ein paar Münzen mehr.

„Nur Mut, Junge, das wird schon!“ meint sie und legt ihm ihre kräftige Hand auf die Schulter. „Du hast ja Dís dabei, wenn das nicht ein gutes Zeichen ist! Und klar nimmst du das Tier mit, papperlapapp unverschämt!“

Sie wendet sich erheitert an Eolair. „Ausgegeben hab ich mich für gar nichts“, meint sie, „Ihr habt mich einfach gleich dazu gemacht, so einfach ist das! Aber was den Bart angeht, so habt Dank für Euer Kompliment, in der Tat, er wird liebevoll gepflegt. Eine Zwergin weiß schließlich, was sie sich schuldig ist! Und betrachtet das mit der Fahrt als erledigt, ich zahle für alle.“ Dís hat in der Tat genug in ihrem Münzbeutel.

Als die Fähre anlegt, ist Dís, die den Fährmann schon bezahlt hat, die erste, die hinunterspringt und dem Jungen die Hand reicht, um ihm zu helfen.
„Wo hast du denn dein Tier?“ fragt sie. Sie ist sich nicht sicher, ob er es im Humpen schon gesagt hat, da ist die Sache mit dem Feuer zunächst zu vorrangig gewesen.


Auch Brendan springt von der Fähre.
Er dreht sich zu der Zwergin um. "Ich habe es nur angebunden. Gleich dort hinten."
Das treue Tier wiehert ihm entgegen, Brendan löst die Zügel und schwingt sich hoch.
"Gebt die Eimer ruhig her", sagt er zu Erid.

"Jetzt aber schnell. Dort ist der Weg." Er weist in Richtung landeinwärts. "Wollt Ihr gehen, um Kraft zu sparen, oder lieber laufen, um eher dazusein?"

Eolair ist von der Fähre abgesprungen und sieht nun in die Richtung, in der der Junge sein Pferd stehen hat, auf dessen Rücken er sich bereits schwingt.
Er läuft langsam los und ruft den anderen zu:

"Ich denke, Eile ist nun geboten, ausruhen können wir noch, wenn der Brand gelöscht ist und Leben gerettet sind!"

Und ohne sich groß umzuschauen, setzt Eolair sich in Bewegung und spurtet los.


"Bis ich auf das Pferd raufkäme wäre ich eher zu Fuß in Minas Tirith", meint Dís.

Sie sieht sich nach Erid Sahrin um.
"Laufen, denk ich mal. Die Beine der beiden Männer sind ja wohl lang genug und ich mach auch nicht gleich schlapp, auf. Wo müssen wir überhaupt lang? Wo genau liegt das Haus und wie weit ist es dahin?"
Dís hält schon Ausschau nach Rauchschwaden, aber wenn der Junge von Kräfte sparen spricht, dann dürfte es noch eine Weile dauern, bis sie da ankommen.

Sie setzt sich im Laufschritt in Bewegung.


"Dann auf, wir wollen nicht warten." Mit einem Satz springt Erid von der Fähre undfolgt den dreien. Erstaunlich wie schnell ein Zwerg, oder eine Zwergin laufen kann. ... Na dann mal hurtig.
Zielstrebig folgt er Brendan, der sich auf sein Pferd geschwungen hat und bereits davonstürmt.


Wie Ihr meint...
Brendan reitet den Männern und der Zwergin voran.
Nach einer Weile bemerkt er eine Rauchsäule. Er erschrickt, widersteht aber dem Drang, das Pferd noch mehr anzutreiben.
In seinem Kopf ist nur noch Angst, Angst, zu spät zu kommen, Angst um sein Zuhause.
Zwar ist die Arbeit hast, die ihm immer aufgebürdet wird, die Brüder unausstehlich und der Vater viel zu streng. Doch ein Zuhause bleibt immer ein Zuhause.

__________________
Das bin ich. Lebe bei Dorndyl, bin wieder aktiv :)

A new string held me where I was.
Not one string, but a million. Not strings, but steel cables. They were all tying me to one thing - the very center of the universe.
The gravity of the earth no longer tied me to the place where I stood.
It was she that held me here now.
04.07.2007 13:59 Brendan ist offline E-Mail an Brendan senden Beiträge von Brendan suchen Nehmen Sie Brendan in Ihre Freundesliste auf
Brendan
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In der Ferne, am Ende des Weges, wird die Ursache des Rauches immer größer. Mit wachsendem Erschrecken bemerkt Brendan, dass von seinem Geburtshaus nur noch die Grundmauern stehen, das zweite Geschoss schon eingestürzt ist. Brennende Balken liegen rings um die Brandstelle, Gras glüht.
Der Junge reitet mit den Eimern an den Fluss, springt hinunter, schöpft Wasser und fängt an, Wasser in die Flammenhölle zu schütten. Sein Unterfangen ist sinnlos, doch das sieht er nicht. Er versucht nur, etwas zu retten, was schon verloren ist.

Dís ist dabei, schwere Beine zu bekommen, als auch sie die Rauchsäule erblickt, und schlagartig ist alle Müdigkeit verflogen. Mitleid erfasst sie, als sie den Jungen bei seinem vergeblichen Unterfangen sieht.

„Lass gut sein, Brendan, wir waren so schnell wie es nur gegangen ist, aber wir waren zu langsam!“
Sie zieht den Jungen ein Stück zurück, aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich.

Ungewöhnlich sanft klingt nun ihre Stimme, und sie kann nur ahnen, was in dem Jungen vorgehen muss. Hoffentlich ist niemand mehr im Haus gewesen. Sie mag jetzt gar nicht fragen.
Hilflos steht sie vor den Trümmern des Hauses.


Schon aus weiter Entferung ist Rauch zu sehen und auch zu riechen und Eolairs Beine bewegen sich schneller und schneller, willig, zu retten was noch geht. Er sieht Brendan an ihm vorbeigaloppieren zum Fluss, der in der Nähe ist.
Wieder auf den Brand blickend, kriecht die Angst, dass sie zu spät gekommen sind in ihm hoch und schon bald legt sich schwerwiegende Gewissheit auf sein Herz, dass sie nicht mehr viel retten können.
"Bei den Herren des Westens ...", sagt er, als er am Ort des Geschehens steht und hilflos auf die nunmehr noch restlichen brennenden Teile einer Ruine blickt, die einmal des Jungen Zuhause gewesen ist, "Verflucht!!!"
Er bückt sich, hebt einen Stein, der in der Nähe liegt hoch und wirft ihn wütend nach den noch immer am Gebälk leckenden orangenen Flammen.
Heiß ist es in der Nähe des Feuers und er sieht, wie Dís den Jungen weiter zurück zieht und ihm tröstende Worte schenkt.
Eolair sieht zu Erid und setzt sich in Bewegung, um das 'Haus' zu umrunden. Vielleicht kann man ja doch noch etwas retten ...


Starke Arme ziehen Brendan aus der näheren Umgebung des Hauses.
Er steht hilflos da, mit hängenden Armen, den Eimer in der kraftlosen Hand.
Der sorgende Ton in der Stimme der Zwergin entgeht ihm nicht. Das erinnert ihn an seine Mutter.
"Mama! Sie muss noch hier sein! Und die Tiere!"
Brendan ergreift Dís' Hand und zieht sie erst einmal mit zur Scheune. Kleine Flammen beginnen schon, an dem Dachstuhl zu lecken.
Vergeblich versucht er, die Tür zu öffnen, sie ist ein wenig verklemmt. Von drinnen erklingen die Geräusche von in Panik geratenen Tieren.

„Da ist noch jemand drin?“ Dís ist entsetzt, doch in dem Haus noch jemanden zu retten scheint ihr kaum möglich. Wer da drin war, ist entweder erstickt oder erschlagen worden, fürchtet sie.

In der ersten Sprachlosigkeit hat Dís nur das Knacken des Holzes und des Feuers selbst gehört, das so heiß ist, dass es ihr fast den Atem raubt.
Aber nun hört auch sie Tiere.

„Auf die Seite, Junge, los, da hinter, kann sein dass die jetzt wie wild rausrennen!“
Dís nimmt ihre scharfe, zweischneidige Axt zur Hand, haut auf das Schloss, zwei, drei kräftige Hiebe, und das Holz um das Schloss splittert, ein kräftiger Stoß mit der Schulter, und die Türe fliegt auf.

"Eolair, Herr Sahrin, könnt Ihr da mit Schwung Wasser hinaufkriegen?" Sie deutet auf das Dach der Scheune und rennt dann hinein, befreit angebundenes Vieh kurzerhand mit Schlägen der Axt auf die Stricke und treibt alles zur Tür hinaus, dabei schwer in Gefahr, von den panischen Tieren verletzt zu werden.


Erid muss schwer nach Luft schnappen. Solch einen langen Lauf ist er nicht ´mehr gewohnt. Aber die Rauchsäule am Horizont verleiht allen noch einmal Kraft und sie gelangen an den Hof. Vom Haus stehen nur noch die qualmenden Grundmauern
Hier kann keiner mehr leben.
Bestürzt sieht Erid auf das Unglück. Dis zieht den verzweifelten Jungen vom Haus weg. Er kann es nicht begreifen, dass es zu spät sein soll und versucht verzweifelt zu löschen. Eolair wirft wütend einen Stein in die Glut. Er und Erid schauen sich verzweifelt an und beginnen dann gemeinsam die Ruinen zu umrunden.
"Freund, ich hoffe das niemand mehr im Haus war."
In diesem Augenblick hört Erid schwere Axtschläge und die Stimme von Dis. Ein Blick zur Scheune zeigt die Situation. Aus der Scheune sind nun deutlich die panischen Tiere zu hören. Einige Funken sind auf das Dach der Scheune übergesprungen. Die ersten Flammen lecken hervor.
"Schnell, wenigstens die Tiere und die Scheune können wir noch retten."
Erid packt sich die nächsten Eimer und rennt zum Fluss. Mit den Vollen Eimern kehrt er zurück und entleert sie schwungvoll auf das Dach. Und schon ist er wieder auf dem Weg zum Fluss. Immer begleitet vom hämmern der Axt und dem Schreien der Tiere.


Eolair hat das brennende Haus umrundet und auch die Stallungen entdeckt, die von den Flammen noch verschont waren, was sich jedoch im nächsten Augenblick ändert.
Das züngelnde Orange erreicht das Stalldach und Dís und Erid rufen ihm etwas zu, dass nach 'Löschen' klingt.
Sofort rennt er los, zu den Eimern, sieht noch, wie das erste Vieh aus dem aufgesprengten Tor kommt und muss schnell sein, denn die Tiere sind wie toll und würden sicher keine Rücksicht auf einen Mann nehmen, der im Weg ist.
So schnappt auch er sich zwei Eimer und rennt zum Fluss, füllt sie und spurtet zurück, um sie über dem Dach zu entleeren.
Dabei muss er mächtig Schwung holen, um er zu erreichen, doch es klappt - und wieder stürzt er zum Fluss, neues Wasser zu holen, während das Vieh sich über Wiesen und Felder verteilt.


Aus den Augenwinkeln bekommt Erid mit wie auch Eolair sich Eimer schnappt und zwischen Fluss und Scheune hin und her läuft.
Inzwischen hat Dis mit ihrer Axt das Tor "geöffnet" und die panischen Tiere stürzen daraus hervor. Erid muss aufpassen, dass er nicht von ihnen umgerannt wird.
Langsam aber sicher merkt er die Anstrengungen. Es wird immer schwieriger das Wasser mit Schwung auf das immer noch an vereinzelten Stellen brennende Dach zu werfen.
Die Zeit erscheint ihm endlos.
Lange ... halte ich ... das nicht ... mehr aus
Doch irgendwie schaffen sie es gemeinsam.
Mit einem Schwall ergießt sich ein letzter Eimer auf das Dach und die letzten Flammen ersterben und hinterlassen nur noch eine dünne Rauchfahne.
Vor Erschöpfung sinkt Erid auf den Boden. Erst jezt nimmt er einen Geruch war, der ihm bisher nicht aufgefallen war.
"Sagt Eolair fällt euch auch dieser Geruch auf er kommt vom Haus herüber. Es riecht irgendwie nach .... verbrannten Fleisch".
Erschrocken und unsicher wandert sein Blick zu dem Jungen, der versucht die Tiere einzufangen und zu beruhigen.


Endlich bricht das Tor auf, Brendan beobachtet einigermaßen erleichtert die Tiere, die in wilder Flucht die Scheune verlassen.
"Dís, komm wieder raus, das ist gefährlich", ruft er noch schnell hinein, bevor er hinter dem Vieh herrennt, um es davor zu bewahren, sich allzu weit zu entfernen.
Die meisten seiner Schützlinge bleiben auch in einiger Entfernung stehen, der Junge erkennt, dass keines so schnell verloren gehen wird und kehrt zu den Trümmern zurück.
Dankbar sieht er die beiden Männer an, die sich auf dem Boden ausruhen. Er überhört die Bemerkung Erids über dem Gedanken an seine Mutter.
Vorhin war sie noch hier! Und wo ist sie jetzt?
"Mama! Sie muss hier sein. Ich gehe sie suchen", erklärt er schnell und macht sich auf den Weg.

Voll Angst, dass ihr oder Beatrice irgendetwas geschehen sein konnte, suchen seine Augen den dunklen Wegesrain ab. Ein leises Weinen lässt ihn schließlich stutzen und zu einem Baum stürzen, unter dem er seine Schwester findet. Sie wirft sich in seine Arme und zeigt stotternd auf das dunkle Bündel, neben dem sie gesessen hatte.
Es rührt sich nicht.
In Tränen aufgelöst lässt er seine Schwester wieder auf den Boden und dreht seine Mutter um. Sie hat die Augen geschlossen, der Gesichtsausdruck ist leicht verzerrt. Sie atmet nicht mehr.
Schluchzend drückt sich Beatrice an ihn und erklärt mit ersticktem, hohen Stimmchen: "'Sie hat schrecklich gehustet. Ich konnte nichts machen, das Wasser, was ich ihr geholt habe, hatte sie wieder ausgespuckt."
Tieftraurig geht Brendan in die Knie, umklammert seine Schwester und sie weinen lautlos, halten sich aneinander fest. "Geht es dir gut?", fragt er noch erstickt. Er bekommt nur ein Nicken als Antwort, das er auf der Schulter spürt.
Fast eine Ewigkeit hocken sie da, zwei verlassene, kleine Gestalten.

Jungchen mach dir um mich keine Sorgen!“ ruft Dís laut von innen, entschlossen, erst nach dem letzten Tier die Scheune zu verlassen, nicht nur um der Tiere willen, sondern auch weil es bei der Panik der Vierbeiner sicherer ist, an der Hinterwand zu bleiben, bis sie draußen sind. Sie blickt nach oben, keine Flammen, Meister Sahrin und Eolair scheinen die Sache im Griff zu haben.

Nach dem letzten Tier stürmt sie dann auch hinaus. Schaudernd hört sie noch Erid Sahrins letzte Worte.
Hoffentlich nicht Menschenfleisch, schießt es ihr durch den Kopf.

„Gute Arbeit!“ meint sie, den schrecklichen Gedanken beiseite schiebend, zu den beiden Männern. „Die Scheune wenigstens steht noch!“

Sie sieht sich um.
„Wo ist der Kleine?“ Sie sieht sich um, sieht den Baum.

„Bei Aule...“ Sie läuft hinüber, und das Bild zerreißt ihr fast das Herz, das um so viel weicher ist, als ihre rauhe Schale immer glauben macht. Einen Moment zögert sie, weiß nicht recht, ob sie die beiden in ihrer Trauer nicht alleine lassen soll, doch die Frau... vielleicht ist ja noch Leben in ihr. Und so tritt sie wortlos dazu, sucht nach Anzeichen eines Herzschlags in der Hoffnung, dass er bei Menschen auch dort zu spüren ist, wo man ihn bei Zwergen fühlen kann, am Handgelenk, am Hals, nichts, sie legt das Ohr an den Mund der Frau....
Einen Momentlang steigt Wut in ihr hoch. Sie hätten schneller sein müssen, sie haben zu lang gebraucht. Doch ein Blick auf das total zerstörte Haus belehrt sie eines besseren. Vermutlich ist es schon zu spät gewesen, als sie die Herberge verlassen haben.

Einen kurzen Moment noch lässt sie den beiden Kindern, nun selbst mit den Tränen kämpfend. Niemand soll sie so schwach sehen, schon gar nicht die Kinder. Sie schluckt noch einmal. Dann tritt sie hinter die beiden und legt ihre kräftigen Arme um die beiden, keinen Moment zweifelnd, dass es die Mutter ist, die da liegt, und die Schwester, die Gesten sagen alles.
„Ihr werdet sie wiedersehen, eines Tages, Brendan und auch du, kleines Mädchen! Ihr werdet sie wiedersehen! Sie ist jetzt an einem besseren Ort und wird auf euch beide aufpassen!“ Noch nie hat jemand sie so sanft und warm reden hören.
Dann schweigt sie, bleibt einfach bei ihnen hocken, die Arme um sie gelegt, um ihnen Wärme und ein klein wenig Halt zu geben.
Wo sie wohl nun sein mag? Wohin gehen Menschen? Dass es auch für sie einen Ort gibt, zu dem sie gehen, wenn sie sterben, ist für Dís selbstverständlich. Zu den Kindern hat sie aus tiefster Überzeugung gesprochen, keinesfalls gelogen, um sie zu beruhigen.


Der letzte Eimer Wasser landet auf dem Dach, dass noch raucht und Eolair lässt die Eimer fallen und geht zu den schwelenden Ruinen des Hausen hinüber, doch bleibt in gewissem Abstand stehen, denn es ist immer noch ziemlich heiß in der Nähe.
Er schiebt sich den nun viel zu warmen Mantel über die Schultern, der an einigen Stellen rußverschmiert ist und lässt ihn achtlos auf die Erde fallen.
Mit den Ärmeln wischt er sich den Ruß vom Gesicht, ohne zu überlegen, dass er ihn genauso gut noch mehr verwischen könnte ... doch das ist nun einerlei.

Er schaut zu Brendan und den anderen zurück und geht auf Erid zu, der sich ins trockene Gras fallen lässt. Eolair hockt sich ebenfalls hin um ein wenig zu Atem zu kommen.
Die Bemerkung des Mannes lässt ihn hochschauen und nicken.

"Es ist der Geruch des Todes, Herr Sahrin ..." Seinen Blick auf Dís gerichtet, die gerade auf sie zukommt und ihnen zunickt, hört er ihre Frage und sieht sich nach dem Jungen um.
In der Nähe, sitzt er an einem Baum, ein Mädchen im Arm und daneben liegt ein dunkles Bündel Mensch.
Eolair erhebt sich und schüttelt leicht den Kopf, das Herz sinkt ihm in die Magengrube und Zweifel machen sich breit.
"Bei den Herren des Westens ... nein ...."
Er macht ein paar Schritte in die Richtung, in der nun Dís mit den Kindern hockt und versucht, sie zu trösten.
Hilflos hebt er die Arme und seufzt laut auf.
Was kann er auch sonst tun? Sie trösten? Ihnen gut zureden? Wo doch in einem solchen Fall jedes Wort zuviel oder überflüssig sein könnte?
So bleibt er still und senkt den Kopf, schließt die Augen und flüstert ein kleines Gebet in der Sprache seines Volkes ... auf das sie Toten in Frieden zu den Hallen ihrer Väter gelangen ...
Im Hintergrund knistert leise das schwarze Holz der Hausruine.


Erid sitzt erschöpft und von dem Geruch irritiert im Gras und betrachtet sich das Bild. Eolair setzt sich daneben und auch er muss erst einmal wieder Atem schöpfen.
Brendan läuft herum und sammelt die Tiere ein, dann bleibt er jedoch stehen und blickt sich suchend um und läuft dann vom Haus weg. Erst jetzt bemerkt Erid das kleine Mädchen , dass neben einem dunklen Bündel sitzt.
Brendan stürzt auf das Mädchen - wohl seine Schwester - zu und macht sich dann an dem Bündel zu schaffen.
Das Unheil ahnend steht Erid auf, doch ist Dis schneller bei den beiden.
Verflucht, wir waren doch zu spät.
Das Bündel entpuppt sich als eine leblose Frau, die Mutter der Kinder.
Ratlos steht Erid da und beobachtet die Szene.
Was soll man hier nur machen?
Er wendet sich an Eolair, "Lasst sie mit ihrer Trauer noch ein wenig allein. Wir sollten schauen was hier noch zu retten ist. Und auch die Bestattung vorbereiten. Es dauert nicht mehr lange und es wird dunkel. .... "


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Brendan
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Brendan wehrt sich nicht, als sich Dís' Arme um ihn und Beatrice schließen.
Er schnieft und schluckt schwer, bevor er zu seiner Schwester gewand herausquetscht: "Ja, wir werden sie wiedersehen. Irgendwann."
Er ist so von Trauer übermannt, dass er nichts weiter herausbringt. Was die Männer tun, ist ihm egal. Er kann nichts mehr denken, nur Sie ist tot.
Doch irgendwann siegt sein Bruderbewusstsein. Er fragt nicht 'Wo sind Vater und Friedrich und Heinrich?', sondern "Bist du wirklich nicht verletzt?"
Die kleine Beatrice schüttelt das kleine Haupt, ihre Tränen sind versiegt, anscheinend hat sie allein der Gedanke an ein Wiedersehen getröstet.
"Was machen wir jetzt?", fragt sie. "Ich weiß es nicht... Hier können wir nicht bleiben", sagt Brendan traurig. "Ich werde vielleicht in die Stadt gehen. Aber da kannst du nicht mitkommen."
Wieder bricht seine Schwester in Tränen aus. "Ist schon gut.... Die Stadt ist nicht weit entfernt. Ich kann dich ja besuchen. Und du - willst du nicht zu Familie Gruber? Sie sind sehr nett, aber arm. Wenn ich ihnen Geld gebe...
Ich habe keins.
Ich werde das Gut verkaufen müssen...."
Auch Brendan laufen einsame Tränen die Wangen hinunter. Unser schönes Heim..... Ich will nicht weg. Doch es muss wohl sein.

Eolair nickt bei Erids Worten und erhebt sich langsam.
Er sieht sich um. Das Vieh steht überall in der gesamten Umgebung verteilt unruhig herum. Es müsste zusammen getrieben werden und wieder in den Stall zurück. Doch vorher muss er untersucht werden, ob er nicht einsturzgefährdet ist, doch dafür ist das Holz noch zu heiß. Sie würden noch warten müssen.

Er fragt sich außerdem, ob Schwester und Mutter allein hier gelebt haben, wo ist der Vater? Doch ein Blick zu Brendan, der noch immer mit seiner Schwester und der Zwergin an dem Baum sitzt, sagt ihm, dass er mit dieser Frage lieber noch warten sollte.

So geht er in Richtung Haus und untersucht die Ruine und geht um die schwelenden Balken herum, sich umsehend, ob er irgendetwas finden kann, das nicht vom Feuer zerstört wurde...


Dís hört dem Jungen zu, wie er beginnt Verantwortung zu übernehmen, sich Gedanken macht über sein Leben und das der Schwester. Tief rührt es sie an.
Viel zu jung ist er für solche Verantwortung. Niemand sollte in diesem Alter solche Last tragen müssen.
Sanft wischt sie dem Mädchen immer wieder die Tränen aus dem Gesicht, mit der bloßen Hand, weil sie kein Tuch dabei hat.

Warum nur spricht keines von den Kindern von einem Vater? fragt sie sich. Sie blickt hinüber zu Eolair und Meister Sahrin, halb und halb fürchtend, dass die beiden womöglich eine verbrannte Leiche geborgen hätten, aber nichts.

„Brendan, sag mir, was ist... was ist mit Eurem Vater?“ fragt sie behutsam, hoffend, nicht eine weitere Wunde aufzureißen.
„Und mach dir mal wegen Geld keine Sorgen!“ fährt sie fort, nun wieder fest und energisch. „Für die allererste Zeit nehme ich das in die Hand, keine Sorge, ich habe genug! Was sind das für Nachbarn? Und wird sie gut aufgehoben sein?“


Da seine Schwester sich anscheinend auch von Dís trösten lassen hat, windet sich Brendan aus deren Arm.

"Ich weiß nicht, was mit meinem Vater ist. Das Schlafzimmer, auch das von Heinrich und Friedrich, war im Obergeschoss.
Ich war ja nicht da...." Und er blickt fragend Beatrice an.
Diese beginnt wieder zu schluchzen.
"Ich konnte nicht schlafen. Da bin ich zu Mama runter gegangen und sie hat mir Tee gekocht und noch eine Geschichte vorgelesen. Wahrscheinlich hatte sie die Kerze im Nebenzimmer brennen lassen..." Die Stimme erstickt vor Tränen.

Brendan ist nicht wirklich erschüttert über den Tod seiner zwei Brüder oder seines Vaters. Er konnte sie nicht leiden. Trotzdem war sein Vater derjenige gewesen, der ihm alles beigebracht hatte, was er jetzt weiß.
"Nein, schon gut, Frau Dís. Das Gut muss ich sowieso verkaufen, alleine kann ich es nicht bewirtschaften. Dafür müsste ich genug Geld bekommen." Der Gedanke schmerzt ihn. Doch er weiß schon, dass die Tiere auch zu den Grubers kommen werden. Diese müssen doch auch belohnt werden, wenn sie Beatrice bei sich aufnehmen. Dass sie sie aufnehmen, dafür besteht für Brendan kein Zweifel.
"Das Ehepaar Gruber wohnt nicht weit von hier. Sie haben ein hübsches Stück Land, sind jedoch arm, weil eine ansteckende Krankheit viele ihrer Tiere dahinraffte. Sie sind beide herzensgut und haben drei kleine Kinder. Frau Gruber hat schon manches Mal auf Beatrice aufgepasst, die Tochter ist ihre beste Freundin."
Und, als hätte man ihn gerufen, kommt der Herr Gruber angeritten.
"Ich sah eine Rauchwolke....
Oh Brendan, es tut mir leid", sagt er erst einmal, bevor er absitzt.

„Lass mal das ‚Frau’ weg, Junge, nach all dem hier ist das überflüssig wie sonstwas, verstanden!“ meint Dís, bestimmt, aber warm.
„Nun, ich kann dir bei dem Gut auch nicht helfen, vielleicht ist deine Idee mit den Nachbarn gar nicht so übel!“
Ein wenig bewundert sie den Jungen, heißt es nicht, Menschen seien häufig weichlich und viel zu empfindlich und könnten mit Leid und Schmerz nicht umgehen? Nun, dieser Junge hier, noch lange nicht trocken hinter den Ohren, hat jedenfalls genau soviel Schneid und Stärke wie jedes Zwergenkind. Dís kann nicht umhin, ihn zu bewundern. Nur die Kühle, mit der er von seinem Vater spricht, behagt ihr nicht. Eltern gebührt Respekt. Aber bei den Menschen mag das ja anders sein. Wer sind wohl Heinrich und Friedrich? Bekannte, Verwandte? Geschwister? Für letzteres zeigt Brendan reichlich wenig Gefühl. Vermutlich doch nur Bekannte. Vorläufig schiebt Dís den Gedanken beiseite.

„Nun denn, wenn deine Schwester bei diesen Leuten gut aufgehoben bist, warum nicht auch du? Nur dass das klar ist, Bursche, alleine wirst du nirgendwo hingehen, auch nicht in die Stadt. Was hast du überhaupt vor?“

In dem Moment kommt ein Mann auf einem Pferd. Dís nickt ihm zu, steht auf und geht einen Schritt zur Seite, damit Brendan mit dem Mann reden kann, und dreht sich um zu Erid Sahrin und Eolair.

„Wart Ihr in den Trümmern? Könnte sein, dass noch jemand im Haus gewesen ist, vielleicht sogar drei!“ meint sie, nun wieder in ihrem barschen Ton. Wenn sie noch immer erschüttert sein sollte vom vorgefallenen, so ist es zumindest nicht mehr zu erkennen.
„Und hat jemand von Euch eine Vorstellung, ob es hier einen Ort für die Toten gibt? Was weiß ein Zwerg welche Bräuche Ihr habt, aber einfach liegen lassen können wir die Frau nicht. Sie ist die Mutter des Jungen. Einen Vorschlag?“


Erid folgt Eolair zu den Ruinen des Wohnhauses. Doch es ist noch zu heiß um das Gemäuer zu betreten. Dis kümmert sich weiterhin um die beiden Kinder. Auch sieht Erid, wie ein Mann, vermutlich ein Nachbar, heran geritten kommt.
Die nächste Frage schreckt Erid auf. ".... Leichen ...vielleicht sogar drei ..." Also hat meine Nase mich doch nicht getäuscht.
Unsicher versucht Erid im schwarz der Asche etwas zu erkennen. Wenn die Hitze überhaupt etwas übrig gelassen hat ...."
Auf die Frage der Bestattung muss Erid überlegen. "Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Einige heben ein Grab aus und betten den Leichnam in die Grube und bedecken sie dann wieder, andere schichten Steine zu einem Hügel und andere verbrennen sie. Was hier im Süden Gondors üblich ist kann ich dir auch nicht sagen." Erid zuckt mit den Schultern, immer wieder zu den Ruinen blickend. "Vielleicht kann der Nachbar uns dabei helfen, auch was mit den Kindern geschieht." Erid hat die Unterhaltung nur am Rand mitbekommen und Wortfetzen verstanden.


Eolair hat von außen versucht, etwas in den Trümmern und der schwarzen Asche zu erkennen, doch ganz wie zu erwarten war, konnte er keine Reste entdecken, die auf menschliche Körper oder dergleichen hinweisen. Wofür er nicht undankbar war - denn eine verbrannte menschliche Leiche ist das letzte, dass zu ertragen er im Moment bereit war und sicher nicht nur er. Dabei denkt er vor allem an den Jungen und seine kleine Schwester.

"Nein!", ruf er zu Dís hinüber, "nichts zu finden ... jedenfalls nicht von der Position, aus der ich das beurteilen kann - ich gehe mal in die Scheune und schaue, ob wir Werkzeug zum Graben finden können, soweit ich weiß, werden die Toten in dieser Ecke des Landes unter die Erde gelegt."

Seine Worte sind an Erid und Dís gerichtet, ehe er den Dazugekommenen bemerkt. Er nickt dem Mann grüßend zu und verschwindet dann in der halbverbrannten Scheune, darauf bedacht, nicht an das heiße Holz zu kommen und nichts zu berühren, was einstürzen konnte.
Nach einigen Augenblicken kommt er zurück, mit zwei Schaufeln in den Hand.
Er legt sie vor Erid und Dís hin und sagt leise:

"Die lagen drinnen auf der Erde, nicht verbrannt, so kann nun wenigstens diese Tote vergraben werden ... Dís? Wie gehts dem Jungen und seiner Schwester?"


Traurig wendet sich Brendan an Herrn Gruber.
"Was geschehen ist, ist geschehn", sagt er schlicht. "Ich habe nur eine Bitte: Nehmt Beatrice bei euch auf. Zum Dank könnt ihr alles Vieh von uns haben."
Er hat seinen Entschluss gefasst. Seine Schwester mag sich bei drei weiteren Kindern wohl fühlen - er nicht. Er hatte noch nie einen Freund. Alles, was er will, ist von seiner ehemaligen Heimat wegzukommen: zuviel erinnert ihn an die geliebte Mutter.
"Dìs....
Ich möchte in die Stadt gehen. Dort kann ich ein neues Leben anfangen. Dort kann ich vielleicht irgendwann damit leben, dass ich keine Heimat mehr habe." Er spricht leise, dass Beatrice ihn nicht hört, sie spricht mit dem Nachbar.
"Grubers haben mit ihren Kindern schon genug zu tun."

Der Nachbar kommt auf Brendan zu. Er ist kein Mann großer Worte. "Wenn es das Einzige ist, was wir tun können, dann nehmen wir sie mit Freuden auf. Ich biete dir noch eines an: ich erziele auf dem Markt einen ordentlichen Preis für das Land. Das schicke ich dir dann nach." Brendan nickt dazu.
"Habt vielen Dank. Es ist schon spät. Sie muss ins Bett...."

Von dem Gespräch über Beerdigung hat er nichts mitbekommen, es ist ihm auch reichlich egal, wie seine Mutter bestattet wird.

„Brendan, ich werde dich ganz bestimmt jetzt nicht einfach alleine lassen!“ meint Dís energisch, nicht bereit, Widerspruch zu dulden.
„Du kommst zuallererst mit zu mir, und dann überlegen wir uns, wie das mit dir weitergehen soll. Ein Junge in deinem Alter kann noch nicht für sich selber sorgen. Das müssen wir in Ruhe bereden!“ Das ist Dís voller Ernst. Sie wird den Jungen auf jeden Fall heute mal mit sich nehmen, und dann sieht man weiter. Was ihr gar nicht gefällt, ist seine Kühle gegenüber dem, was wohl Vater und Bruder zugestoßen ist. Bei ihrem Volk herrscht Respekt gegenüber der Familie und erst recht dem Vater gegenüber. Eine solche Reaktion wäre für sie undenkbar. Sie fragt sich wirklich, welche Geschichte der Junge hinter sich hat.

Auch die Frage mit der Beerdigung ist in ihren Augen noch lange nicht geregelt. Dís überlegt einen Moment. Herr Sahrin weiß auch nicht genauer, wie und wo hier Tote bestattet werden.
Bei ihr zuhause gibt es feste Begräbnisstätten, ob das hier genauso ist? Aber wo kann man das erfahren? Und sollte man nicht doch noch genauer nachforschen, was aus Vater und Geschwistern geworden ist? Aber sie sind im Haus gewesen, hat Brendan gesagt, und sie wären doch bestimmt zur Mutter gelaufen... Vermutlich sind sie wirklich verbrannt.

„Können wir die Frau hier einfach so begraben? Gibt es hier keine festen Begräbnisstätten?“ fragt sie dann, als der mit Schaufeln kommt. Es ist doch irgendwie eigenartig in Dís Augen, die Frau hier einfach wo zu verscharren. Dís ist mehr Achtung Toten gegenüber gewohnt von zuhause.


Beatrice beginnt wieder zu weinen. "Wieso gehst du weg?", fragt sie.
"Das werde ich dir erklären, wenn du älter bist. Ich werde dich auf jeden Fall besuchen kommen. Du bist doch gerne bei den Grubers, oder?"
Schniefend nickt sie.
Herr Gruber hebt sie auf sein Pferd.
"Ich bringe sie lieber weg. Obwohl ich lieber bei dem Begräbnis helfen sollte....", setzt er noch mit einem bedauernden Blick hinzu.
Brendan winkt lange hinter ihnen her, bevor er sich wieder seinen Helfern zuwendet.
"Das ist sehr nett von Euch, Dís. Alleine wäre es bestimmt zu schwer für mich, in der Stadt." Kurz lächelt er sie an.

Er sieht, dass nur zwei Schaufeln vorhanden sind, die die Männer schon fast in den Händen halten. Er könnte eh nicht helfen.
Leise hebt er an zu sprechen, denn er erinnert sich an die Zeit, die er mit seiner Mama verbringen konnte, als sie ihn noch lachend in den Arm genommen hatte. "Ich glaube, dass meine Mutter am liebsten unter dem Kirschbaum begraben werden wollte. Das war ihr Lieblingsbaum. Es gibt einen Friedhof weiter weg, doch...." Er bricht ab.
"Ich gehe das Vieh wieder in die Scheune bringen", schwenkt er dann vom Thema ab. Und stapft langsam los.

Eolair steht auf einen der Spaten gestützt da und beobachtet den Jungen, der sich recht unschlüssig über den Begräbnisort zu sein scheint.
Herr Gruber nimmt das kleine Mädchen auf sein Pferd und verabschiedet sich von allen, reitet dann fort. Eolair schaut ihnen nach.
Er will Brendan fragen, wo sie nun graben sollen, doch der überlegt schon und spricht über den Kirschbaum, aber auch von einem Friedhof ... Dann bricht er ab und geht zu den Tieren, die vereinzelt in der Gegend verteilt herum stehen.

Mit hochgezogenen Brauen wendet sich Eolair an Erid und Dís.

"Das verstehe ich nicht - wenn doch ein Friedhof existiert, warum sollten wir seine Mutter dann nicht dort begraben? Wäre es nicht unrecht, sie hier zu verscharren, an einem Ort, der nicht dafür vorgesehen ist, Menschen zu Staub werden zu lassen? Was meint Ihr?"

Der Rohirrim ist einigermaßen verwirrt und wartet lieber auf die Meinung der anderen, obwohl es ihm wichtig ist, die Leiche der Frau so schnell wie möglich unter die Erde zu bringen, bevor noch Ungetier angelockt wird.


Die ganze Situation ist sehr verworren. Brendan scheint es nicht so richtig zu interessieren, was mit seiner Mutter passiert. Seine Schwester wird vom Nachbarn mit genommen und Eolair steht etwas unschlüssig mit den beiden Schaufeln da.
Friedhof oder Kirschbaum.
"Ich weiß nicht wie weit der Friedhof entfernt ist und ob wir vor Anbruch der Dunkelheit noch dorthin gelangen." Erid schaut zweifelnd in den Himmel. "Auf der anderen Seite, wenn dies ihr Lieblingsplatz war, wieso nicht hier begraben. Dort zur Ruhe gebettet zu werden wo man schon zu Lebzeiten gerne war, wieso nicht. Wir sollten die Stelle auch mit einem kleinen Steinhügel kennzeichnen, damit die Kinder sie später wieder finden. ... Vielleicht wollen sie dies ja irgendwann einmal."
Erid schaut zu Brendan, der geistesabwesend die Tiere in die Scheune bringt. Erid schüttelt den Kopf. "Irgendwie ist das alles hier seltsam." murmelt Erid vor sich hin.
Dann packt er entschlossen eine der Schaufeln und begibt sich zu besagtem Kirschbaum und beginnt zwischen den Wurzeln das Loch auszuheben.
Was ist nur mit dem Rest der Familie und ... wieso ist Brendan so gefühllos ... Es scheint ihn gar nicht zu interessieren, was mit den anderen ist ...


„Nett...“ brummelt Dís. „Ich bin nicht nett...“ und sieht dem Jungen nach, sein kurzes Lächeln hat sie mehr bewegt als sie zugeben will.

„Da hat man sich geschworen, vor dem Hundertsten die Männer allesamt zum Teufel zu jagen und erst mal was aufzubauen, und dann läuft einem da so ein Jüngelchen über den Weg und macht einen in meinem zarten Alter schon zur Mutter...“
Dís hat es Brendan gegenüber nicht geäußert, aber sie hat keinesfalls vor, den Jungen so bald sich selber zu überlassen, schon gar nicht nach seinen eigenartigen Reaktionen.

„Das ist der Schock, schätze ich mal. Das Bürschchen verdrängt alles. Irgendwann kommt das raus. Dann eben der Kirschbaum!“
Dankbar sieht sie zu Erid, der die Lage klärt, indem er zur Tat schreitet.
„Eolair, seid so gut und helft ihm, ich kümmere mich mal um das Früchtchen!“

Dís stapft Brendan nach und hilft ihm bei dem Vieh.
„So Jungchen, und alles bestens aufgehoben, und jetzt komm mal zu dir!“ Sie packt den Jungen bei den Schultern und dreht ihn zu ihr herum, zwingt ihn, ihr in die Augen zu sehen.
„Du wirst jetzt mitkommen und in Ehren und Anstand deine Mutter begraben. Du wirst es sonst ewig bereuen, verstanden! Und danach geht’s mit mir in die Stadt. Vorläufig bleibst du in meiner Obhut, und das ist nicht die schlechteste, will ich meinen. Also los jetzt, auf geht’s!“

Dís spricht bewusst hart und ruppig. Der Junge muss jetzt und hier mit der grausamen Wirklichkeit konfrontiert werden, ob ihm das nun passt oder nicht. Sie kann sich nicht vorstellen, dass er auch nur annähernd so gefühllos ist, wie er sich über weite Strecken gezeigt hat. Sie sieht in Gedanken wieder die Schwester in seinen Armen.
Sie legt den Arm um ihn und zieht ihn mit sich, zurück zu den anderen, keinerlei Widerspruch duldend.

"Und wage es ja nicht, jetzt den starken Mann zu spielen, Jungchen, dafür ist noch Zeit genug, kapiert? Du bist jetzt alleine, Junge, oder du wärest es, wenn es mich nicht gäbe, also lass deinen Kummer mal raus jetzt, verstanden? Oder muss ich dir erst mal beibringen, was Gefühle sind? Na das könnte heiter werden, 'ne Zwergin lehrt 'nen Menschen Gefühle... so weit kommts noch! So, jetzt hilf mal!"

Dís steht vor dem offenen Grab und nimmt ihren Umhang ab.
"Deine Mutter soll wenigstens eine Decke haben. Los, hilf mir!"
Dís ist bewusst, wie brutal sie nun zu dem Jungen ist, aber in ihren Augen ist es hohe Zeit, dass der Bursche endlich mal Gefühle zeigt... oder entwickelt.


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Gleichgültig ist Brendan ganz und gar nicht. Er verdrängt seine Gefühle, wie seine Begleiter richtig vermuten.
Starr blickt er vor sich hin, hat nicht ein kleines freundliches Wort übrig für seine Tiere.
Dís hilft ihm, er bekommt es nicht mal richtig mit.

Als sie ihn so plötzlich packt, sieht er sie im ersten Schreck groß an. Anscheinend hat diese Geste ihn wenigstens etwas wachgerüttelt. Die ruppige Zwergin duldet keinen Widerspruch, damit ist Brendan tief in seinem Herzen einverstanden. Er würde bestimmt mithelfen, seine Mutter zu begraben. Noch dazu an dem Ort, an dem er einst laufen lernte!
Er ist sehr froh, dass sie redet und ihn ein wenig ablenkt. Selbst spricht er kein Wort.
Auf ihr "Hilf mir!" nickt er knapp. Er packt das andere Ende des Mantels und beginnt, ihn um den Körper seiner Mutter zu schlingen.

Leise laufen ihm die Tränen über die Wangen.

Nach einer Weile beginnt Eolair damit, Erid zu helfen und das Loch für die Leiche der Mutter auszugraben. Während er schaufelt, wirft er immer wieder einen Blick zu dem Jungen und Dís hinüber, die sich mit ihm beschäftigt.
Das sie Brendan so aufopferungsvoll zu sich nehmen will, überrascht ihn, obwohl er nicht geglaubt hatte, dass das noch passieren könnte.
Allem Anschein nach gibt es noch so einige Dinge, die ihn an ihr überraschen können. Nun ja, immerhin kennt er sie noch nicht einmal ansatzweise, doch er weiß nun, dass unter der oft etwas rohen Schale ein mitleidiger weicher Kern schlummert.
Er muss darüber lächeln und wendet seine Aufmerksamkeit wieder dem Grab zu, dass nun Form annimmt.
Dann packt ihn seinerseits das Mitleid mit dem Jungen, als er darüber nachsinnt, was hier heute passiert ist.
Leicht schüttelt er den Kopf und denkt an das kleine Mädchen, seine Schwester, die nun bei anderen Leuten aufwachsen muss, wie würde sie es verkraften?
Und der Junge?
Eolair schaut zu ihm hinüber und hält kurz beim Graben inne ... Gerade sind er und die Zwergin dabei, die Mutter in den Mantel einzuwickeln und Eolair meint, Tränen auf dem Gesicht Brendans zu erkennen.

Gut - wenn er trauern kann, das wird helfen, den Schmerz zu ertragen ..., denkt er und seufzt, um seine Arbeit kurz darauf fortzusetzen.

Leise sagt er zu Erid:

"Seltsam in der Tat ... der Hilferuf, dieser Brand ... der Junge - seine Schwester, die Mutter tot - manchmal schlägt das Schicksal an Stellen zu, die man schwer oder garnicht begreifen kann .."


„Aha, schon besser!“ meint Dís, als er erst mal widerstandslos mitgeht und dann doch die ersten Tränen fließen.

Dís bedauert es nicht, ihren Umhang für diesen Zweck herzugeben. Der Toten eine Ehre zu erweisen und ihren Leib würdig zu begraben ist ja wohl das mindeste, was man ihr schuldig ist. Sie legt die Arme der Toten auf ihren Leib, so, dass ihre Hände sich berühren.
Mit einem Rest Feuchtigkeit aus den Eimern benässt sie eine Ecke des Umhangs und wischt das Gesicht der Frau sauber, ordnet noch ein wenig ihr Haar, zupft die Kleidung zurecht. Zusammen mit dem Jungen wickelt sie dann sorgfältig den Umhang um sie herum, während Eolair und Erid Sahrin das Grab richten.

„So Junge, deine Mutter ist nun bereit für die Reise zu ihren Vorfahren, wo du sie eines Tages wieder begrüßen wirst.
Nun sieh sie dir noch ein letztes Mal an, nimm Abschied für eine lange Zeit, aber nicht für immer!“ schafft Dís ihm an, ruhig, bestimmt, aber mit ungewohnt gefühlvollem Unterton, und tritt einen Schritt zurück, um dem Jungen Gelegenheit zu geben, Gefühle zu zeigen und seiner Mutter Lebewohl zu sagen. Selbst in dieser trostlosen Umgebung mit dem brennenden Haus gelingt es ihr, ihren Handlungen Würde zu geben und der Toten die Ehre zu erweisen.
Und sie denkt gar nicht daran, nachzugeben und schnell, schnell, hopp, hopp alles hinter sich zu bringen, nur weil der Junge sich nicht mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen gedenkt. Nicht nur der Frau zuliebe. Das muss raus jetzt, und zwar hier.


Als sie fertig sind mit ihrer traurigen Arbeit, sieht Brendan seiner Mutter ins Gesicht. Er fühlt keinerlei Abscheu, denn sie sieht aus wie immer.
Als würde sie nur schlafen....

Er macht ein paar vorschtiige Schritte auf sie zu und kniet sich neben ihr nieder. Die Tränen strömen heftiger, seine Finger verirren sich an ihre eiskalte Wange.
"Mach's gut", flüstert er unhörbar. "Wir sehen uns wieder, das weiß ich. Und reden können wir ja immer, wenn wir wollen." Er schnieft, bleibt äußerlich jedoch unbewegt.
"Beatrice ist bei Grubers, ich denke, das ist gut so. Ich werde mit Dís in die Stadt gehen. Ich werde mal was, auch ohne das Land.
Dann kannst du stolz sein auf mich."

Langsam erhebt er sich wieder. "Leb wohl", sagt er laut und bewusst.
Und lächelt traurig.

Das Grab für die Mutter des Jungen ist fertig ausgehoben und nun stehen alle drumherum und sehen Brendan zu, wie er sich von seiner Mutter verabschiedet.
Eolair wird kurze Zeit schmerzlich an die Beerdigung seines Vaters erinnert, die nun einige Jahre zurückliegt und senkt den Blick, die Hände vor dem Körper verschränkt.
Nachdem Brendan sich verabschiedet hatte, lässt er mit leiser, aber verständlicher Stimme verlauten:

"Héo næfre wacode dægréd,Tó bisig mid dægeweorcum ..."

Er kniet sich nieder und führt die Hand zur Stirn, gesenkten Kopfes und erhebt sich wieder.
Seine Augen treffen auf die des Jungen und er übersetzt die gesagten Worte für ihn:

"Dies sind Worte, wie sie bei uns zu Hause gesprochen werden, wenn man einen Lieben zu Grabe tragen muss und sie bedeuten in Deiner Sprache:
Niemals wieder sah sie einen neuen Morgen, zu groß ist die Aufgabe, die sie nun zu tun hat ...
eigentlich geht es noch weiter - doch ich denke, Eile tut not ..."

Eolair schaut auf den Leichnam und schweigt.


"Papperlapapp Eile!" brummelt Dís.
Irgendwie passt ihr die ganze Einstellung der Leute um sie herum überhaupt nicht.
Alleine schon dass da nun hopplahopp ein Dreckloch ausgehoben wird und die gute Frau darin verscharrt wird wie ein Stück Vieh tut ihrer Zwergenseele weh. IHRE Mutter wird Zuhause eines Tages einen Steinsarg bekommen, mit einer Inschrift eingemeißelt, und würde mit allen Ehren auf die Reise geschickt, und sie wäre nicht alleine, denn andere wären bei ihr in ganz besonderen Hallen unterhalb der Ered Luin.

Menschen... eigenartige Bräuche haben sie. Da behaupten sie womöglich, wir sind primitiv, und wissen noch nicht einmal, was sie den Toten schuldig sind... unglaublich, bei Aule, was für ein Volk! Müssen wir denen in dieser Stadt womöglich auch noch ein bisschen Kultur beibringen? So weit kommt es noch...Na wenigstens erweist ihr Eolair mit ein paar Worten die letzte Ehre, besser als nichts.

„Mich verscharrt einmal keiner in so ein Dreckloch, das sag ich Euch! Nur dass das klar ist!“ meint sie leise zu Sahrin und Eolair.
„Ich will zu den Meinen, die wissen, was sich gehört! Sollte mir je etwas zustoßen und Ihr erfahrt davon, bringt mich zu einem aus meinem Volk, die wissen, was sich geziemt!“

Sie beobachtet den Jungen, wie er Abschied nimmt, und es gefällt ihr, was sie sieht. Der Junge hat keine falsche Scheu, nur weil die Seele seiner Mutter schon ihren letzten Weg angetreten hat. Ohne Scheu berührt er sie ein letztes Mal. Und sein starker Wille imponiert ihr.
Aus dir wird noch was, Junge, soviel ist sicher! denkt sie bei sich.
Und wenn es sonst keiner tut, dann werde ich dafür sorgen!

Dís legt kurz die Hand auf die Schulter des Jungen.
„Bist ein prächtiger Bursche. Nun lass sie zur Ruhe betten! Nein warte, da hilft mir einer der Männer, Junge.
Er nimmt die Schaufel und drückt sie ihm in die Hand. „Halte das mal!“
Sie blickt zu den Männern.

„Wer hilft mir?“


Nach dem das Grab fertig ist bleibt Erid ruhig daneben stehen und betrachtet die Szene. die raubeinige Zwergin die eine gewisse Zuneigung zu dem Jungen trotz ihres rauhen Tones nicht verbergen kann. Brendan bei dem nun endlich die Tränen fließen und Eolair, der einen Segensspruch für die Tote spricht.
Irgendwie ist dies eine gespenstische Begebenheit und die Realität gewinnt erst wieder die Oberhand als Dis sich brummend über die Sitten der Menschen auslässt.

"Seht Dis, ihr habt eueren Brauch die Toten zu ehren. Für uns ist die Erde der Ursprung, aus ihr entsteht immer wieder neues Leben. Und zu ihr kehrt irgendwann alles wieder zurück. Sie umfängt die sterblichen Reste der Toten.
Die Frau liegt hier an einem Ort den sie geliebt hat. Hier findet ihre Seele vielleicht Ruhe. Hier bleiben ihr die schönen Erinnerungen. Und irgendwann sind die Kinder vielleicht in der Lage hierher zurückzukehren und unter dem Kirschbaum an ihre Mutter zu denken."

Erid schaut auf die Tote die nun friedlich in den Umhang gebettet eher wie eine Schlafende aussieht.

"Lasst uns das Werk vollenden und ihr die Ruhe geben die sie verdient."


Eolair hört die Worte der Zwergin, schweigt aber dazu.
Er weiß, dass eben jedes Volk seine eigenen Sitten hat, seine Toten zu begraben und jetzt ist seiner Meinung nach nicht der richtige Zeitpunkt, um sich darüber zu unterhalten.
Sicherlich ist dies hier nicht der standesgemäße Ort, an dem die Menschen aus Gondor ihre Lieben begraben, doch der Junge wollte es so und ist es nicht er, der es am besten wissen müsste?

Er nickt der Zwergin zu und hilft ihr, den Leichnam der Mutter in die Grube zu legen. Danach schaut er Brendan an und nimmt ihm leicht lächelnd die Schaufel aus der Hand, beginnt, das aufgeschüttete Erdreich wieder ins Loch zu schütten. Diese Arbeit nimmt noch eine Weile in Anspruch und zwischendurch fällt sein Blick immer wieder auf den Jungen, der entschlossen ist, nach Dol Banred zu gehen und dort ein Leben zu beginnen, dass so nicht geplant war.
Was würde er dort tun?
Was stellt er sich vor?
Nun - das würde sich zeigen und Eolair nimmt sich vor, ab und an nach ihm zu sehen, wenn seine Zeit dies erlauben würde.


„Vielleicht habt Ihr ja recht!“ meint Dís einlenkend zu Erid Sahrin, aber doch ohne rechte Überzeugung.
Das mit dem Ort, den die Frau geliebt hat, leuchtet ihr allerdings ein, letzten Endes ist es das, was ja auch ihresgleichen als Ruhestätte wählt: die geliebten Hallen, die in Mittelerde ihresgleichen suchen.

Was sie nicht versteht, ist dieses Hopplahopp.
Rasch, rasch nur schnell weg mit der Frau, damit ja keiner mehr an sie erinnert wird oder was? Hat sie denn niemanden sonst, der sich von ihr verabschieden will? Keine Freunde, die ihr den letzten Gruß mit auf den Weg geben? Und die kleine Schwester Brendans, hätte sie nicht genauso gut ein Recht darauf gehabt, jetzt und hier anwesend zu sein? Natürlich ist sie noch klein, aber so ist das Leben eben. Je eher man begreift, dass der Tod ein Teil davon ist, desto besser.

Bei Dís zu Hause hätte man sie gewaschen und in ihre kostbarsten Gewänder gekleidet und die Zwergengemeinschaft hätte in Ruhe Abschied von ihr genommen und ihr die besten Wünsche mit auf den Weg gegeben, bevor sich der Steinsarg für immer geschlossen hätte. So verabschiedet man jene, die sich auf den Weg machen, von dem keiner zu Lebzeiten weiß, wie er aussieht. So und nicht anders.

Doch es hat ja keinen Zweck, Dís fügt sich höchst unzufrieden, was bleibt ihr schon anderes übrig. Doch ihr Gesicht lässt keine Zweifel, was sie von all dem hält.
Als das Grab zugefüllt ist, schwört sie sich, im nächsten Frühjahr mit dem Jungen hierher zu gehen und etwas anzupflanzen. Vielleicht hat die Frau ja eine Lieblingsblume gehabt oder dergleichen. Das Gebuddel in der Erde und überhaupt der ganze Gartenkram liegt Dís zwar überhaupt nicht, aber irgendwie gelingt es ihr mit dem Gedanke daran, ihr schlechtes Gefühl bei dieser sogenannten „Bestattung“ ein wenig zu kompensieren.
Laut rezitiert sie einen Abschiedsgruß in der rauhen Sprache ihres Volkes.
Mögest du mir verzeihen, Aule, aber die wollens hier nicht anders! denkt sie bei sich.

Dann legt sie den Arm um den Jungen.
„So, Freund, nun heißt es für dich ein bisschen schneller erwachsen zu werden, als es das Leben normalerweise so vorsieht, aber du wirst deinen Weg schon gehen, schließlich hast du eine Dís an deiner Seite, verstanden! Wir gehen nun in die Stadt zurück, und zunächst einmal bleibst du bei mir. Wie es weitergehen soll, darüber wird geredet, aber ganz bestimmt nicht mehr heute.“


Er sieht in die Weite hinter dem Kirschbaum, seine Heimat, die Felder.
Das alles wird er verlassen. Etwas anderes bleibt ihm nicht übrig.

Das seine Helfer in der Not sich an der Totenwache beteiligen, freut ihn. Auch die ruppige Art Dís' findet er nicht schlimm, sie lenkt ihn vom Trauern ab. Er lächelt schon wieder, oder immer noch?
Du siehst, Mama, ich bin nicht ganz allein!
Ja, sein Entschluss steht fest: er wird in die Stadt gehen. Dort gibt es mehr Möglichkeiten, er kann eine Lehre anfangen oder sich irgendwo verdient machen.

Als seine Mutter endgültig unter der Erde verschwunden ist, dreht Brendan sich um.
"Dís, wir werden doch noch oft wieder herkommen! Dann wiegen wir hundertfach auf, was wir jetzt an Andacht fehlen lassen." Er klingt leicht vorwurfsvoll.
"Ich werde bei Euch in guter Obhut sein. Ich danke Euch, dass ihr mich vorerst mitnehmt....
Doch nun lasst uns zurück gehen. Ihr alle seid bestimmt müde, ebwenso wie ich."
Dann fällt ihm noch das Pferd ein, das er in der Nähe angebunden hat. Er holt es und stellt es mit zu de anderen Tieren in die Scheune. Schließlich ist das ganze Vieh der Preis dafür, dass Beatrice bei den Grubers bleiben darf. Und nach Dol Banred darf er es sowieso nicht mitnehmen....

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„Ich nehme dich beim Wort, Jungchen, ich nehme dich beim Wort!“ meint Dís energisch, als Brendan vom Wiederkommen spricht.
Einen Moment lang überlegt sie, ob sie nicht noch etwas in Sachen abgebranntes Haus unternehmen soll, kann das denn sein, dass gar nichts mehr zu finden war von Vater und Brüdern?
Doch das ist jedenfalls keine Angelegenheit, die zu erledigen ist, wenn der Junge dabei ist, meint sie bei sich, in ihren Augen hat der Junge genug Last zu tragen. Außerdem fragt sie sich langsam, worum sie sich sonst noch alles kümmern soll. Vorerst mal ist der Junge wichtig.

„Da gibt es nichts zu danken, Junge, jede andere Frau würde genauso handeln!“ antwortet sie auf seinen Dank. Oder wenigstens jede Zwergin!
„Wir werden jetzt in den Humpen gehen, dort lassen wir uns ein Zimmer geben. Morgen muss ichins Rathaus wegen einer Wohnung, und vielleicht können wir da mal klären, was aus dir werden soll. Die nächsten Tage jedenfalls sind mal gesichert.
Wie es weitergeht, werden wir dann erst mal unter uns besprechen, verstanden!“ meint sie bestimmt.
„Nun die Herren? Haben wir die gleiche Richtung?“


Das Grab ist geschlossen und der Junge nimmt Abschied. Eolair steht mit noch immer gesenktem Blick dabei und hört was gesprochen wird.
Die Ungehaltenheit der Zwergin entgeht ihm nicht, doch sagt er nichts dazu - immerhin wurde hier nach dem Wunsch des Jungen, dessen Mutter die Tote war, gehandelt und das ist Eolair genug, es an den vielleicht sonst üblichen Ritualen fehlen zu lassen.

Als Dís Erid und ihn anspricht, schaut er auf und nickt ihr leicht zu.

"Ja, das haben wir - wenigstens ich für meinen Teil ... Herr Erid?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, klaubt Eolair die Werkzeuge vom Boden auf und trägt alles in den Schuppen zurück.
Langsam kommt er näher, seinen Mantel in der Hand und zieht ihn über.
Er lässt noch einen Blick über die Ruinen des Hauses schweifen und hofft, dass sich um die Tiere gut gekümmert wird.
Dann sieht er zu den anderen und wartet, bis sie ihre Schritte in Richtung Fähre lenken, um sich ihnen anzuschließen ...


Erid betrachtet nachdenklich das Grab. Was würde ich tun, wenn meine Mutter stirbt, oder ein anderer aus der Familie? ...
Die Worte Der Zwergin und Eolairs reißen ihn aus seinen Gedanken.
"Oh, ja auch ich muss zurück in die Stadt. Ich war auf dem Weg zur Wache, da ich mich dort bewerben wollte. ... Das muss ich nun morgen erledigen."
Mit diesen Worten wendet er sich Eolair zu der bereits damit begonnen hat die Geräte einzusammeln.
Sorgfältig verstauen sie diese in der Scheune und schließen die Tore. Mit einem letzten Blick zu den Ruinen wendet sich Erid zum Gehen.
Sie aben noch ein Stück Weg bis zur Fähre vor sich und es wird schon dunkel.


„Gut, gehen wir. Bist du soweit, Junge?“
Dís wartet, bis der Junge auch bereit ist, und marschiert dann los.
„Auch zur Wache? Ihr doch auch, Eolair, oder? Na das ist ja allerliebst! Dann könnt Ihr da ja morgen gemeinsam hin, ich hoffe nur, Ihr beide seid nun keine Konkurrenten und schlagt Euch die Schädel ein“, meint Dís.

Als sie kurz vor der Anlegestelle sind, sieht Dís, dass die Fähre sich wohl gerade für die Abfahrt bereit macht.
„Los Leute, legt mal noch ein bisschen Tempo zu, dann kommen wir noch mit, ich fürchte, sonst müssen wir hier auf dem Ufer übernachten, und das wäre ein Jammer. Ich brauche ein ordentliches Stück Fleisch zwischen die Zähne und einen Krug Bier vor dem Schlafengehen!“

Sie geht mit gutem Beispiel voran und legt einen kleinen Spurt ein.
„Nur die Ruhe, Fährmann, da kommt noch Kundschaft!“ meint sie, als sie auf der Fähre steht, und zahlt einstweilen für sich und Brendan die Überfahrt.


Eolair horcht auf, als Erid von der Wache spricht.
In der Zwischenzeit haben sie die Fähre erreicht, nachdem sie einen kleinen Lauf einlegen mussten und der Rohirrim bezahlt den Fährmann und dankt ihm, dass er einen Augenblick länger Geduld gezeigt hatte.
Dann wendet er sich wieder an Erid.

"Dann hätten wir eigentlich den selben Weg, Herr Erid, denn auch ich möchte zur Wache um mich zu bewerben, dann werden wir uns wohl früher oder später über den Weg laufen, nehme ich an - doch erst möchte ich noch ein wenig mehr von der Stadt sehen ... ich werde mich in den nächsten Tagen erst dort melden."

Eolair wirft einen Blick zu Dís und dem Jungen hinüber, der bei ihr steht und fragt sie:

" Hattet Ihr vor, Eure Mahlzeit wieder im Humpen einzunehmen, Dís? Wenn ja, begleite ich Euch dorthin, einen Krug Bier könnte ich jetzt gut verkraften ..."

Die Fähre hat sich in Bewegung gesetzt und mit einem etwas unruhigem Gefühl im Bauch schaut Eolair auf die kleinen Wellen, die seitlich des Bootes davonschwimmen. Fester Boden unter den Füßen ist ihm entschieden lieber und er hebt den Kopf um zur Insel zu schauen.


Jetzt, wo alles geschafft ist, trottet Brendan müde auf die Fähre.
Die ganze Aktion hat ihn seelisch noch mehr als körperlich strapaziert.
Auf de Schiff setzt er sich neben Dís. Schon nach kurzer Zeit wird sein Kopf schwer, die Lider schließen sich.
Dunkelheit schlingt sich nicht nur um sein Blickfeld, sondern auch um seinen Geist. Er schläft tief und traumlos.

Erst, als die Fähre ein wenig erzittert vom Anstoßen an dem Steg erwacht er. Erschrocken setzt er sich auf und sieht sich um. Dabei vergisst er, dass er sich an die Zwergin gelehnt hat, sonst wäre es ihm sicherlich peinlich.
Noch ein wenig schlaftrunken torkelt er den Steg entlang.

Während der Überfahrt hat Eolair still auf der Fähre gestanden und die Gedanken schweifen lassen.
Er dachte an den schlimmen Brand, bei dem ein Junge seine Eltern verlor und auch sein Heim.
Ihm selbst ist es damals nicht so schlimm ergangen, denn er verlor zwar seinen Vater, jedoch sein Heim blieb ihm und auch seine Mutter.
Wie muss der Junge sich nun fühlen, nachdem alles, was er hatte, verloren war?
Eolair mag nicht daran denken und wirft ihm und der Zwergin neben dem Jungen einen lächelnden Blick zu.

Die Fähre legt an und Eolair betritt mit den anderen wieder festen Boden. Er wendet sich zu den anderen um und sagt:

"Ich bitte um Entschuldigung, aber ich muss Euch nun verlassen - es gibt einige Dinge, um die ich mich kümmern muss. Brendan - lass den Kopf nicht hängen, Du hast eine Zwergin an Deiner Seite, die sich gut um Dich kümmern kann ... Dís - Herr Erid?"

Er neigt den Kopf und geht in Richtung Stadt.


Dís beobachtet Brendan, der nun doch einen sehr erschöpften Eindruck macht. Es ist aber auch schon spät am Tag, und nach all den Ereignissen ist es kein Wunder, dass der Junge erschöpft ist. Als er so an ihr lehnt, schlafend, schenkt sie ihm einen langen, warmen Blick. Wäre es nicht bereits dämmrig, und hätte sie jemand beobachtet, hätte er für einen kurzen Augenblick sehen können, dass hinter der rauhen Schale ein warmes Herz schlägt.

Als die Fähre anlegt, wacht Brendan wieder auf. Dís bleibt schräg hinter ihm, Brendan ist so müde, dass er Gefahr läuft, zu stolpern.

„Nun, dann trennen sich hier also unsere Wege. Vielleicht sieht man sich eines Tages bei einem fröhlicheren Anlass wieder!“ meint Dís zu Eolair und Erid Sahrin.
„Um den Jungen macht Euch mal keinen Kopf, der ist in meiner Obhut, und da bleibt er vorerst. Es gibt schlimmeres als das!“ Sie zwinkert den beiden Männern zu und geht mit dem Jungen Richtung Humpen.


~~Hier endet erst einmal die direkte Chronik. Die weitere Geschichte wird zusammengefasst hier erscheinen.~~

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Dís hat also jetzt die Fürsorge für Brendan übernommen.
Nach einer traumlosen Nacht im Humpen regelt sie die formalen Dinge beim Notar Eldacar, besichtigt dann mit ihm die Baustelle der Zwergenhallen und bringt ihm dann kochen bei.

Brendan wohnt jetzt mit Dís in der Winkelgasse. Er ist wie verzaubert vom Meer und langsam heilt die Wunde in seinem Inneren.
Noch hat er keine Freundschaft geschlossen, er kennt sich in der Stadt nicht aus und ist wirklich nur mit Dís unterwegs.
Doch das soll sich bald ändern!

Da Dís einen Termin im Holzfällerlager hatte, nahm die Zwergin ihren Pflegesohn mit aufs Festland. Dieser hätte sich dort jedoch nur gelangweilt, darum hat sie Brendan bei der Familie abgesetzt, die seine kleine Schwester nach dem Brand des Elternhauses der beiden aufnahm. Ihm selber wurde unmissverständlich klar gemacht, dass er auf dem Hof nur im Weg wäre. Mit seinen zehn Jahren hätte er zwar auf dem Feld mithelfen können, da der Landbesitz der Grubers jedoch nur zwei Morgen umfasst, schafft es der Vater allein und mit Hilfe eines Nachbarn oder auch mit seiner Frau.
Inzwischen haben sie drei Kinder, das älteste Mädchen gerade mal einige Monate älter als Beatrice und die Zwillinge sind ein halbes Jahr alt. Frau Gruber hat alle Hände voll zu tun mit den Kleinen und ist froh, dass die zwei älteren Mädchen bei Spielen gegenseitig auf sich aufpassen.
Brendan war zuerst sehr glücklich, seine kleine Schwester gesund und munter vorzufinden. Doch jetzt beginnt er schnell, sich zu langweilen. Beatrice erkannte Brendan zwar, freute sich aber nicht übermäßig, fragte nur "bleibst du hier?" und verschwand kichernd mit ihrer besten Freundin hinterm Schuppen, als er, unfähig, etwas zu antworten, nur den Kopf schüttelte.

Doch was noch viel schlimmer ist: er beginnt, Dís zu vermissen. Die Zwergin hat zwar eine harte Schale, doch der weiche Kern ist es, der es geschafft hat, Brendans Herz zu erwärmen. Sie kann poltern und grimmig sein, doch der Junge weiß es genau, dass sie ihn ebenso sehr mag wie er sie. Schon am dritten Tag kann er es sich nicht verkneifen Wenn sie doch nur zurückkäme und mich mitnähme zu denken. Erschwerend kommt für ihn hinzu, dass er jeden Tag sieht, dass Herr Gruber für ein Abendbrot nur ein Brot auf den Tisch legen kann oder er nur ein paar Kartoffelstückchen in seinem Eintopf findet. Für seine Schwester ist das vollkommen ausreichend, jedoch keineswegs für einen Jungen in seinem Alter.
Jetzt hält er es nicht mehr aus. Kurz nach dem Frühstück passt er Hernn Gruber ab, der wie jeden Morgen aufs Feld hinausgehen will.
"Ich weiß, dass Ihr mich nicht rauswerfen möchtet. Ich bin schließlich ein Besucher. Aber ich merke, dass ich lieber gehen sollte." Immerhin erntet er dafür einen anerkennenden Blick. "Nun gut", brummelt der Mann. "Es hat uns sehr gefreut. Bitte nimm es uns nicht übel." Ein freundlicher Blick trifft den Jungen, da ist er schon zur Tür hinaus.
Brendan findet seine Schwester in der Diele, sie und Anne, die gleichaltrige Tochter der Grubers, sind gerade dabei, sich die Schuhe anzuziehen. Sie haben eine Menge Spaß. Als er sie anspricht, wird sie schnell ernst und blickt ihn mit großen Augen an. "Es kann sein, dass du mich lange nicht siehst", sagt er zu ihr. Sie scheint es nicht zu begreifen, fragt nur, wohin er geht. "Ich muss gehen." Er wagt es nicht, ihr von der Zwergin zu erzählen. Sie würde es nicht verstehen und ihn aufhalten. Plötzlich hat er es sehr eilig, aus diesem Haus wegzukommen.
Ein letzter Kuss trifft das Haar Beatrices, dann zieht er sich schnell an und huscht aus der Tür.

Nachdem Brendan das Haus der Grubers verlassen hatte, wandte er sich erst einmal Richtung Holzfällerlager. Dort sollte die Zwergin sein. Doch als Brendan endlich dort ankam war niemand zu sehen: rein gar niemand. So kehre er auf die Insel zurück in der Hoffnung, Dís dort zu finden.

Da er keine Lust hatte, so früh am Nachmittag schon nach Hause zu gehen stromerte er duch die Straßen. Dort wurde er von Gaven angesprochen, wies ihm den Weg zum Humpen, erklärte zwischendurch Derkorwa und ihrem Bruder den Weg zum Krämerladen. Dann sah er kurz einen dunkjelhäutigen Jungen und machte sich Gedanken über ihn, doch verlor ihn dann aus den Augen. Letztendlich brachte er Gaven dann doch bis fast zur Tür der Taverne und verabschiedete sich dann von ihm.
Die Nacht war immer noch fern, so suchte er erst den Jungen (Tarik), erkundete dann die Westinsel und beeilte sich bei Dämmerung, in die Winkelgasse zu kommen...

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Zitat:
Original von Stadtbewohner
Ein in Lumpen gekleidete Gestalt nähert sich dem Haus. Verstohlen sieht sie sich um. Mit gesenktem, tief in einer Kapuze verstecktem Kopf lehnt sich die Gestalt an die Hauswand. Besieht sich ihre mit einem schwarzen Rand versehenen gesplissenen Fingernägel. Dann hebt sie den Kopf und sieht die Straße auf und ab. Es ist ein Mann, schmierige Haare hängen strähnig aus der Dunkelheit der Kapuze hervor, sein Gesicht wird von einem Bart verdunkelt. Seine Statur ist nur zu erahnen, groß ist er nicht gerade, aber recht kräftig scheint er zu sein. Lange schon hat er dieses Haus im Auge. Der hässliche Zwerg scheint schon ein paar Tage nicht da gewesen zu sein. Jetzt ist für ihn der Zeitpunkt gekommen wo er sich sicher ist das er ohne überrascht zu werden die Wohnung dieses kleinen Bastards erkunden kann. Diese Zwergenkröten haben doch immer irgendwo ihren Schatz den sie horten wie die Drachen. Aber dieser kleine Bastard wird sich seine Barthaare ausrupfen wenn er merkt das ich mir seinen Schatz geholt habe.

Noch einmal blickt er die Straße entlang bevor er zu der Tür geht und sie Eintritt verschafft. Dunkelheit umhüllt ihn, doch schnell haben sich seine Augen an diese gewöhnt. Mit sicheren Schritten tritt er ein. Lautlos zückt er einen schartigen Dolch. Doch niemand ist da. Er sieht sich um, entdeckt den Kamin und geht dort hin. Ob der Gnom dort drinnen? Schnell untersucht er den Kamin, Asche wird beiseite geschoben, doch es ist nichts dort. Mit einem Ruck dreht er sich um. Geht in eine Ecke des Raumes, besieht sich eine Tonschüssel, doch auch dort ist nichts. Überhaupt scheint dort nichts Wertvolles in der Wohnung zu sein. Wütend wirft er die Schüssel um und diese zerbricht in hunderten von Scherben. Da fällt sein Blick auf die Wände neben dem Kamin. Langsam geht er auf die Wand links vom Kamin zu, kneift die Augen etwas zusammen, besieht sie sich genau. Hat er da etwas entdeckt?

Nein! Nur ein Schattenspiel!

Er lässt seinem Unmut jetzt freien Lauf, nimmt den Schürhaken und zerschlägt alles was ihm in den Weg kommt. Keuchend steht er nun vor dem Kamin. Hebt den Arm um auf diesen einzuschlagen, doch er rutscht von dem Kamin ab und trifft die Wand knapp rechts neben dem gemauerten Kamin. Und der Schürhaken schlägt ein Loch in die Wand. Erstaunt lässt er den Haken fallen und tritt näher an die Wand heran. Vorsichtig versucht er zu sehen was in dem Loch ist. Doch es ist zu dunkel und auch die Öffnung ist zu klein. So nimmt er den Haken wieder zur Hand und bricht mehr von der Mauer weg. Etwas glitzert in dem Loch, Schweiß bildet sich auf seiner Stirn, mit einem Grinsen greift er in das Loch und tastet darin nach dem glitzerndem Ding.

"AU" entfährt es ihm als er einen Schmerz an seinem Finger verspürt, doch er tastet weiter. Er fühlt etwas kaltes metallisches, eine Schneide, einen Griff. Seine Finger schließen sich um den Griff und er zieht die Hand wieder aus dem Loch. Das hat sich ja doch noch gelohnt. Denkt er freudig als er sich seine Beute genauer besieht. Einen Dolch mit einem goldenen Griff hält er nun in der Hand. Er wechselt den Dolch in seine andere Hand und saugt an der Schnittstelle die er sich zugezogen hat.

Schnell ist der Dolch unter seinem Flickenunhang verschwunden. Und ebenso schnell ist der Dieb aus der Wohnung der Zwergin verschwunden.

=> Straßen der Stadt


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04.07.2007 14:20 Brendan ist offline E-Mail an Brendan senden Beiträge von Brendan suchen Nehmen Sie Brendan in Ihre Freundesliste auf
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Außer Atmen gelangt Brendan schließlich in die Winkelgasse, dort, wo Dís und er wohnen. Die Haustür zur Nummer Vier ist offen, doch ist das nicht ungewöhnlich und außerdem ist es Brendan nie aufgefallen, ob hier die Türen verschlossen werden - einfach, weil es ihn nicht interessiert.
Er schlüpft schnell hindurch und öffnet die zweite Tür, die zu ihrer Wohnung im Erdgeschoss führt. Es fällt ihm nicht auf, dass diese Tür wiederum verschlossen sein sollte, obwohl er Dís immer hat ordentlich zuschließen sehen.

Zuerst fällt Brendans Blick auf den Boden, auf dem tausende kleine Scherben verstreut sind. Er runzelt kurz die Stirn, denn die Zwergin hat immer zu ihm gesagt, dass sie ihr Heim ordentlich halten will für den Fall, dass der Mann aus dem Rathaus kommen sollte. Also muss etwas passiert sein, dass sie die Scherben noch nicht auffegen konnte.
Schnell geht der Junge in den zweiten Raum hinüber, während er langsam, aber laut den Namen seiner Pflegemutter ruft. "Dís?"
Weiter als bis zur Tür kommt er nicht. Zu sehr erschreckt ihn der Anblick, der sich ihm bietet. Das Bettzeug auf seiner Liege liegt ebenfalls im ganzen Raum verteilt, in feine Fetzen zerrissen. Bettgestell und Wände haben einige tiefe Scharten davon getragen - das Werk des Einbrechers, was er natürlich nicht wissen kann. Keine Zwergin weit und breit zu sehen. Brendan dreht sich auf dem Absatz um und bemerkt jetzt auch das große Loch in der Wand. Das Fenster ist ebenfalls zu Bruch gegangen, die Möbel sehen aus, als hätte ein riesiges Tier seine Krallen hinein geschlagen.
Sprachlos drückt er die Hände auf den Mund. Einige Momente steht er so da und blickt fassungslos von einem Zimmer ins andere.

Was ist hier nur passiert? Dís sollte um diese Zeit schon zu Hause sein! Doch die Asche, aus dem Ofen gekehrt, ist eindeutig schon mehrere Tage alt. Wo ist sie nur hin? Und wer hat die Wohnung so zugerichtet?

Angst packt Brendan plötzlich, um die Zwergin, sie ja nun doch etwas kleiner ist als die meisten Kreaturen, von denen ihm erzählt wurde. Er hat nicht einmal Zeit zu bemerken, dass von Dís' persönlichen Gegenständen und Gerätschaften kein einziges mehr zu sehen ist. Auch den Schürhaken, der die Scharten hinterlassen hat, übersieht er in seiner Hast.

Irgendetwas muss Dís entführt haben! Etwas Großes, mit Zähnen oder langen Krallen oder noch schlimmer beidem!
Er erinnert sich an einen Tag, an dem Herr Gruber auf dem Festland eine Geschichte aus dem Krieg erzählt hat, von großen Kreaturen, die er wie einen sehr großen Bären beschrieb, nur mit großen Fangzähnen, sehr langem zottigen Fell und Riesenpranken, mit denen sie ein Pferd samt Reiter zu Fall bringen können. Er nannte sie Mûmakil und erzählte, dass sie extra für den Krieg ausgebildet wurden. Der arme Brendan kann ja gar nicht wissen, dass Herr Gruber niemals im Ringkrieg gekämpft hatte und sich somit alles erfand was die Mûmakil angeht.
Er ist in die Wohnung gekommen, sie wollte ihn aufhalten, hat sich gewehrt und vielleicht selber das Loch in die Wand gerissen, auf jeden Fall war es stärker und hat sie mitgenommen.

So schnell er kann rennt er wieder auf die Straße. Ich muss sie warnen! Sie müssen doch was tun!, denkt er nur immer wieder.
Und rennt.


Während Brendan aus der Winkelgasse gelaufen kommt, arbeitet sein Gehirn auf Hochtouren. Ziemlich schnell kommt er zu dem unumstößlichen Schluss, dass ein Mûmak in der Stadt sein muss. Aber was, wenn es nicht nur eins dieser Viecher war? Was, wenn eine ganze Horde Mûmakil auf der Insel wäre? Die Stadtwache muss informiert werden!, denkt Brendan blitzschnell. Alle sollen sich in den Häusern verschanzen!
Vor seinem geistigen Auge nimmt das Mûmak immer mehr Gestalt an, mit dicken Beinen, die die Häuser mit Leichtigkeit zertrampeln und Menschen wie Bälle vor sich herschieben. Schon meint er die Erde beben zu spüren unter der Wucht der riesigen Tiere.

Und so fängt er dann gleich an, die Leute zu warnen. Es ist noch nicht dunkel und so sind noch einige Leute unterwegs. Brendan läuft weiter, holt zwischendurch tief Luft und brüllt aus voller Kehle:

"MÛMAKIL!!!!!! Rettet euch! Mûmakil sind in der Stadt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Inzwischen ist er auf dem Tempelvorplatz angekommen. Er will schon weiter rennen, als er den Jungen vom Vormittag wieder erkennt. Also läuft er auf ihn zu und hält außer Atem an. "Sieh dich vor, es sind Mûmakil in der Stadt! Die sind echt gefährlich! Sie haben unsre Wohnung verwüstet! Die ganze Stadt muss gewarnt werden!"


Mael ist auf der Suche nach Löwenzahn und anderes Grünzeug für sein Kaninchen. Wenn er es nicht füttern würde, dann stopft Mama es in den Kochtopf - hat sie gesagt. Deswegen geht Mael sehr eifrig und mit dem nötigen Ernst an die Sache Futtersuche heran. Und er sucht auch nur die grünsten Blättchen, die dünnsten Stängelchen und die kleinsten Triebe. Aber allzu wählerisch kann er nicht sein, denn allzu viel wächst noch nicht. Mael weiß auch gar nicht so genau, was ein Häschen alles an Grünzeug frisst. Besonders gut hat ihm das kraut im tempel geschmeckt. Fürsorglich wie Mael ist, beschließt er, dem Häschen, seiner Cari, etwas von diesem Kraut mitzubringen. Es würde schon niemanden stören, wenn er zwei drei Stängelchen des Krautes abbricht und mit in den Grünzeugstrauß in seiner Hand steckt. Als er gerade auf den Weg zum Tempel ist, rennt ein Junge bei ihm vorbei, welcher lauthals schreit. Mumakil sind in der Stadt... Mael bleibt erstaunt kurz stehen und er versucht sich zu erinnern, was für Wesen diese Mumakil gewesen sind. Waren das nicht ganz große Tiere? Der Papa hatte davon erzählt. Müsste man sie dann nicht sehen? Mael lugt zu den Dächern hoch. Sicherlich kann so ein Mumakil ein Haus zusammenbrechen... Kommt ihm der erschreckende Gedanke. Da will er doch lieber genau bescheid wissen, wo dieser Mumakil ist! Nicht, dass er zu ihrem Haus kommt. Also rennt Mael dem anderen Jungen hinterher. "WAAAAAAARTEEEEEEEEE!" Ruft er, denn er hat nicht so lange Beine wie der Andere. Aber er gibt sein Bestes. Als er am Tempelplatz ankommt ist er außer Atem, aber das Grünzeug hat er immer noch fest in der einen Hand. Mael sieht sich um und dort steht der andere Junge. Mael rennt zu diesem hin. Bei ihm ist ein weiterer Junge, der hat viel dunklere Haut als er. Mael schaut ihn verblüfft an.
Die anderen beiden Jungen sind etwas größer als er und sicherlich älter.
"Wo ist denn der Mumakil?" Fragt Mael neugierig. "Hat er schon ein Haus zusammengestürzt?" Fragt er etwas außer Atem. Was der erwachsene Mann gefragt hat, hat er nicht vernommen, denn er ist kurz nach diesem zu den Jungen getreten.



Just will der Truppführer einen Schritt auf die elbischen Wachen vor dem Tempelportal machen, da durchfährt ein lautes Geschrei seine Gedanken. Ruckartig bleibt Nérjan stehen und fährt herum. Quelle der aufgebrachten Gekreisches ist ein blonder Knabe ganz in seiner Nähe, der alle Welt, so scheint es, vor einer lauernden Gefahr durch südländische Riesentiere warnen möchte. Einige der umstehenden Bürger schütteln verwundert den Kopf und harren in ihren Geschäften. Ein weiterer Knaben eilt zu dem blonden Schreihals herbei. Ebenso ein dunkelhäutiges Kind und ein erwachsener Fremdländer, der den aufgebrachten Wuschelkopf sogleich anspricht.
Fragend blickt Nérjan zum Tempel zurück und erwischt sich selbst bei dem Gedanken, jedweder Verzögerung dieses, wohl wieder nur sehr spärlich ausfallende Gespräch mit dem Sklaven, Vorrang zu geben. Mit gelassenem Schritt wechselt er die Richtung und marschiert gemächlich auf die kleine Gruppe zu. Auch nur ein lebendiger Mûmak wär in den Straßen der Stadt noch in diesem Augenblick aufgefallen - des ungeachtet liegt jedoch selbst hinter den wildesten Geschichten eines Kindes stets ein wahrer Kern.

"Seid mir gegrüßt." kommt der Truppführer auf den Mann und die Kinder zu, "Hat sich hier jemand in den Kopf gesetzt, sämtliche Bürger der Stadt erschrecken zu wollen?"
Nicht ohne ein nachsichtiges Lächeln sieht er auf den blonden Jungen herunter.


Tarik ist kaum auf dem Tempelplatz angekommen und in die Betrachtung des Baumes versunken, da hört er plötzlich ein lautes Brüllen hinter sich. Erschrocken fährt er herum und erblickt den Blondschopf, dessen Erscheinung seine Aufmerksamkeit heute schon einmal gefesselt hatte. Der Junge kommt hastig und völlig erregt auf ihn zugerannt, aufgeregt erzählt er ihm von einem Mûmak, dass er in der Stadt gesehen haben will. Irrtiert starrt der Haradan den Anderen an. "Mûmakil? Hier in der Stadt?", bringt er mühsam hervor. Er ist etwas erschrocken, so plötzlich von der Seite angeredet zu werden, von wildfremden Menschen... und erst Recht von einem Gleichaltrigen! Hatte er schon jemals zu einem anderen Kind gesprochen? Tarik kann sich nicht erinnen, doch es spielt für den Moment keine Rolle, einer der Dickhäuter ist in der Stadt! Natürlich weiß der Junge wie ein Oliphant aussieht, er stammt schließlich aus dem Süden, noch dazu einer abgelegenen Gegend. Es kam nicht oft vor, doch ein paar Mal hatte sein Vater ihn mit raus in das wilde Land genommen, das halb Steppe, halb Wüste ist. Und dort hatte er sie gesehen, aus sicherer Entfernung. Und sein Papa hatte ihm erzählt, wie diese Tiere eingefangen und für den Krieg ausgebildet wurden,.. damals... damals wollte Tarik natürlich unbedingt einer der dunkelhäutigen Krieger sein, einer der Häuptlinge, die mit bunten Tüchern geschmückt vorne auf den Köpfen der riesigen Tiere thronten und sie in die Schlacht lenkten. Er hatte sein Schwert in der Luft herumgewedelt und mit stolz geschwellter Brust erklärt, sämtliche Feinde, die sich ihm in den Weg stellen, niederzutrampeln und aufzuspießen. Das war ein Spass. Es war einer der seltenen Momente, in denen Rafkan stolz auf seinen Sohn hinabblickte, ihm mit der Hand durch das schwarze Haar fuhr und zufrieden vor sich hin nickte.

"Mûmakil, bist du sicher? Die großen grauen Dickhäuter, mit den riesigen Ohren und den vielen Stoßzähnen ja? Die sind hier?", fragt er noch einmal, nun auch sichtlich aufgewühlt. Wenn eine Herde solcher Monster erst einmal in Fahrt geraten ist, gibt es für sie kein Halten mehr. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie sie über die verdürrte Graslandschaft gedonnert sind.
"Wir müssen die Menschen warnen, wir müssen sie finden und einfangen!" Vergessen ist der Händler im Ochsen, vergessen ist die Angst vor der Schelte. Ein Abenteuer war da, Tarik, der Mûmakilbändiger, Tarik der Anfüher, der mit seiner eigenen Herde Furcht und Schrecken verbreiten würde!

"Mûmakil!"


Brüllt er nun auch aus Leibeskräften.

"Mûmakil sind in der Stadt.
Lauft um euer Leben!"


Noch bevor er kopflos losstürzen kann, kommt auch schon ein Mann und ein kleiner Junge auf die beiden Halbwüchsigen zugelaufen.
"Natürlich ist es gefährlich!", ruft er aufgeregt, den Knirps beachtet er kaum. "Schnell, schnell, wir müssen es fangen! In welche Richtung ist es gelaufen?", will er dann noch fachmännisch wissen. Dass ein weiterer Mann auf die Gruppe zugetreten ist, hat er in seiner Hast gar nicht bemerkt. Er hat nur noch Augen und Ohren für den Dickhäuter. Schon macht er sich auf, alleine loszurennen. Er würde der Erste sein, der es findet und damit durfte er es natürlich auch behalten!


Eh sich Iruan versieht findet er sich in Mitten einer kleinen Menschenansammlung wieder. Zwar sind die meisten Kinder, doch irgendwie hat das Geschrei des Jungen die Wache aufmerksam gemacht. Zumindest hält Iruan den hinzukommenden Nérjan dafür, wenn er sich dessen Kleidung ansieht, oder noch eher, wenn er die Wappenbilder und den Helm in Augenschein nimmt.

Der dunkelhäutige Knabe aber hat es nun besonders eilig. Es scheint als habe er ein sehr genaues Bild von diesen Tieren. Iruan, der die Stille und Heimlichkeit gewohnt ist, zuckt zusammen, als Tarik sofort laut los schreit. Dennoch setzt er kurz darauf hinter Tarik nach und greift nach dem jungen Burschen, um ihn aufzuhalten.

"Nun langsam... ganz ruhig, Freund...", meint Iruan dabei in einem freundlichen Ton, der sogar ein leichtes Lachen über die überaus stürmische Art des Jungen mit sich trägt. Es liegt in Iruans Absicht seinen Arm quer über die Brust des Kleinen zu legen und ihn mit den Rücken zu sich gewandt an sich zu bringen. Nur zu gut versteht er den Übermut Tariks, ist er selbst doch nicht viel anders, doch glaubt er auch nicht recht daran, dass die Menschen mehr in seinen Worten sehen würden als einen dummen Jungenstreich.


Als ein junger Mann zu den beiden Jungen tritt ist Brendan sehr froh, dass Tarik für ihn antwortet.
Natürlich sind die Viecher gefährlich, was denkst du???? Würde ich sonst so laut schreien? Er ist so aufgeregt, dass er gar nicht mehr genau alles mitbekommt. Er wirft einen Blick auf den hinzukommenden Mael, den dunklen Schopf und das zerdrückte Grasbüschel in dessen Hand. Doch er kommt nicht dazu, auf dessen Frage zu antworten.
Ein weiterer Mann tritt zu der Gruppe, ein Truppführer der Stadtwache, doch woher soll Bren das denn wissen? Er ist viel zu durcheinander um die Uniform zu bemerken, die dieser trägt.
"Nein, ich will die Leute nicht erschrecken, es geht schließlich um Leben und Tod, also sollen sie sich retten." Noch ist seine Stimme leise und bestimmt, wenn auch etwas atemlos.
Und sogleich fragt ihn der fremde, dunkelhäutige Junge etwas, und er hört gar nicht richtig hin, sondern antwortet ihm ebenso aufgeregt "Ja, klar, solche mein ich!". Seine Gedanken rasen. Was, wenn das Vieh schon etwas zerstört hat und andere Menschen entführt? Was, wenn er sie nicht nur entführt, sondern platt trampelt oder gar frisst? Zuzutrauen wären diesen Monstern alles!
"Das sag ich doch die ganze Zeit!" meint er, als Tarik sagt, die Menschen müssten gewarnt werden. Auf dessen Frage, wo es sei, weist er Richtung Tempel. "Irgendwo wird es schon sein. Wir müssen es fangen!" Er reagiert nicht gleich, als Tarik loslaufen will und so steht er immer noch da, als Iruan diesen einfach festhält und am Rennen hindert.
Doch er würde sich nicht daran hindern lassen, die Stadt zu retten! Iruan hat schließlich den fremden Jungen im Arm, so kann er ihn nicht auch hindern!
"Los, los, warnt die anderen! Warnt sie alle! Holt Waffen, holt Fackeln, was auch immer es aufhalten wird!", sagt er zu Nérjan, der immer noch dasteht und den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen hat. Um zu verhindern, dass dieser ihn auch aufhält rennt Brendan nun zwischen den beiden Männern hindurch, nimmt auf dem Weg kurz Mael an der Hand und zieht ihn ein Stück mit. Dabei beginnt er wieder zu rufen.


"Mûmakil!!!!!!!!!!!!!
Rettet euch, Mûmakil sind gefährlich, sie werden euch fressen!!!!!


Kaum hat Nérjan den aufgebrachten Blondschopf erreicht, scheint bereits der nächste der Jungen vom Mûmakil-Wahn gepackt. Der dunkelhäutige Knabe schreit nun ebenso laut seine Warnungen vor den Untieren des Südens heraus. Der schlanke Fremdländer bekommt den davonstürmenden Jungen gerade noch zu fassen, ehe er sich aufmachen kann, mit gellendem Geschrei durch die Straßen der Stadt zu rasen. Die Stimmen der Kinder hallen bereits von den Mauern des Tempels und der umliegenden Häuser wider. Mit einem kopfschüttelnden Lachen bemerkt der Truppführer schließlich, dass es diese Knaben wirklich ernst meinen. Mit strenger Miene ruft der Blondschopf zu den Waffen und huscht flink zwischem ihm und dem anderen Mann hindurch.

Gar noch belustigender ist für Nérjan aber der Gedanke, dass er sich selbst dabei erwischt, wie er trotz seines heiteren Kopfschüttelns nocheinmal kurz den Blick über die Giebel der Häuser schweifen lässt, als wolle sich etwas in ihm nocheinmal selbst davon überzeugen, dass dort wahrhaftig keine Mûmakil durch Dol Banred stampfen - mal unabhängig vom Urteil der Vernunft. Wer sollte sich in Zeiten des Friedens schon die Mühe machen, solch ein Tier hinauf in den Norden treiben? Und zu welchem Zweck? Solch ein Riese wäre gewiss bereits mehrere Meilen zuvor von den Fischern am Ostufer gesichtet worden und die Kunde seines Herannahens hätte sich wie ein Lauffeuer unter den Leuten verbreitet. Ganz zu schweigen davon, dass Nérjan vor wenigen Augenblicken erst mit Alaefors Reitertrupp gesprochen hat, der heute bereits die gesamte Insel abgeritten ist. Und ein pflichtbewusster Mann wie Alaefor hätte nicht einfach vergessen, einen tollwütig umherrasenden Mûmak zu erwähnen. Aber eines musste man diesen Kinder lassen: mit dergleichen Innbrust hinausgeschrien, schaffen solche Schauergeschichten es kurzzeitig sogar in die Gedanken eines erfahrenen Truppführers der Wache.

Neben ihm beginnt der Blonde wieder zu schreien. Beschwichtigend hebt Nérjan die Hände; am liebsten würde er dem Knaben einfach den Mund zuhalten bevor noch mehr Leute sich davon erschrecken und verwirren lassen. Aber das würde wohl nichts bringen. Ansonsten würde er sich den Spaß machen, die kampfeslustigen Kinder einfach losziehen lassen. Stattdessen geht er leicht in die Knie, um mit den Schreihälsen auf einer Höhe zu sein und legt mit drängendem Blick den Finger an den Mund.
"Still, Kinder! Glaubt ihr etwa, dass die Leute eher überleben, wenn sie alle blindlings schreiend durch die Gegend stürzen? Seid still und denkt rasch nach, wenn wir kluge Kämpfer sein wollen! Wo wurden die Mûmakil zuletzt gesehen?"


Mael weiß gar nicht wie er reagieren soll. Einerseits packt ihm Angst bei den Worten der größeren Jungen, denn sie reden von genau diesen Tieren, von denen auch sein Papa ihnen erzäht hat. Anderseits spürt er auch etwas wie erwartungsvolle Spannung, sie würden die Stadt retten indem sie die Menschen warnen. Maels Herz schlägt schneller, ein Mumakli in der Stadt!
Genau in diesem Moment kommt ein rothaariger Mann hinzu, der ein auch noch ein Schwert hat! Der andere Mann packt den dunkeln Jungen und hält diesen fest. Gerade will Mael den Mund auf machen, um dem Rothaarigen zu sagen, dass er bitte den Mumaklin mit dem Schwert tot machen soll, doch da spürt er einen Ruck und der blondhaarige Junge zieht ihn mit.
"MUMAKIL, DA IST EIN MUUUMAAAKIL IN DEN STRAßEN!" Schreit nun auch Mael pflichtbewusst. das Grünzeug hält er immer noch fest in den Händen. Da er durch die Hand des älteren Jungens gehalten wird, rennt Mael einfach diesem hinterher. Doch Mael zögert ein wenig, durch des Rothaarigen Worte verunsichert. Vielleicht hatte er recht? Und sie sollten sich verstecken? Mael ist noch beeinflussbar von den Worten Erwachsener und so denkt er auch über diese Worte noch nach. Doch wenn sie die Leute nicht warnen, dann können sie sich nicht verstecken... "MUMAKIL!"


Weit kommt Tarik nicht, denn kaum wollen seine nackten Füße wieder Fahrt aufnehmen, spürt er sich auch schon am Kragen gepackt und festgehalten. Durch das ganze Geplärre und den Lärm, bekommt der Junge kaum mit, was die Erwachsenen sagen. Glücklicherweise schafft der Blonde es sicher außer Reichweite der Männer zu schlüpfen.
"Lauft, lauft, lauft! Wir müssen alle warnen", feuert der Haradan die anderen Kinder an, während er sich heftig gegen den festen Griff des fremden Mannes wehrt.

Mûmakil! Lauft!

Plärrt er wieder los. Er ist ganz außer Atem, so heftig versucht er sich aus der Umklammerung zu befreien.
"Aber verstehst du nicht, es ist riesig, es wird die Häuser kaputt machen! Es ist so groß... so groß wie..." Seine Augen irren suchend umher, nach einem Vergleichspunkt. "So groß wie dieser Baum da!", und er nickt hinüber zum Tempel. "Hast du denn noch nie eines gesehen?! Wir müssen die Leute warnen!", meint er aufgebracht.

Dann geht einer der Männer in die Hocke und redet beschwichtigend auf ihn ein. Für einen kurzen Moment denkt der Haradan tatsächlich darüber nach, was der Mann mit den roten Haaren zu sagen hat. Und es macht sogar Sinn! Tarik möchte unbedingt ein guter Krieger sein! Dass er schlecht kämpft, dass möchte er sich nicht nachsagen lassen.
Wo habe ich das Mûmak zuletzt gesehen?
Vor seinen Augen sieht er, wie ein riesiger grauer Koloss durch die Straßen stapft und mit dem Rüssel links und rechts die Häuser einreißt.
Woher ist der Junge nur gekommen?
Für einen kurzen Moment guckt er sich grüblerisch um, dann zeigt er entschlossen gen Osten, Richtung Hafen. "Dort ist es lang!" Und schon will er wieder loswetzen, den anderen Kindern hinterher.


Es scheint ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen diese Jünglinge zu beruhigen. Selbst der Wachmann hat keinen Erfolg und Tarik ist verdammt wehrhaft. Erneut drückt Iruan die Augen zu, als der Knabe schon wieder zu schreien anfängt, sich aber dann zum Glück doch dazu herablässt erst einmal etwas ruhiger zu sprechen.

"Mûmakil so groß, sehen würden Wachen von weit... lange hören bevor hier", meint Iruan und lässt einen kurzen Moment lockerer, da er ihn zu sich umdrehen will. Der Junge muss es sofort bemerkt haben, denn just in dem Moment ruft er nicht nur aus, wo das Tier sein soll, sondern rennt auch schon in den Osten der Stadt.

Iruan holt Luft, kann aber nur seufzend ausatmen und den Kopf schütteln. Fragend sieht er dann zu Nérjan. Es würde ihn ja schon interessieren, was passiert ist, dass ein Kind sich solch eine Schauergeschichte einfallen lässt.


Mit schnellen Schritten stürmt der aufgeregte Haradan an den beiden anderen Kindern vorbei, immer weiter, immer schneller. Beinahe schon hat der Junge das riesige Mûmak eingeholt, ja er kann schon die Schwanzspitze hinter der nächsten Häuserecke verschwinden sehen!
Tarik dreht sich nicht um, um zu sehen, ob die anderen ihm folgen, dafür ist keine Zeit, schließlich will er das Untier ja als Erstes fangen.
Und ich will es doch unbedingt behalten!
Er hofft einfach, dass die beiden Männer so vernünftig sind und etwas unternehmen.

"Holt die Stadtaufpasser!"

Brüllt er noch einmal, ohne dabei in seinem ungestümen Lauf innezuhalten. Der nun schon oft vernommene Ruf:

"Mûmakil, fangt das Mûmak!",

gellt weiterhin durch die Straßen. Mittlerweile kann er auch schon den dicken Hintern ausmachen. Er biegt links ab und sprintet weiter.
Wo ist es denn hin, ich habe es doch gerade eben gesehen?
Keuchend hetzt er weiter bis ans Ende der Gasse. Dort blickt er sich suchend um. Wo ist es nur hin?

"Mûmak, komm, komm zu mir! Sei brav!",

versuch er es zu locken. Da entdeckt er rechterhand ein Stück entfernt einen Menschenauflauf. Geschwind flitzt er darauf zu, winkt heftig mit beiden Armen, damit ihn auch ja keiner übersieht und ruft schon weitem:

"Mûmak, habt ihr das Mûmak gesehen? Ist es hier vorbeigekommen?"

Abgekämpft erreicht er die Leute, die sich alle vor dem einzelstehendem Haus versammelt haben. "Mûmakil sind in der Stadt! Bringt euch in Sicherheit!" Er schnauft. "Ist es hier vorbeigekommen? Ein großer, grauer Koloss, mit Rüssel und Stoßzähnen?" Während er das Tier beschreibt, imitiert er es, so gut er kann. Der Haradan stellt sich auf die Zehenspitzen, streckt die Hände nach oben, bringt dann die Rechte zur Nasenspitze und steckt den linken Arm durch das so entstandenen Loch, um einen Rüssel zu bilden. "So sieht es aus!", sagt er mit nasaler Stimme.


__________________
Das bin ich. Lebe bei Dorndyl, bin wieder aktiv :)

A new string held me where I was.
Not one string, but a million. Not strings, but steel cables. They were all tying me to one thing - the very center of the universe.
The gravity of the earth no longer tied me to the place where I stood.
It was she that held me here now.
04.07.2007 14:47 Brendan ist offline E-Mail an Brendan senden Beiträge von Brendan suchen Nehmen Sie Brendan in Ihre Freundesliste auf
Brendan
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Volk des Chars: Eriadorer
Herkunft: Ostufer, in der Nähe von Dol
Wohnort: Ostviertel 2, über der Schmiede

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Als er der Taverne näher kommt, hört er den lauten Ruf nach der Stadtwache. Was ist denn dort passiert? Er beschleunigt seinen Schritt und nimmt den Hund etwas kürzer. Seine Hand gleitet unbewusst an eine seiner Äxte, seine Augen werden wachsam und nehmen alles was um ihn herum passiert war. Gerade will er um eine Hausecke herum gehen, als er nochmal Schreie vernimmt, doch jemand anderes schreit diesmal, nicht so tief ist die Stimme wie die des ersten Rufes, sondern eher die einer Frau oder eines Kindes. Mûmakil? Das kann doch nicht sein! Wie soll so ein Kollos auf die Insel gekommen sein? Aufregung macht sich in ihm breit, hat er doch schon so viele grausame Geschichten über diese Monster gehört. Riesig sollen sie sein und Stoßzähne die mit Stacheln besetzt sind haben. Er senkt seinen Kopf, Entschlossen zieht er seine Äxte und läuft los. Zu ein Berserker verwandelt er sich, kampfbereit und ohne Furcht trabt er um die Ecke und ruft den Kriegsruf der Zwerge "Baruk Khazâd! Khazâd aimênu!"* Macha, der nicht weiß was sein Herr auf einmal hat, trabt ihm fröhlich mit dem Schwanz wackelnd hinterher.

*"Äxte der Zwerge! Zwerge über euch!"


Den sich niederhockenden Mann bemerkt Brendan schon lange nicht mehr, zu schnell rennt er mit Mael an der Hand, angefeuert von dem immer noch aufgehaltenen Tarik. Der deutlich jüngere bremst ihn schon ziemlich aus, doch würde er aufgrund von Luftmangel sowieso nicht viel schneller laufen können.
Mael hat davon anscheinend noch genug, denn er ruft nun auch laut die Warnung vor den Mûmakil. Brendan jedoch spart es sich erst einmal. Zu sehr strengt es ihn momentan an.
Doch weit kommen die beiden nicht, da werden sie auch schon vom weiterhin laut schreienden Tarik überholt. Er scheint entkommen zu sein, denkt sich Brendan und ist froh, dass er vor ihm her rennt. Denn langsam kommen auch ihm Zweifel, dass ein Mûmak auf der Insel ist. Vor allem, dass es im Osten der Stadt sein soll. Dennoch rennt er weiter.

Nachdem sie zweimal abgebogen waren hält schließlich Tarik vor einer Menschenmenge an und sich nach dem Riesen erkundigt. Ob sie es nicht gesehen hätten? Die beiden Jungen kommen gerade rechtzeitig bei der Gruppe zum Stehen, als er das Mûmak nachmacht. Genau an der Stelle kommen Brendan erste Zweifel: Mit einem Rüssel? Mûmakil haben Rüssel? Das kann nicht stimmen.
Er will gerade ansetzen und Tarik ebenso gestenreich berichtigen, da vernimmt er lange vermisste Laute. Es ist Khuzdul, die Sprache der Zwerge. Ab und an hat Dís Worte der Zwergensprache vor sich hin gemurmelt, meist, wenn die verärgert war. Er versteht kein Wort und dennoch klingt der Schlachtruf hinter ihm so vertraut...
Als er sich umdreht meint er schon, Dís II zu erblicken, doch er merkt gleich, dass es ein anderer Zwerg sein muss, ob männlich oder weiblich, das mag er seit seiner Bekanntschaft mit der Zwergin nicht mehr auf den ersten Blick beurteilen. Dieser hat auf jeden Fall zwei sehr Furcht einflößende Äxte einsetzbar in den kräftigen Händen und auch einen grauen, ziemlich großen Hund. Genau das Richtige!, denkt Brendan erleichtert. Auf die Zwerge hat er sich in den Wochen mit Dís vertrauen gelernt.

Just in dem Moment tritt ein weiterer Soldat der Stadtwache hinzu. Dieses Mal ist Brendan etwas gefasster, so dass er ihn auch als solchen erkennt und Tarik schnell an seine andere Hand nimmt und von der Gruppe wegzerrt. Er hat ebenso einen Blick auf die Gruppe geworfen und einen verletzten Mann entdeckt, einen weiteren, der diesen böse anfunkelt und alles scheint eine heikle Sache zu sein. Brendan ist geistesgegenwärtig genug, sich da nicht einzumischen.
"Lasst uns dort drüben Hilfe suchen", sagt er zu seinen Helfern und genau das ist es, was er meint. So lange hat er nach Dís gesucht, so lange ihre Stimme vermisst und nun kann er nicht anders: er vertraut einem vollkommen Fremden. Doch ist es auch der Erste, der sie wirklich ernst zu nehmen scheint. Mit den Worten führt er Mael und Tarik ein paar Schritte Richtung Dorndyl und lässt sie dann los.

"Wir suchen ein Mûmak", sagt er zu dem fremden Zwerg. "Es ist gefährlich, wir müssen es unbedingt fangen, das ist sehr wichtig. Es hat schon eine Zwergin entführt", setzt er dann noch hinzu. Nichts ist mehr zu merken von der anfänglichen Aufregung. Langsam sieht Brendan ein, dass er mit Hektik auch nicht so viel erreicht.
Die großen, traurigen Augen richten sich nun Hilfe suchend auf den Zwerg. Der wird schon wissen, was zu tun ist.

Nur kurz werden seine Schritte langsamer als er die Gruppe erblickt. Die Menschentraube wird just in dem Moment noch von der Stadtwache heimgesucht. Guuuuut! Soldaten! denkt er grimmig und stürmt weiter.
"Grûh koârscha krûkh Mûmak?"* ruft er den Jungen zu, nicht daran denkend das diese ihn wohl kaum verstehen werden. Die drei Jungen kommen ein wenig auf ihn zu, Dorndyl bleibt nach ein paar weiteren Schritten stehen und sieht sie fragend an. Einer der Jungen, der blonde von den beiden größeren, erklärt ihm das das Mûmak eine Zwergin entführt hätte, Dorndyl zweifelt in keinster Weise an den Worten des Jungen als er hört das es sich um eine Zwergin handelt. Schließlich weiß er das Dís in der Stadt lebt. "Wo ist es lang?" Fragt er. Da fällt ihm auf das der kleine Mael zu den drei Jungen gehört, er streicht ihm über den Kopf und sagt zu ihm, "Du scheinst aber auch immer da zu sein wo etwas los ist oder?" Dann schaut er in die Runde, ein paar Männer stehen in der Nähe, einer von ihnen scheint vom Mûmak verletzt worden zu sein. Die Stadtwache steht bei ihnen, sie scheinen eine Bürgerwehr zu mobilisieren. Doch so lange hat Dorndyl keine Zeit, eine Zwergin ist in Gefahr. Nun wendet er sich wieder an die drei Jungen, "Nun ganz langsam, wo habt ihr es zu letzt gesehen?" Er wartet ab was die Jungen berichten und sagt dann, "Gut ihr bleibt hinter mir und Macha, wenn das Mûmak in Sicht kommt, rennt ihr so schnell euch eure Beine tragen verstanden?" Grimmig sieht er die drei Jungen an und nickt ihnen zu. "Nun zeigt mir den Weg!"

*" Wo ist das verdammte Mûmak?"


Brendan zieht Mael einfach mit, indem er seine Hand noch fester packt. Bald kommt auch Mael außer Atem, vorallem, weil er mehr Schritte machen muss als Brendan um dieselbe Strecke zurückzulegen. Der braune Junge überholt sie, Mael bemerkt er nicht einmal. Als sie zum Stehen kommen, erklärt dieser gerade einer Gruppe Leuten, wie dieses Mumakil denn aussah. Mael beugt sich vorn über um wieder Luft zu schöpfen. Ein paar Grünzeugblätter sind schon aus dem Strauß gefallen oder hängen verknickt welck herab.
Gerade als Mael wieder halbwegs durchatmen kann, zerrt Brendan ihn und den anderen Jungen wieder weg. Und da, da kommt Dorndyl! Mit seinen Äxten! Das ist gut.
"DORNDYL! DORNDYL!" Ruft Mael, lößt sich von Brendan und stürzt sich mit Furcht im Gesicht dem Zwerg entgegen. Bei Dorndyl mit seinen zwei Äxten, hat er nichts zu befürchten. Wer Schwerter schmiedet, der kann sicherlich auch mit Äxten umgehen. "Dorndyl, da ist ein riiiiesengroooooßeeeees Tier...das will alle fressen!" Erklärt Mael paralell zu Brendan, schnell hervorgestoßene Worte. Bei der Vorstellung schluckt Mael, er will nicht zwischen großen Zähnen landen. Mael nickt häufig hintereinander, als Dorndyl seine Anweisungen gibt. Macha kennt er, und so geht er sogleich zu der Hündin.


Tarik hat seine gestenreichen Erklärungen noch gar nicht beendet, da wird er von dem blonden Jungen auch schon an der Hand gepackt und weggezerrt.
"Hey, lass das!", protestiert er energisch. Die Männer hatten ihm kaum zugehört. Hilflos guckt er zurück, in der Hoffnung, einer würde ihnen beistehen bei dem Kampf um das Mûmak, doch keiner beachtet ihn, keiner nimmt ihn ernst. Ohnmächtige Wut macht sich breit und er ballt verzweifelt die Fäuste. Erwachsene! Es ist immer das Gleiche mit ihnen. Zu nichts zu gebrauchen. Haben keinen Sinn für Gefahr.

"Aber das Mûm....", will er gerade ansetzten, doch er kommt nicht weit. Als er sich mitten im Satz umdreht erblickt er endlich den Zwerg, der mit grimmiger Miene und gefährlich blitzenden Äxten in einer merkwürdigen Sprache Wörter brüllend, die Straße hinaufgelaufen kommt. Dem Haradan bleibt vor Schreck das Herz still stehen.
Einer der Menschen, die vergessen haben, wie man wächst!, durchfährt es ihn. Er hatte seinen ersten Zwerg in einer Taverne in Pelargir gesehen, dort hatte Zar' Kark ihm erklärt, dass der kleine Wuchs bei diesen Leuten ganz normal ist. Doch daran denkt der Junge nicht. Fassungslos starrt er die bärtige Gestalt an, die mit drohend erhobenen Waffen auf ihn zustürmt. Und die anderen Kinder laufen ihm auch noch entgegen!

Vergessen ist das Mûmak und die Suche danach. Was bisher nur Spiel war, wird nun zu bitterem Ernst. Verzweifelt, ob der neuen Gefahr, die ihm nun auch einmal wirklich greifbar gegenübersteht, macht er sich hastig von dem blonden Jungen los, was nicht so schwierig ist, seine Hände sind schwitzig feucht und rutschen leicht aus der Umklammerung des Anderen heraus. Er springt einen Schritt zurück und starrt weiterhin ungläubig mit riesig aufgerissenen Augen auf die so seltsam deformierte Kreatur. Er will die Kinder warnen. Geht nicht dahin, er wird euch auffressen, er wird euch alle töten!, doch die Worte kommen nicht an dem Klos im Hals vorbei. Die Schauergeschichten fallen ihm wieder ein, die der Rote Mann ihm erzählt hatte, von Dämonen und bösen Gestalten im Norden, die den Südländern nicht freundlich gesinnt gegenüberstehen.

Zar' Kark, hilf mir! Obwohl schon völlig abgekämpft, dreht er sich erneut um, um in Richtung Stadt zu hetzten. Die andern Kinder sind ihm egal, er kann ihnen nicht mehr helfen. Tarik sitzt die nackte Angst in den Knochen, die ihn beflügelt und noch schneller laufen lässt, als er es eigentlich für möglich gehalten hätte. Wäre ich nur nie weggelaufen!


Mit zügigen Schritten biegen die beiden Soldaten der Hafenwache um die Biegung, die die Straße vom Hafen um die Küstenfelsen herumlegt, geradewegs auf das Gebäude der Taverne zu. Ihre Ohren haben sie nicht getäuscht: die Rufe nach der Wache stammen wohl tatsächlich von der Schenke Zum Geneigten Humpen. Eine kleine Traube von Menschen sammelt sich bereits vor dem Eingang - und einer ihrer Kameraden ist ebenfalls schon an Ort und Stelle. Als die beiden Männer näherkommen, erkennen sie, dass es niemand anderer als Saelda ist, der wohl gerade auf seinem Rückweg zum Hafen hier aufgehalten wurde. Stillschweigend, ihrem Kameraden das bereits begonnene Wort überlassend, stellen sich die beiden Nachzügler an den Rand der Gruppe. Doch unversehens rennt eine Schar Kinder kreischend an ihnen vorüber, verfolgt von einem kämpferisch brüllenden Zwerg mit blank gezogener Axt. Augenblicklich bricht Falandri aus der Reihe.
"He! Zwerg! Stehenbleiben!"
Während sein Kamerad mit erhobenem Speer dem Langbart hinterhersetzt, bleibt Sador bei der Taverne zurück.


Verwundert sieht der Zwerg das der dunkle Junge ihn angstvoll anstarrt und dann reiß aus nimmt. Darauf hin bleibt er stehen und fragt Mael und den anderen etwas älteren Jungen, "Was ist mit ihm? Ist er ein Hasenfuß?" ein Schulterzucken zeigt das es ihm im Moment egal ist. Schon will er wieder loslaufen als er die Worte der Stadtwache hört. "Kommt schon Soldat, hier entlang! Das Mû .. ?" Dorndyl schaut sich um, die Jungen hinter ihm sehen ihn an als wollten sie sagen "Was ist mit dir? Warum suchst du nicht das Ungeheuer?" Langsam lässt er die Arme sinken, steckt seine Äxte wieder an die Halterungen am Gürtel, stemmt die Fäuste in die Hüfte und dreht sich einmal im Kreis. Keine Abdrücke zu sehen, nirgends ist etwas zerstört und wie in Aules Namen soll ein Mûmak auf die Insel gekommen sein? Dann beginnt er schallend zu lachen, Tränen laufen ihm über die Wangen, er muss sich den Bauch halten und bekommt nach einiger Zeit keine Luft mehr so das er auf die Knie fällt und sich konzentrieren muss tief durch zu atmen. "Ihr ... ihr .. Lausebengel ..." wieder prustet er los, " ihr .. habt .. ihr .. schön rein .. reingelegt habt ihr mich." Doch das Lachen stirbt abrupt als er den Blick von dem größerem Jungen sieht. Dorndyl rappelt sich hoch und tritt auf ihn zu, mittlerweile ist auch der Soldat der Stadtwache längst bei ihm angekommen, doch dieser interessiert den Zwerg jetzt nicht sonderlich. Er blickt dem Jungen ernst in sein Gesicht, "Das mit der Zwergin ist nicht erfunden, hab ich recht?" Fragt er ihn ernst.

Jetzt interessiert Brendan wirklich nichts mehr, er sieht Tarik hinterher und kann nur kurz denken Schade, ich weiß nicht einmal seinen Namen...., Mael scheint den Zwerg zu kennen und geht auch noch auf dessen wolfsartigen Hund zu. Doch das alles geht ihn nichts mehr an.
"Ich kenne ihn doch gar nicht", murmelt er auf Dorndyls Frage nach Tarik hin.
Auch den Zwischenfall mit der Stadtwache - die ja eigentlich wegen anderen hier ist - überhört er. Da ist nur noch Leere und Enttäuschung. Diese verstärkt sich noch, als er Dorndyl die Äxte einstecken sieht. So sieht er schon viel weniger furcht einflößend aus und vor allem weniger geneigt, mit ihnen zusammen das Mûmak zu fangen.

Als er dann auch noch zu lachen anfängt ist es geschehen um Brendans Fassung. Der Zwerg scheint sich gar nicht mehr um sie zu kümmern, er lacht und lacht, als gäbe es nichts Köstlicheres auf der Welt als einen todtraurigen, zehnjährigen Jungen.
Keiner nimmt ihn ernst, keiner glaubt ihm und keiner ist bereit, ihm zu helfen. Dabei will er doch nur Dís finden, sie hat doch gesagt sie kümmert sich um ihn und jetzt ist sie entführt worden! Warum versteht das denn keiner?
Tränen der Verzweiflung steigen dem Jungen in die Augen. Als Dorndyl langsam wieder zu Atem kommt und sie auch noch als Lausebengel bezeichnet ist alles zu viel für Brendan. Eine Entführung ist doch bitterer Ernst, alle meinen, er würde mit so etwas scherzen!

Und schon kullern die Tränen, eine nach der anderen über das vom Rennen staubige Gesicht. Zuerst merkt es Brendan gar nicht, so heiß sind seine Wangen, doch dann muss er schniefen und hebt die Hände vor das Gesicht. Selbst als der Zwerg das Lachen einstellt bemerkt er es nicht, sondern schnieft nur noch schlimmer, durchsucht die Manteltaschen nach einem Taschentuch.
Er geht einige Schritte von Mael und Dorndyl weg, den Rücken zu ihnen gewandt, der Rücken zuckt heftig. Die letzten Worte des Zwergen dringen zwar an sein Ohr, doch er versteht nichts mehr.
Alles ist durchflutet von der Einsamkeit, der Verzweiflung und der Erschöpfung.

"Bleib hier Junge! Ich glaube dir ja!" Sagt Dorndyl zu Brendan und geht die wenigen Schritte dem Jungen hinterher. Er betrachtet den Rücken des Jungen, erbärmliches Schniefen ist zu vernehmen. Dorndyl tritt hinter ihn und fasst ihn an der Schulter, nicht allzu fest ist der Griff doch so das der Junge ihn merken muss. Sanft aber mit leichtem Druck dreht er den Jungen zu sich um und sieht ihn sich genau an. Fast gleichgroß stehen sich die beiden gegenüber. Das Gesicht eines gut 9 oder 10 Jahre alten Jungen hat er vor sich, vom Staub verdreckt mit Flüssen von Tränen durchzogen. Blonde wuschelige Haare umrahmen das Gesicht, blau graue Augen blicken ihn an. "Ich frage dich jetzt nochmal Junge, stimmt es das du nach einer Zwergin suchst? Was ist mit ihr passiert und wie heißt sie?" Fragt er mit ruhiger aber bestimmter Stimme und sieht dem Jungen ernst in die mit Tränen gefüllten Augen.

Macha kommt derweil schnüffelnd zu den beiden herüber und stupst den Jungen mit seiner kalten Hundenase an die Hand so als wollte er sagen, "Nun mach schon, sag ihm was passiert ist."


Dorndyl beginnt schallend zu lachen. Mael ist irritiert. Wir haben ihn doch gar nicht veralbert? denkt er sich und kratzt sich am Kopf. Da war ein Mumakil, irgendwo, und Dorndyl lacht. Mael versteht die Welt nicht mehr. Vorallem, als Brendan dann auch noch zu weinen beginnt. Mael sieht den älteren Jungen verwundert an. Er will zu ihm und ihn trösten, doch Dorndyl ist schneller. So kümmert sich Mael um die liebe Macha, krault ihr den Nacken und kratzt ihr eifrig den Rücken, bis die Hündin zu Dorndyl und Brendan geht. Mael will ihr folgen, doch dann spitzt er die Ohren. Er dreht den Kopf in Richtung des Rufes. Stellt sich auf Zehenspitzen um den Rufer sehen zu können und mit einem freudigen Strahlen rennt er zu seiner Mama. Ihr ist nichts geschehen, das Mumakil hat sie nicht tot gemacht. Darüber ist er sehr froh. "Mamaaa!" Ruft er ihr entgegen und umschlingt dann ihren Bauch mit den Armen. "Mama, wir haben ein Mumakil gejagd!" Berichtet er und hangelt nach Mamas Hand. Da fällt ihm sein Grünzeug wieder auf. "Guck, ich habe so viele Blätter für Kari gesammelt. Meinst du, davon wird sie satt?" Fragt er abwartend.

Der Zwerg, den Falandri verfolgt, brüllt ihm in seinem Lauf etwas entgegen, doch kann es der Soldat zwischen den Kinderschreien und den Geräuschen seiner eigenen schweren Schritte in voller Rüstung nicht verstehen. Umso stutzender bliebt der er schließlich stehen, als such der Zwerg vor ihm schlagartig zum Stillstand kommt, seine Axt zurücksteckt und schallend zu lachen beginnt, bis er davon gar in die Knie gezwungen wird. Sein langbeiniger, grauer Wolfshund gesellt sich zu dem prustenden Langbart. Ratlos tritt der Soldat neben den Zwerg hin und legt unter seinem stählernen Helm die Stirn in Falten. Womöglich ist der Zwerg gar betrunken oder sonst wie toll im Kopf. Und wahrlich, sein nächster Blick fängt einen der Jungen ein, der sich nun weinend abwendet. Doch der Zwerg ist sogleich wieder hinter ihm her und dreht den blonden Knaben zu sich um. Auch der Hund kommt hinzu tritt dicht an das Gesicht des Knaben heran.
Dies scheint der Augenblick, wo Falandri einzugreifen hat. Kurz noch hört er die letzten Worte des Zwergen über eine Zwergenfrau und die ernste Frage nach ihrem Namen, ehe der lange Speerschaft des Soldaten schräg zwischen den Zwerg und den Knaben fährt.
"Nun haltet ein!" befiehlt der Gerüstete deutlich und mit gestrengem Blick, "Was geht hier vor sich? Warum bedrängt Ihr unschuldiges Kindsvolk mit blanker Axt?"
Der andere Junge rennt rufend seiner Mutter entgegen, der Dritte ist bereits auf und davon. Dies und die Tränen des Blonden versichern Falandri, dass er wohl gerade zur rechten Zeit gekommen ist.


Zwei kurze Sätze, in Brendans Kopf nur als Gemurmel ankommend, und schon spürt er eine Hand auf deiner Schulter. Das Gewicht ist vertraut und dennoch muss der Junge immer wieder denken, Sie ist weg. Ich werd sie nie wieder sehen. Einfach weg...
Er wird von dieser Hand sanft herumgedreht und blickt nun direkt in das Gesicht des Zwerges. Ruhig sehen ihn dunkelbraune Augen an, umrahmt von ebenso dunklem Haar und natürlich dem stattlichen Bart. Andere Jungen wären jetzt vielleicht irritiert gewesen, da sie auf Augenhöhe mit einem Erwachsenen wären, doch Brendan hat viele Monate mit Dís seine Tage verbracht und ist es so gewohnt. Verschwunden ist die Belustigung aus Dorndyls Gesicht, es beruhigt Brendan etwas und bringt die Tränen fast zum Versiegen. Er atmet tief durch und reibt sich die Tränen mit dem Ärmel vom Gesicht.
"Zuerst einmal sagst du mir, wie du heißt", sagt er dann. So viele Leute hat er schon getroffen, die er danach nie wieder gesehen hat und die er nicht suchen konnte, da er ihre Namen nicht kannte. Den Jungen mit der dunklen Haut zum Beispiel, wird er den je wieder sehen?
Eine feuchte Nase berührt seine Hand, doch es ist nur der Hund. Brendan hat schon immer ein gutes Verhältnis zu Tieren gehabt, und so schreckt er nicht zurück, obwohl dieses nun gerade sehr groß und struppig ist. Der kleine Junge, der ihn so tapfer unterstützte bei seinem Warnungslauf durch die Stadt wird gerufen und rennt zu einer Frau, die anscheinend seine Mutter ist. Mael heißt er, das merk ich mir, nimmt Brendan sich fest vor.

Doch da tritt schnell ein weiterer Soldat hinzu, der seinen Speer abwehrend zwischen ihn und den Zwerg schiebt. Trotz seiner Traurigkeit muss Brendan ob der Worte des Mannes lächeln. Dann wird er wieder ernst und eine letzte, vereinzelte Träne findet ihren Weg zu Boden. Energisch schiebt er den Speerschaft nach unten. "Er hat mich nicht bedroht." Er muss kurz wieder an Dís denken und daran, dass auch das vor ihm stehende Individuum eine Zwergin sein könnte. Doch die Zeit zu fragen hat er jetzt nicht. Die Stadtwache sieht glatt so aus, als würde es ihn oder sie gleich mitnehmen wollen. "Er wollte mir helfen, das Mûmak zu fangen......" Er stockt. Schnell fügt er hinzu: "Ich suche eine Zwergin, die mich bei sich aufgenommen hatte. Sie heißt Dís. Aber....." Wieder kommt Brendan ins Stocken. Der Schock über die Verwüstung seiner Wohnung, die er mit Dís teilte, sitzt zu tief.
"Kommt doch mit", sagt er mit einem Blick erst zum Zwerg und dann zu dem Soldaten. "Kommt beide mit und seht es euch an."
Mit den Worten dreht er sich um und geht den beiden voran zurück zum Tempel und biegt dann in die Winkelgasse ein. Vor dem Haus Nummer Vier bleibt er stehen und winkt seine Begleiter hinein. "Untergeschoss", sagt er knapp. "Die Tür ist offen."

"Was?" ungläubig sieht der Zwerg den Speer an der ihn nun von dem Jungen trennt. Doch der blonde Wuschelkopf erklärt dem Soldaten schon das Dorndyl dem Jungen nur helfen wollte.

Ich habe es geahnt, so viele Zwerginnen wird es in der Stadt nicht geben. Dís ist in Gefahr.

Nun strafft er sich und wendet sich an den Soldaten der Stadtwache,
"Ihr habt gehört was der Junge gesagt hat, ich wollte ihm nichts tun sondern nur helfen. Krûkh gnâ* Nun nehmt diesen Speer schon weg bevor er nur noch Kleinholz für meine Esse darstellt! Der Junge will uns etwas zeigen, etwas wichtiges! Steht nicht so da rum sondern kommt mit." Sagt er unwirsch zu dem Soldaten. Dann schiebt er den Speer zur Seite und folgt dem Jungen. Der Junge voran, gefolgt von Zwerg setzt sich die Gruppe in Bewegung.

"He Kleiner, du wolltest wissen wie ich heiße?" ruft er dem Jungen zu, "Dorndyl ist mein Name, Schmied Dorndyl. Und wie heißt du?" Doch der Junge geht störrisch seinen Weg bis er vor einem Haus in der Winkelgasse anhält und nur mit knappen Worten verkündet das sie wohl ihr Ziel erreicht haben. Dorndyl streicht dem Jungen über den Kopf und wendet sich dann an den Soldaten. "Kommt ihr mit? Oder wollt ihr erst mit Verstärkung mit hinein kommen?" fragt er grimmig und mit Absicht so das es den Soldaten an der Ehre kratzten wird. Seine Worte sind selbst vom dümmsten Trottel als klare Aufforderung zu verstehen, den Zwerg zu begleiten. So zieht Dorndyl seine Äxte und macht sich bereit die Winkelgasse 4 zu betreten.

*verdammt noch eins


Eine Mischung aus Überraschung und Verärgerung steht dem Soldaten auf dem Gesicht, als er sowohl dem bloden Jungen als auch dem axtschwingenden Zwergen nur noch hinterhersehen kann.
"Halt!" versucht er beide nocheinmal zu ermahnen, "Was -- ?"

Das Kind hat ihm zwar versichert, dass der Zwerg ihm kein Leid zufügen wollte, doch aufgrund der unverschämten Weise mit der der Langbart seinen Speer beiseite gestoßen hatte und wegen der frechen Worte, die seine Zunge ihm entgegenwarf, will er diesen irren Schmied namens Dorndyl gewiss nicht einfach so ohne mündliche Abmahnung davonkommen lassen.
Mûmak?!
Von irgend einer Zwergin war auch schon wieder die Rede gewesen. Und nun will der Knabe ihnen auch noch in aller Dringlichkeit etwas zeigen...
Da Falandris Kopf dem ganzen Wirrsinn nicht mehr folgen kann, müssen dies nun eben seine Beine übernehmen. Rasch nimmt er den Speer auf und eilt den beiden kurzbeinigen Läufern mit schnellen Schritten hinterher, entlang des Tempelplatzes, vorbei an zahlreichen Bürgern, zu einem Haus in der Winkelgasse.


__________________
Das bin ich. Lebe bei Dorndyl, bin wieder aktiv :)

A new string held me where I was.
Not one string, but a million. Not strings, but steel cables. They were all tying me to one thing - the very center of the universe.
The gravity of the earth no longer tied me to the place where I stood.
It was she that held me here now.

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Brendan
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Volk des Chars: Eriadorer
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Wohnort: Ostviertel 2, über der Schmiede

in der Winkelgasse Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Schnell folgt der Zwerg dem Jungen zu einem Haus in der Winkelgasse. Immer wieder sieht er sich um ob der Soldat ihnen auch folgt, mit Genugtuung stellt er fest das der langbeinige auch nicht schneller als er und er Junge ist. An dem Haus angekommen weist der Junge ihnen mit knappen Worten den Weg, ein kurzer Blick zu der Stadtwache und ein grimmiges Nicken ist die wortlose Antwort von Dorndyl. Dann legt er seine Hände auf die beiden Äxte an seinen Seiten und sagt zu dem Mann der Wache, „Seid ihr kampferprobt? Ich hoffe es, denn wenn es wirklich so ist wie der Junge es sagt, kann es sein das wir dort eine Überraschung erleben. Lasst uns gehen!“ Dann ermahnt er den Jungen, „Du bleibst hinter uns, wenn etwas passiert, rennst du! Du rennst so schnell dich deine Beine tragen zur Schmiede im Ostviertel und wartest dort!“
So leise wie es bei einem Zwerg nur geht tritt er durch die Tür in das Haus, bis er vor der Tür steht die der Junge beschrieben hat. Eine massive Eichentür die nur angelehnt in der Angel hängt weist ihm den Weg. Mit geübtem Handgriff zieht er eine der Äxte und schiebt dann mit der freien Hand die Tür auf. Ein schneller Blick in die Runde lässt ihn erkennen dass dem Raum niemand anwesend ist. Überall liegen Scherben und Holzsplitter auf dem Boden verteilt herum, neben dem Kamin ist ein Loch in die Wand geschlagen, der Kalk und die Steinreste liegen neben einem Schürhaken auf dem Boden. „Dort schaut, da hat jemand etwas gesucht.“ Sagt er zu der Wache. Ein paar Schritte und er steht vor dem Loch, sieht hinein und dreht sich dann zu dem Soldaten. „Hier hat jemand gewütet, warum auch immer. Der Junge sagte vorhin das die Zwergin nicht mehr da ist. Wisst ihr etwas davon? Wisst ihr ob eine Zwergin die Insel verlassen hat? Man könnte sie auch für einen Zwerg halten, der Unterschied ist für das Menschenauge nicht so schnell zu erkennen.“


Als sie an dem Haus des Jungen ankommen, blickt der Soldat aus Anórien nocheinmal fragend zurück. Er weiß nicht so recht, auf was er sich da gerade einlässt. Doch die Dringlichkeit, die nun auch den Zwergenschmied befallen zu haben scheint, mahnt ihn, dass er vielleicht einen prüfenden Blick auf das Geschehen zu wagen hatte, bevor er seine Kameraden zur Verstärkung ruft. Auf die Frage des Langbarts kann Falandri nur trotzig das Kinn vorstrecken.
"Ich bin Soldat Gondors, Zwerg - wer außer uns kann sich schon wahrhaft kampferprobt nennen in der Welt?"
Und obwohl er noch nicht einmal weiß, um was es bei dieser Zwergin wirklich geht, ist bereits von Kampf die Rede. Falandri bleibt also nichts weiteres über, als kampfbereit den Schild zu heben, den Schwerpunkt seines Stands in die Verteidigung zu verlagern und den Speer nach vorne zu richten.
"Renne lieber zu den Stadtwachen, Junge!" verbessert er die Anweisung des Zwerges, "Und erzähle ihnen rasch was wo geschehen ist."

Schritt für Schritt dem Schmied in das Haus folgend, stehen sie bald vor der eigentlichen Wohnungstür. Als des Zwergen Hand die nur angelehnte Türe öffnet, steht die anderthalb Ellen lange Speerspitze des Gondorers bereits vor dem sich verbreiternden Spalt, bereit im Fall der Fälle augenblicklich zuzustoßen. Doch der Raum dahinter scheint leer. Rasch stößt Falandri vor. Tonscherben auf dem Boden knacken unter der Last seiner Stiefel. Und als wäre der Zwerg Teil seiner Abteilung eilt er einen Schritt voraus, den Langbart mit dem eigenen Schild deckend. Alles scheint wüst und durcheinander, als hätte hier jemand Spaß an der mutwilligen Zerstörung gehabt. Argwöhnisch folgt der Blick des Soldaten Dorndyls Worten zu dem Loch neben dem Kamin. Der einzelne Schürhaken auf dem Boden scheint das Werkzeug zu dieser Tat gewesen zu sein. Doch niemand ist hier und so richtet sich die gerüstete Gestalt des Soldaten wird auf und setzt den Speer auf den Boden.
"Es gibt keinerlei Befehle zu einer verschwundenen Zwergin. Könnte es sein, dass sie selbst ihre Wohnung verunstaltet hat, ehe sie übereilt fortging?"
Fragend blick er zu dem Schmied hinüber - diesen jähzornigen Minengräbern war doch alles zuzutrauen.
"Die Stadtwache führt über Ankömmlinge und Abreisende nicht Buch. Dies ist eine freie Stadt. Und ja, wenn Ihr dies so sagt, dann hätten wir eine Zwergin wohl nicht als solche erkannt."


Erstaunt über die Möglichkeit blickt Dorndyl zu dem Soldaten hinüber, "Sie selbst? Nein das kann ich nicht glauben, es sieht aber auch nicht nach einem Kampf aus." Mit einer geübten Bewegung lässt er die Axt wieder in ihre Halterung gleiten. Dann besieht er sich das Loch in der Wand genauer, "Etwas war dort versteckt, aber das Loch wurde nicht von Zwergenhand geschaffen, es muss schon dort gewesen sein bevor die Zwergin hier gewohnt hat." Stirnrunzelnd dreht er sich wieder zu dem Soldaten, "Nun wenn ihr nicht wisst ob die Zwergin die Insel verlassen hat, dann können wir hier wohl nichts verrichten. Ob sie nun freiwillig gegangen ist oder gezwungen kann ich nicht erkennen, aber ich sehe auch nichts was auf eine meines Volkes hinweisen könnte. Ich fürchte sie hat die Insel aus ihren ganz eigenen Gründen verlassen. wie der Junge nun darauf kommt das sie entführt oder verschleppt wurde, weiß ich nicht. Aber wir werden ihn fragen." Jetzt tritt er näher an den Soldaten und sagt etwas leiser, "lasst mich mit ihm reden, ich glaube er kannte die Zwergin Dís sehr gut und er scheint große Erwartungen in uns Zwerge zu setzen." Nun streicht er sich über seinen Bart, dreht sich zur Tür und ruft, "Junge, komm mal her. Wir müssen mit dir reden." Dann als der Junge erscheint fragt er ihn mit ernster Miene, "Sag warum denkst du das Dís verschleppt wurde?"

Leise dringen die Stimmen von Zwerg und Soldat zu Brendan heraus. Es ist also doch kein anderes Wesen da drin, atmet er erleichtert auf.

Dann wird er hinein gerufen und überschreitet vorsichtig die Schwelle.
Der Anblick der verwüsteten Wohnung treibt ihm wiederum die Tränen in die Augen, aber er schluckt sie tapfer hinunter.
"Ich heiße Brendan", sagt er trotzig auf Dorndyls Frage. Nun lässt er sich erst recht nicht mehr von irgendwem "Junge" nennen. Das durfte nur Dís! Doch dann antwortet er ausführlicher auf dessen Frage.
"Ich war bei meiner Schwester, weil Dís was zu erledigen hatte auf dem Festland. Sie hat versprochen, mich wieder abzuholen, aber sie kam nicht. Da bin ich dorthin gegangen, wo sie sein sollte, nämlich ins Holzfällerlager. Aber da war keiner. Gar keiner. Also dachte ich, sie sei schon wieder auf der Insel und bin wieder hergekommen. Und dann -" Er stockt und blickt auf den Boden.
"Hier ist sie auch nicht." Wieder diese Tränen. Er schnieft kurz. "Wo soll sie denn sein? Sie hat nichts gesagt. Sie sollte hier sein. Sie ist nciht gegangen, ohne was zu sagen, sie muss entführt worden sein." Dann blickt er Dorndyl direkt an. "Sicher von einem Mûmak, so einem großen, haarigen Tier auf zwei Beinen."

Mit angestrengtem Blick versucht Falandri nach den Worten Dorndyls etwas an dem Loch zu erkennen, was 'nicht von Zwergenhand' aussieht. Für ihn ist ein Loch ein Loch, weniger ein Kunstwerk aus eines bestimmten Volkes Hand.
"Was mich verwundert, ist, dass man solch ein Versteck in der Wand aufschlägt, als wüsste man bereits, dass es dort ist - gleichzeitig aber auch die Kammer verwüstet, als wäre man nur ein ziellos stöbernder Dieb."
Der Soldat weiß mit all diesen Hinweisen nur recht wenig anzufangen, doch stimmt er dem Zwergen mit einem Nicken zu, dass der Grund für das Verschwinden der Zwergin mohl zusammen mit der Besitzerin der Wohnung entflohen ist. Auf alle Fälle wird er diesen Vorfall in der Wache melden müssen.
Als der Schmied ihm zuflüstert, er würde das Reden mit dem Knaben übernehmen, gibt sich Falandri abermals einverstanden. Mit Kindern hat er es eh nicht so, noch kann er solch eine enge Freundschaft zwischen einer Zwergin und einem Menschenjungen nicht ganz nachvollziehen, noch jene Erwartungen, die der Junge wohl hegt.

"Ach, Unsinn!" entfährt es Falandri schließlich mit etwas scharfem Unterton, als der Knabe, Brendan, bei dieser Verwüstung auf einen Mumâk der Haradrim schließt, "Das war ein Mensch oder ein Zwerg, aber kein solch ein Untier, Kind."
Argwöhnisch blickt er den Jungen unter den Rändern seines Helmes an.
"Noch sind diese Wesen haarig - sie gehen auf vier Beinen, hast du nie die Geschichten über sie aus der Zeit des Ringkrieges gehört?"
Seiner Meinung nach wird sich diese Zwergin schlichtweg weniger um den Verbleib von Brendan geschert haben, als umgekehrt und ist in ihre Heimat zurückgekehrt. Aber er spricht seine Gedanken nicht aus und will es wahrlich Dorndyl überlassen mit dem Jungen zu sprechen.


Der Soldat der Stadtwache fährt ihn etwas unsanft an, dass das alles Unsinn sei. Brendan zuckt unwillkürlich zusammen unter dem harten Ton.
"Wieso sollte es kein Untier gewesen sein?", fragt er trotzig und nicht minder aufgebracht zurück. "Zwerge hätten so etwas niemals gemacht, nicht wahr, Dorndyl? Und sie auch noch entführt, das ist ganz unmöglich. Und ein Mensch, wie soll er das geschafft haben? Dís ist stark, sie hatte auch eine Axt", behauptet er.

"Und natürlich habe ich Geschichten gehört", fährt er fort, "mir hat man erzählt, Mûmakil seien haarig und würden sich auf zwei Beinen fortbewegen. Sie haben ganz langes, zottiges, schwarzes Fell und ganz scharfe Krallen. Nur so ein Biest kann es geschafft haben, Dís wegzutragen, denn anders wäre sie niemals verschwunden!", begehrt er auf. Er merkt nicht, dass allein schon seine Formulierung verrät, dass er daran zweifelt, was er sagt. Und dennoch kann keine Faser seines Gehirn daran glauben, dass Dís freiwillig weggegangen sein könnte.

Mit verweinten Augen sieht er zwischen Dorndyl und dem Soldaten hin und her. Er kann es nicht glauben, dass ihm keiner glaubt und dass ihn keiner ernst nimmt.
"Das hier -", er schnieft, "war meine Decke." Er hebt eine der herumliegenden Federn auf und hält sie demonstrativ hoch.


... als wüsste man was dort ist? geht es Dorndyl durch den Kopf.

"Aye da habt ihr recht, aber das werden wir wohl ohne die Zwergin nicht herausbekommen." Als der Soldat dann den Jungen so wirsch angeht, wirft Dorndyl ihm einen grimmigen Blick zu und zischt mit drohendem Unterton "ich rede mit dem Jungen, wenn ihr nochmal auf diese Weise mit ihm redet, solltet ihr euch vorher im klaren sein das ihr damit meinen Zorn auf euch nehmt!"

Was der Soldat erwidert oder was er nun macht ist dem Schmied egal, der Junge ist den Tränen nah und verstört, nur das zählt für Dorndyl.

"Brendan, der Soldat hat recht. Mûmak laufen auf vier Beinen und sind riesig. Nie würde ein Mûmak durch diese Türe passen, eher würde das Haus einstürzen. Doch etwas ist hier passiert das nicht zu erklären ist. Ob Dís nun gesagt hat das sie wieder kommt oder nicht, hier" und damit zeigt er mit den Händen auf die Räume der Zwergin, "hier ist sie nicht mehr und nichts deutet darauf hin das sie zurück kommt. Nur Aule und sie selbst wissen was mit ihr passiert ist. Doch hier kannst du nicht bleiben, wenn das alles nicht ihre Tat ist, war wahrscheinlich jemand anderes hier und der jenige könnte zurück kommen. Es ist zu gefährlich hier allein zu bleiben. Ich möchte das du mit zu mir kommst, nur für ein paar Tage. Bis wir wissen was mit Dís passiert ist, das schulde ich ihr. Willst du das?" Mit ruhiger Stimme und ausgewählten Worten spricht er zu Brendan. Dann wendet er sich an den Soldaten.

"Ich danke euch das ihr uns hier geholfen habt, ihr seid ein guter Mann Gondors, auch wenn wir wohl nie Freunde werden, so verdient ihr doch meinen Respekt für die Gefahr in die ihr euch für den Jungen gebracht habt." Er neigt seinen Kopf vor dem Soldaten. "Aye, hier können wir beide" damit nickt er auch zu Brendan, "nichts mehr verrichten, wenn du mit mir kommen willst, so lass uns gehen. Außer ihr habt noch ein Anliegen an uns Soldat." Bei den Worten legt er seinen Arm um die hängenden Schulter des Jungen.


Auf Brendans kindlichen Trotz verzieht Falandri nur spöttisch die Lippen. Der Knabe scheint allerhand Vertrauen in seine zwergischen Gefährten zu setzen, doch für den Soldaten scheint es warscheinlicher, dass diese Verwüstung das hitzige Gemüt und die grobe Gewalt eines Zwergen angerichtet hat, denn der Verstand eines Menschen. Die drohenden Worte des Schmieds ob seiner scharfen Worte sind ihm Beweis genug.
Allerdings scheint es, als habe irgend ein törichter Geist dem Jungen ein paar falsche Geschichten in den Kopf gesetzt, denn Brendan will sich von der dickhäutigen, vierbeinigen Gestalt eines Mûmak nicht überzeugen lassen. Vielleicht wirken die Worte des Zwergenschmieds überzeugender auf ihn, als die des Soldaten. Doch es ist Falandri im Grunde auch einerlei - im vierten Haus der Winkelgasse wurde ein Einbruch durch die Hand eines Unbekannten verübt, dies gilt es nun in der Amtstube zu melden, wie es die Dienstordnung vorschreibt. Allerdings glaubt er nicht, dass der Täter zurückkommen wird, sofern es nicht die Zwergin selbst war.

Der Knabe zeigt ihnen traurig die Überreste seines Lagers, als Dorndyl sich bei Falandri zu bedanken beginnt. Doch sogleich winkt der Soldat mit dem Schild ab und schüttelt verneinend den Kopf.
"Dankt keinem Mann, der nur seine Pflicht zu tun gedenkt."
Es ist seine Arbeit, sein Handwerk.
Doch als sein Blick erneut die Feder in den Fingern des Jungen einfängt und seine Ohren die letzte Frage des Zwergen vernehmen, legt der Soldat plötzlich nachdenklich den Kopf ein den Nacken und runzelt argwöhnisch die Stirn.
"Haltet noch einen Augenblick ein, Herr Zwerg. Ihr wollt den Knaben mit Euch nehmen?"
Fragend kneift er die Augen zusammen. Die Feder in Brendans Händen erzählt bereits von dessen vorherigen Leben im Haus der Zwergin. Und nun ist der Junge im Begriff sich wieder einem Langbart anzuschließen.
"Sprich mein Junge," wendet sich Falandri daher an den blonden jungen Mann, "wo sind eigentlich deine Eltern? Woher stammst du? Wer sorgt und bürgt für dich?"


Dorndyl beginnt nun auch, ihm zu widersprechen und Brendan hört auf zu weinen. Aufmerksam blickt er zwischen dem Soldaten Falandri und dem Zwerg hin und her. Langsam beginnt er, ihnen Glauben zu schenken. Doch er sagt nichts dazu, denn die Rede des Zwergs geht übergangslos weiter.
Nachdem er geendet hat nickt Brendan. Komischerweise glaubt er Dorndyl und er vertraut ihm auch irgendwie. Trotzdem geht er noch nicht zu weit, einfach zuzustimmen, bei ihm zu wohnen.
"Ja. Ich weiß nicht, wo ich schlafen soll, wenn ich schon nicht hier bleiben kann", sagt er schlicht. "Und du hilfst mir ja, rauszufinden, was passiert ist, also...."

Zwergenmann und Menschenmann wechseln noch einige Worte, die der Junge nicht hören will und somit entgeht ihm deren Sinn. Doch dann wird er gefragt von der Stadtwache und es sind ernste Fragen. Er versteht, dass diese Frage unumgänglich ist und so antwortet er schlicht und mit mühsam erhobenem Kopf.
"Ich habe keine Eltern mehr. Da war ein großer Brand. Ich habe nur noch meine kleine Schwester und die wohnt bei den Grubers. Das ist nicht weit von hier, da stand unser Haus." Er zeigt mit dem Arm in die Richtung. Dann wendet er schnell Gedanken und Gespräch von dem großen Unglück ab und zu dem kleineren hin.
"Ich habe doch gesagt, dass ich zusammen mit Dís hier gewohnt habe und wir waren sogar in dem Haus mit dem Baum: dem Tempel nämlich und da war so ein Mann...." Er stockt, denn er kann sich nur noch vage erinnern. Das ist schließlich auch schon wieder fast ein Jahr her.
Unsicher, ob das reichen wird, sieht er Falandri an.

Die Schilderungen des Knaben erscheinen dem Soldaten mehr als dürftig. Argwöhnisch ruht seine Augen auf Brendans fragendem Blick. Ein Brand - einige seiner Kameraden hatten von einem großen Hafenband hier auf der Insel erzählt, zumindest hatte das einer der ansässigen Truppführer, Alaefor oder Nérjan, dem Hauptmann berichtet. Einige Bürger schienen dabei ums Leben gekommen zu sein. Womöglich ist dies das Feuer, von dem die Worte des Jungen sprechen.
"Deine kleine Schwester..." überlegt Falandri laut.
Gruber ist ein gar seltsamer Name für Menschen des Südens, wohl vielleicht sind dies Leute, die aus dem Norden hierher gezogen sind.
"Warum wohnst du nicht bei deiner Schwester? Sie ist gewiss sehr allein ohne dich."
Ein wenig Vorwurf liegt in der Stimme des gerüsteten Mannes. Doch bei den Zieheltern seiner Schwester wäre dieser Knabe sicherlich besser aufgehoben, als erneut im Geleit eines Zwergen. Mit was vertrieben diese Langbärte sich schon die Zeit als mit Trinken und sich um glitzernde Gemmen zu raufen? Wackere Kämpfer und Schlachtgefährten mochten sich in ihnen finden lassen, wohl aber kaum ein sinngerechter Vormund für einen Knaben von knapp zehn Jahren.
"Und was war das für ein Mann, dort im Tempel?" will der Soldat zusätzlich wissen.


Irgendwie wusste Brendan schon vorher, dass seine Erklärung eben nicht reichen würde. Zu skeptisch blickt ihn der Soldat an.
Doch die Fragen, die er dann stellt, sind zu seinem Glück unverfänglich.
"Meine Schwester ist noch klein. Sie würde sich nicht wohl fühlen, hier in der Stadt. Und die Grubers haben auch unser Vieh bekommen. Sie..." kurz verschwinden seine Gedanken zu Beatrice, die sich kaum mehr für ihn interessierte, als er sie vorgestern noch gesehen hatte. Sicher hat sie auch vergessen, wie nahe sich die Geschwister einst standen."Sie ist dort glücklich. Glücklicher, als sie es hier wäre. Ich bin hier glücklich und sie dort, darum bin ich nicht bei ihr und sie auch nicht bei mir", sagt er dann mit fester Stimme.

"Also, der Mann im Tempel..." Kurz ziehen sich die feinen Brauen zusammen und Brendan versucht angestrengt, sich zu erinnern. "Das war ein Notar, ja, so heißt das! Und der hieß.... Irgendwas mit El... Eldacar. Genau." Kurz flackert vor Brendans innerem Auge die Erinnerung auf an einen alten, freundlichen Mann mit grauem Haupt- und Barthaar. "'Ich werde eine Aktennotiz für die Stadtverwaltung schreiben, so dass alles seine Richtigkeit hat', das hat er gesagt", wiederholt Brendan die Worte des Notars.
Etwas trotzig sieht er dann Falandri an. "Seht doch dort nach, wenn Ihr mir nicht glaubt."

Nun reicht es dem Zwerg, mit festem Schritt stellt er sich zwischen den Soldaten und den Jungen. "Habt ihr gehört? Ihm gefällt es hier und seiner Schwester bei den .. " Dorndyl dreht sich zu Brendan, "Grubers richtig?"

"Und dieser Nogar oder Notal oder wie auch immer ihr diese Leute nennt die eure" nun verdreht er die Augen, "ach so wichtigen Sachen aufschreiben und dann niemandem mehr zu sagen scheinen, den könnt ihr ja fragen und uns nun in Ruhe lassen." Der Zwerg redet sich nun in Rage denn er hat keine Lust mehr hier über so unwichtige Dinge zu diskutieren, "denn wenn er es weiter gesagt hätte wie es sich gehört wenn es etwas wichtiges gibt, hättet ihr ja gewusst das der Junge bei Dís wohnt und würdet hier nicht so dumme Fragen stellen." Bekräftigend nickt er zu seinen Worten und verschränkt die Arme vor der Brust.

Dann greift er hinter sich und zieht Brendan zu sich nach vorne, beschützend legt er seinen Arm um die Schulter des Jungen und sagt. "Der Junge bleibt bei mir bis wir Dís gefunden haben oder er zu seiner Schwester möchte. Und da könnt ihr noch so grimmig aus eurem glänzendem Helm heraus gucken, so habe ich es gesagt und so mache ich das auch. Aye wo kämen wir denn da hin wenn nicht ein Zwerg für den anderen einstehen würde." Dann sieht er Brendan direkt an, "Dís wollte bestimmt nicht das es dir schlecht geht, wer weiß was sie für Gründe hatte, aber ich werde auf dich aufpassen bis du es nicht mehr brauchst oder willst." Dann reicht er ihm seine Hand und sagt, "Wollen wir das so besiegeln?"


Als der junge die Brauen zusammenzieht, tut es der Soldat ihm gleich. Aus den bruchstückhaften Erinnerungen des Knaben lässt sich für ihn nur schwer Wichtiges von Belanglosem unterschieden. Dem Zwerg jedoch scheint angesichts von Falandris dienstlicher Neugierde langsam der Geduldsfaden zu reißen. Scheinbar ist man nicht gewohnt, sich erklären zu müssen. Mit einem argwöhnischen Blick antwortet der Soldat den aufgebrachten Worten des Langbarts, der sich nun schützen zwischen ihn und den Jungen stellt, gleichsam als wolle er einen kostbaren Schatz vor allzu gierigen Diebesaugen behüten.
"Ich denke ein Knabe gehört in ein anständiges, beständiges Heim und nicht in das Haus eines Zwergen!" spricht Falandri nun frei heraus, wo ihn der Schimpf des Schmieds dazu auffordert.
Und wie auf ein Zeichen funkeln die Augen des Soldaten wahrlich streng zwischen den Kanten seines Helmes hervor. Der Augenblick gab ihm zwar weder die Zeit noch die Befugnis, sich in derartes Treiben einzumischen, doch wird er diesen befremdlichen Umstand gewiss in seinem Bericht festhalten.
"Seht Euch vor, Dorndyl, Zwergenschmied - die Stadtwache wird ein Auge haben auf Euer Treiben. Und wehe, dem Jungen ergeht es schlecht oder ihm wird ein Haar gekrümmt..."


Brendan nickt nur kurz wortlos zu des Zwergen ersten Worten und der Frage nach dem Nachnamen der Familie, die seine Schwester aufgenommen hatte. Es behagt ihm nicht, dass er sich so aufregt. Da hast du Unrecht, Dorndyl, sagt er lautlos zu sich selbst. Es kann doch nicht jeder alles über diese Stadt wissen. Dazu ist sie viel zu groß. Und die meisten Sachen auch zu unwichtig...
Dass er ihn dann vor sich zieht, ihm den Arm um die Schultern legt und sein Versprechen gibt, das gefällt ihm wiederum. Es bestätigt ihn in seinem Vertrauen ihm gegenüber. Ernst blickt er ihn an, nickt wiederum stumm und nimmt dann seine Hand und drückt sie, um ihm zu zeigen, dass er einverstanden ist. Er hätte gern etwas gesagt, doch da spricht schon wieder der Soldat und seine Stimme klingt böse. Wahre Blitze schießen aus seinen Augen, doch der Sinn seiner Worte entgeht ihm. Führt denn ein Zwerg einen schlechteren Haushalt als ein Mensch? Es mag ihm nicht so recht einleuchten, zumal er bei Dís immer genug zu essen bekommen hat, ihr beim Saubermachen geholfen und Vieles mehr mit ihr zusammen erlebt hat.
Er schüttelt die Gedanken ab und tritt zwischen die Streitenden, streckt die Arme aus, als könne er sie allein durch seine Hand auf ihrer Brust - nun gut, bis zur Brust des langbeinigen Soldaten kommt er nicht, sondern allenfalls bis zum Bauch - davon abhalten, aufeinander loszugehen.

"Jetzt ist es genug!", sagt er energisch, schon beim Aussprechen der Worte von seiner eigenen Forschheit erstaunt.
"Ihr, Soldat, Ihr habt einen Zwergen beleidigt und du, Dorndyl, warst auch nicht besser. Ihr werdet beide euren Willen bekommen. Wenn ich von dem Zwergen nicht gut behandelt werde, dann werde ich sofort Bescheid sagen. Ich weiß, wo die Stadtwache ist", meint er stolz. "Auch Dís hat das immer gesagt. 'Wir müssen hier Ordnung halten, falls der Mann aus dem Tempel auftaucht.' Nun seid so gut und lest in den Papieren nach, was dort über mich steht. Ihr werdet nichts schlechtes über die Zwergin finden. Und es weiß auch jeder, wo Dorndyl wohnt, und wenn jemand Zweifel hat, dass er mich gut behandelt, dann kommt doch vorbei und seht es Euch an, wie gut ein Zwerg auf ein Menschenkind aufpassen kann."
Er lässt die Arme sinken, blickt von einem zum anderen und hofft dabei, ihre Wut schwinden zu sehen. Wenigstens vorläufig.
Laut atmet er aus und für einen Moment stehen ihm wieder Tränen in den Augen. Sie hatte auf ihn aufgepasst. Ihm nie etwas getan. Alles mit ihm geteilt. Er sehnte sich zu ihr zurück, aber er wusste es ging nicht.
Doch er hofft, mit Dorndyl an seiner Seite wenigstens herauszufinden, wohin sie gegangen war.

"Bitte", kam es leise und halb erstickt von ihm. Selbst in seiner Trauer legte er Wert darauf, dass es ihm niemand richtig anmerkte. "Gebt mir ein Bett. Ich bin so müde..." Tatsächlich wollte er schlafen. Er hatte es bitter nötig. Mehrere Nächte hatte er kaum geschlafen - aus Sorge um Dís' Verbleib, oder weil er über seine Schwester nachdachte. Doch er wollte auch den Zwergen, vor dem er den braunen Junge so schnell davongelaufen sah, genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht hatte die Stadtwache doch Recht, als sie sagte, den Zwergen sei nicht zu trauen?

Verwundert sieht der Schmied den Jungen an, noch nie wurde er auf diese Art zum Schweigen gebracht. Doch er schickt dem Mann der Stadtwache trotz allem noch einen finsteren Blick bevor er seine Fassung wieder erringt und die Worte von Brendan zu ihm durch dringen. Etwas schuldbewusst wird jetzt sein Gesichtsausdruck und er nickt zu seinen Worten.

"Wenn ich dem Jungen etwas antun wollen würde, dann würde ich euch wohl kaum sagen das er bei mir bleiben soll oder? Er wird es gut bei mir haben und es soll ihm an nichts fehlen." Doch Brendan scheint das alles nicht mehr zu interessieren denn mit einem mal wirkt er einfach nur müde und erschlagen.

"Kommt wann ihr wollt vorbei und seht nach dem Jungen, aber jetzt lasst uns gehen, Sonst fällt mir der der kleine ... oh verzeih ... der junge Mann, noch hier um und das wollen wir beide" dabei nickt er zu dem Mann der Stadtwache, "das wollen wir beide nicht."

Dorndyl macht einen Schritt auf Brendan zu, nimmt ihn an seinem Arm und führt ihn sanft aber bestimmt in Richtung der Tür. An der Tür hält er noch einmal inne, dreht sich zu dem Soldaten um und sagt nun in einem schon fast versöhnlichem Ton, "Kommt Mann, ich glaube wir hatten für heute genügend Beunruhigung. An einem anderen Tag und einem anderem Platz wäre es führ war einfacher für uns beide geworden denke ich." Dieses sind die letzten Worte des Zwerges bevor er den Jungen vor sich herschiebend nach draußen bringt. "Jetzt gehen wir erst einmal zu mir und ich mache dir etwas zu Essen. Dann werden wir sehen wie es weiter geht."


Stumm sieht der Soldat der Stadtwache dem Zwerg und dem Jungen hinterher. Er will den Knaben und seinen kleinwüchsigen Vormund nun nicht aufhalten - dennoch stimmt er solch einer Lösung nicht zu. Wie sollte ein anständiger Junge nur die Regeln und Sitten des menschlichen, des gondorischen Lebens lernen, wenn er im Haus solch eines unsteten Wesens aufwuchs?
Aber er würde sich die Worte beider zu Herzen nehmen und dem Haus des Schmieds nocheinmal einen Besuch abstatten. Zuerst muss er jedoch in zu seinem Zug zurückstoßen denn, von dem er sich nun schon eine gehörige Weile entfernt hat. Danach würde er das Verschieden der Zwergin Dís in der Amtstube melden müssen

-> Die Straßen der Stadt


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Das bin ich. Lebe bei Dorndyl, bin wieder aktiv :)

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Brendan: 29.01.2009 13:39.

29.01.2009 13:38 Brendan ist offline E-Mail an Brendan senden Beiträge von Brendan suchen Nehmen Sie Brendan in Ihre Freundesliste auf
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Nun lebt Brendan also in der Schmiede, zusammen mit Dorndyl und Misrathiris.
Er hat den Zwerg mittlerweile sehr gern, auch wenn dieser ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte, als er ohne Verabschiedung für einige Tage verschwunden war. Mit so etwas sollte man bei Brendan wirklich nicht scherzen.
Zwischendurch hat er sich sehr schnell mit Maíwe angefreundet und eine Nacht bei ihr im Haus von Ava übernachtet. Sie war es auch, die ihn im Südwald fand, als er seinen großen Zusammenbruch hatte.


Wie ein Blitz kommt Brendan aus der Schmiede gestürzt, Macha wie einen Kometenschweif immer an seinen Fersen.
Er hat Glück, dass die Straßen nicht überfüllt sind, sonst hätte er wohl jemanden angerempelt in seiner Eile. Brendans Beine bewegen sich wie von selbst und viel schneller, als er es für möglich halten würde. Seine erste Bewegung ist nach links, der Gedanke an die Stadtwache noch zu präsent. Der große, zottelige Hund hält leicht neben ihm Schritt, er freut sich anscheinend über die Geschwindigkeit, mit der sie sich bewegen. Dem Jungen ist das allerdings total egal. Sein Körper signalisiert ihm nicht, dass es für ihn zu viel wäre, und so rast er die östliche Straße entlang und am Gutshof vorbei, sieht keinen einzigen der Menschen, die sich da womöglich befinden. Wahrscheinlich liegt das auch an seinem plötzlich gar nicht mehr so klarem Sichtfeld und als sie die erste Träne von seiner Wange löst, merkt Brendan, dass das nicht nur der Wind ist, der seine Augen wässrig werden ließ.
Wieder einmal überwältigt ihn der Gedanke, dass er nun wohl wieder alleine ist. Er erinnert sich noch zu gut: als Dís, der ganze Inhalt seines Lebens, plötzlich verschwunden war, da war er auch so durch die Straßen gerannt. Er hatte andere kennen gelernt, aber wer war ihm geblieben? Den Jungen hatte er nie wiedergesehen, und Dorndyl war nun auch weg. Einfach so. Heut ist Brendan nicht danach, um Hilfe zu rufen. Es würde ihn doch eh keiner hören. Das war auch besser so - wenn ihn jemand hörte und ihm wieder das gleiche versprach, sich um ihn zu kümmern und ihn dann wieder verließ... Das würde er kaum aushalten.
Die Tränen bahnen sich kleine Bahnen über seine Wangen, es ist unangenehm kühl, aber das stört Brendan auch nicht. Soll es doch, so kalt wie es in seinem Leben nun geworden ist, macht das auch keinen Unterschied mehr. Des Jungen Hände ballen sie erneut zu Fäusten. Wass oll nur werden, was soll nur werden? Für ihn ist es nicht wichtig, dass er kein Zuhause hat, kein Bett und nichts zu essen. Er hat gelernt, damit auszukommen, was Wald und Feld so bieten. Nein, er merkt nun mit schmerzlichem Bewusstsein, dass er nicht ohne jemanden leben will. Tiere mögen ihn und er mag sie, aber sie können nicht reden und für Brendan ist das wichtig geworden, jemanden zu haben, der ihn als gleichwertig ansieht und gerne mit ihm zusammen ist. Und alle beide, die dieser Jemand für ihn gewesen sind, seit er seiner Schwester Lebewohl sagen musste, sind nun fort. Der Schmerz greift mit eiserner Hand nach ihm und Brendan rennt nun sogar noch schneller, als könnte er damit seinem Schicksal entfliehen.

Als die beiden das Waldviertel erreichen stolpert Brendan dann über einen Katzenkopf und fällt hin, seine Arme fangen ihn gerade noch auf, aber Knie, Hüfte und auch seine Wange landen unsanft auf dem Boden. Schmerz verspürt der Junge dennoch nicht, er springt schnell wieder auf die Füße, nimmt sich keinen Augenblick Zeit zum Innehalten. Da ist sie wieder, die eiskalte Hand, das hält er nicht aus. Die beiden streitenden Frauen am Tor nimmt er gar nicht wahr, noch weniger den abseits stehenden Mann, blind machen ihn Tränen der Wut und Verzweiflung, als er an ihnen vorbeistürmt.
Auch vor dem Haus der Stadtwache hält Brendan nicht an, vergessen aller Grund, überhaupt hierher zu kommen.
Nur weg!

Am Ende des Waldviertels erhebt sich plötzlich die Mauer über ihm und Brendan erinnert sich, dass es doch hier ein Tor gibt... Haarscharf biegt er wieder links ein und als er das bunte und von Leben berstende Gauklerlager sieht, wird sein Schritt endlich langsamer.

Nein, im Gauklerlager hat er nichts zu suchen.
Vorsichtig bahnt sich Brendan einen Weg drumrum und macht dabei auch kaum ein Geräusch. Nicht, dass ihn jemand bemerken würde, der ihn nicht sucht und wer sucht ihn schon? Eine neue Welle Tränen strömt dieses Mal direkt nach unten und tropft auf sein Hemd, dunkle Flecken hinterlassend.

Hinter dem Gauklerlager war er noch nie gewesen. Der Hain, der nun vor ihm ausgesteckt daliegt, wirkt komisch auf ihn, die geraden Reihen der Dattelpalmen, und dazwischen Gestrüpp, als hätte hier schon sein ein paar Jahren keiner mehr gewirtschaftet.
Doch das alles ist nicht genug, Brendan abzulenken von seinem Kummer. Plötzlich beginnen die Muskeln seiner Beine, ihr Recht einzufordern, sie beginnen wie auf Befehl zu zittern und Bren muss sich an einer Palme festhalten. Es hat doch alles keinen Sinn!, denkt er zum wiederholten Male. Ich kann rennen, wohin ich will...
Doch, einen Ort gäbe es, wohin ich könnte. Aber ich kann doch den Grubers nicht auch noch zur Last fallen! Und Beatrice ist dort glücklich...
Nein, ich bin allein.


Die Erkenntnis trifft ihn wie ein Hammer und schlägt ihm Atem und Beine unter dem Körper weg. Er schlägt die Hände vors Gesicht und kugelt sich zusammen. Heftige Schluchzer werden laut und schütteln seinen Körper. Macha versucht, ihn aufzumuntern, indem er die Menschenkugel immer wieder mit der Nase anstupst und leise fiept, jedoch davon bekommt Brendan nichts mit. Er ist verzweifelt und das Heulen macht es kaum möglich für ihn, dort so schnell wieder herauszukommen.

Maiwe war durch die Straßen gegangen, und hat sich überlegt, wo sie sich hinwenden soll. Sie hatte noch nicht viel vorgehabt, aber Lust, nach draußen zu gehen und den schönen Tag zu genießen. Insgeheim hatte sie die Hoffnung geht, vielleicht Ama oder Merry wieder zu treffen und mit ihnen zu spielen. Doch zwischen anderen Kindern hatte sie genau diese beiden nicht entdecken können. Ihre Füße hatten sie weiter getragen, ohne, dass sie groß auf den Weg geachtet hätte, bis sie merkt, dass die am Südtor steht, dahinter erstreckt sich der Wald der Insel. Mit Rayen war sie einmal ein Stück in ihn hineingegangen. Das wäre ein schöner Ort, um ein wenig zu spinnen. In ihrer Schürze trägt sie ihre Handspindel und zu einem Bündel geschnürte, gekämmte Wolle. Bei Ava würden ihr Marlin und Yalie immer wieder dazwischen greifen, wenn die Spindel sich anfängt zu drehen und sie die Wollfasern zwischen ihren Fingern zu Wollgarn verzwirnte. Deswegen musste sie damit woanders hingehen. Aber bei Ava im Haus gibt es immer viel zu tun und wenn sie Mara hilft - das macht sie gerne - dann bleibt kaum Zeit für solche Sachen. Und schon eine Weile hatte sie Lust, mal wieder etwas mit ihren Händen zu machen. Etwas Schönes. Vielleicht kann sie das Wollgarn dann färben...Mara wüsste mit Sicherheit, was man dazu nehmen kann. Das Mädchen macht ein paar Schritte auf den Wald zu, als ihr bewusst wird, dass links und rechts ebenfalls ein Weg abzweigt. Warum sollte sie nicht einen anderen Weg ausprobieren? Wohin führt der rechte Weg? Maiwe verfolgt ihn mit einem Blick. Er führt anscheinend zum Fluss - darauf hat sie keine Lust. Am Fluss war sie gestern mit Ava und Darragh und sicherlich ist der Anduin an der Stelle auch nicht blauer oder wärmer. Der linke Weg geht an der Stadtmauer entlang. Ob man einmal um die Stadtmauer herumlaufen kann? Das interessiert sie dann mehr und sie entscheidet sich für den linken Weg. Eigentlich ist es eher ein Pfad, aber dennoch ist er gut sichtbar. Hier müssen also regelmäßig Menschen laufen. Bald entdeckt sie vor sich einige bunte Ansammlungen von Zelten und Menschen. Das ist nicht das, was sie gesucht oder erwartet hat. Aber ganz schwach zeichnet sich weiter rechts jetzt noch ein Pfad ab, ganz leicht nur, so, als ob schon lange keiner mehr in diese Richtung wollte, oder als ob es dort nichts besonderes gibt. Dieser unscheinbare Weg weckt ihre Neugierde. Vorsichtig geht se zwischen den hohen Gräsern entlang. Sie sieht, dass vor ihr wohl jemand hier lang gegangen ist, denn an einigen Stellen sind die Gräser zerstrampelt. Wo derjenige wohl hin wollte? Ob er es eilig hatte? Was es wohl dort hinten gibt? Maiwe macht noch ein paar Schritte, bevor sie sieht, was es zu sehen gibt. Ein Hain liegt vor ihr. Die Bäume, die dort wachsen sehen sehr komisch haben. Sie haben nur ein paar Blätter - dafür sind die riesig groß und lang. Solche Bäume hat sie noch nie gesehen. Sie stehen in geraden Reihen, dazwischen kleinere Büsche und viel Gras. Es sieht aus, als hätte jemand diese Bäume und Büsche gepflanzt, vor langer Zeit. Dann ist dieser jemand weggegangen und alles ist verwildert. Schade um den schönen Hain. Wer hat hier nur gewohnt? Denn eine Hütte sieht sie auch, versteckt hinter Palmen und Gebüsch. Maiwe geht weiter, den Blick auf den Hain gerichtet. Ihre Schritte sind leicht und sie lächelt. Das ist ein Ort, wie sie ihn gesucht hat. Bestimmt kommen nicht mehr viele Leute hier her. Hier kann sie in Ruhe ihr Wolle verspinnen. Unbewusst war sie der Spur im Gras gefolgt, die wohl jemand vor ihr gemacht hat. Deswegen bleibt sie jetzt erschrocken stehen, als sie ein Geräusch hört. Kein Muskel recht sie mehr in ihrem Körper, wie erstarrt lauscht sie dem Geräusch. Oder wohnt hier doch jemand? Ist der Hain gar nicht verlassen und so friedlich wie er wirkt? Vielleicht wohnen Diebe hier...oder doch Seeräuber? Maiwe sagt sich, dass das Blödsinn ist, Darragh hatte selber gesagt, es gäbe keine auf der Insel - aber Diebe? Da, da ist es wieder das Geräusch. Es klingt wie...wie...ein Heulen. Ein Hund, der sich verletzt hat vielleicht? Dann müsste sie ihm helfen. Ava kann bestimmt auch einen Hund gesund machen. Maiwe beißt sich auf die Lippen, so unschlüssig ist sie sich. Ihre Hände sind feucht vor Aufregung. Sie war nie besonders mutig gewesen, wenn sie alleine unterwegs ist. Aber wenn sich jemand da verletzt hat, sollte sie schon nachsehen...weglaufen kann sie immer noch. Auf die Idee, einfach wegzulaufen und Hilfe zu holen kommt sie nicht. Flach atmend geht sie in die Richtung des Geräusches, auf Zehenspitzen und nur ja kein eigenes Geräusch machend. Aber das andere Geräusch ist ohnehin viel lauter. Und wird deutlicher. Jetzt klingt es eher wie ein Weinen. Doch kein Hund?
Maiwe biegt um einen Busch und bleibt dann stehen. Doch, da steht ein Hund. Ein großer Hund. Ein zottiger Hund. Maiwe kennt den Hund. Es ist Macha. Der Hund, der im Nordviertel an die eine Hauswand gepisst hatte. Und die Geräusche kommen nicht von Macha, sondern von einem Bündel, dass neben dem Hund liegt. Und dieses Bündel kennt Maiwe auch. Brendan. Brendan und Macha. Die sie ins Nordviertel eingeladen hatte. Die dort gebadet und gegessen und geschlafen hatten. Und die dann am nächsten Morgen verschwunden waren, ohne sich ordentlich zu verabschieden. Brendan hatte sich von ihr verabschiedet, aber nicht von den anderen. Sie war sauer gewesen und enttäuscht, aber diese Gefühle kommen jetzt nicht auf. Sie hat keine Angst vor Mache, auch wenn der Hund groß ist und gefährlich aussieht. Aber er hatte an ihrer Hand geschnuppert und hatte in ihrem Haus geschlafen. Sie hatten sich schon kennen gelernt. Brendan hat gesagt, sie müsste keine Angst vor Macha haben. Also geht sie auf die andere Seite von Brendan, immer noch leise, obwohl sie Macha nicht täuschen kann. Vorsichtig geht sie neben Brendan in die Hocke und legt Wolle und Spindel ins Gras. Dann streckt sie die Hand aus und streicht Brendan über den Rücken. Ganz vorsichtig. Ganz lieb und mitfühlend. Tröstend. Immer wieder. Irgendwann ertappt sie sich, wie sie beruhigende "Sssschhh"- Laute ausstößt, so, wie es Avas Kinder immer beruhigt, wenn sie weinen oder aufgewühlt sind. Was macht Brendan hier? Wollte er nicht den Zwerg suchen, bei dem er wohnt und dem Macha gehört? Hat er ihn nicht gefunden? Ist er deswegen traurig? Hat er sich wehgetan? Weint er, weil er krank ist? Jungen weinen nicht oft, das weiß Maiwe. Jungen sollen nicht weinen, weil das nicht jungenhaft ist. Also muss schon etwas Schlimmes passiert sein, wenn Brendan weint. Er sieht so viel jünger aus, obwohl er ein bisschen älter ist als sie - aber nicht viel. Er tut ihr Leid, es tut ihr Leid, dass er weint und unglücklich ist, wo sie gerade noch glücklich war und der Tag voll eitel Sonnenschein.


Verzweiflung strömt durch seinen ganzen Körper, füllt jede Pore und jede noch so kleine Ecke seines Gehirns aus. Brendan heult einfach nur. Er bemerkt weder die harten, vertrockneten Datteln unter seiner Wange, noch das Brennen in seinen aufgeschürften Knien. Krampfartig schüttelt es seinen Körper: die Gewissheit, dass er allein ist, diese furchtbare Gewissheit. Ab und an versucht er, tief Luft zu holen, wenn der Krampf nachlässt, versucht, sein Gehirn wieder in Gang zu bringen. Aber alles, was es hervorbringt ist ein weiterer Schwall aus geröteten Augen, nichts scheint diese Tränen stoppen zu können. Ich will nicht mehr, denkt Brendan zwischendurch. Er hat von allem genug, er würde es am liebsten vergessen, wenn ihm das Erleichterung verschaffen würde. Aber damit würden auch die schönen Erinnerungen verschwinden. All die Augenblicke, in denen eine barsche, aber dennoch liebevolle Stimme ihn rief. In denen wachsame Augen ihn ansahen, ernst nahmen, als gleichwertig... Momente, in denen er sich so aufgehoben gefühlt hatte bei dieser Zwergin, sie war so anders als alles gewesen, was er vorher gespürt hatte. Seine Mutter hatte ihn immer festgehalten, sein Vater nicht einmal angesehen. Seine Brüder hatten ihn herumkommandiert, Martha mit ihm Streiche gespielt und trotzdem immer wie den kleinen Bruder behandelt. Und Beatrice, die wurde von ihm wie die kleine Schwester behandelt und das war ja auch gut und richtig so. Was würde er nur für eine Beziehung geben, jemanden, der da war. Und selbst wenn...
Wieder einmal meint er wieder den schweren, aber niemals festhaltenden Arm Dís' auf seiner Schulter zu spüren, ermutigend, in das Leben zu gehen und trotzdem da, wenn er ihn brauchte. Nein, so würde es nie wieder werden. Plötzlich ist es Abschiedsschmerz, der Brendan weinen lässt. Selbst wenn die Zwergin irgendwann zurückkommen würde, er weiß, dass es nie wie vorher sein wird. Immer wird da diese Unsicherheit bleiben, diese unterbewusste Angst, sie könne wieder einfach so verschwinden. Verzeihen würde sein Kopf ihr sofort, wenn sie plötzlich vor ihm stünde, aber sein Bauch würde sich dennoch wieder zu Wort melden. Das war nicht fair von ihr.
Nein, plötzlich merkt Bren, dass er gar nicht will, dass sie zurückkommt. Nicht unter diesen Umständen. Er würde immer misstrauisch bleiben...
Nein, irgendwie muss er selber zurecht kommen.
Und nachdenken ist dafür schon mal ein guter Anfang! Langsam, aber sicher sind die Weinkrämpfe verebbt, nur noch ein nach Luft Schnappen ab und zu zeugt davon, dass sein Kopf bis vor kurzem noch leer war. So wie sein Herz es immer noch ist, aber das hat erst einmal nichts zu sagen. Sondern...

Plötzlich erinnert sich Brendan an etwas, eine Kleinigkeit, die ihn beruhigt hat und die ihm jetzt, als er ruhig ist, viel mehr auffällt. Da ist eine Berührung an seiner Schulter, keine schwere, sondern eine leichte Hand ist es, und die Art der Berührung ist auch ganz anders. Liebevoll. Mit geschlossenen Augen zieht der Junge die Brauen zusammen. Nein, das kann nicht sein!
Mit einem Ruck setzt er sich auf und schlägt gleichzeitig die Augen auf. Diese werden immer größer, als er immer deutlicher erkennt, wer da vor ihm sitzt. Ein Mädchen. Ein sehr bekanntes Mädchen sogar.
Maíwe. Wie hat sie ihn gefunden?

Verdattert blickt er sich um. Dieser Ort ist so unbekannt, er wundert sich, ob er sich überhaupt noch auf der Insel befindet, die er schon seit einem Jahr Heimat nennt. Sein Blick schweift zurück zu Maíwe.
"Was...", setzt er mit brechender Stimme an. "Was machst du denn hier?"
Er schämt sich ein bisschen, dass die Tränen immer noch zu hören sind, er fährt sich mit dem Ärmel übers Gesicht, als ob es das besser machen würde. Er würde ihr gerne klar machen, dass er sich freut, aber sein Körper scheint vergessen zu haben, wie das geht. Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Stimme, alles ist angespannt und sogar ein bisschen abwehrend.

Maiwe scheint es eine Ewigkeit zu dauern, bevor das Weinen weniger wird. Erst verändert es sich, wird ein wenig schwächer, um dann wieder etwas stärker zu werden und verebbt schließlich in Schluchzern, zwischen denen zittrig Atem geschöpft wird. Aus der eigenen Erfahrung weiß das Mädchen, dass damit das Ende der Weinkrämpfe eingeleitet ist. Wenn man ersteinmal soweit ist, hat man alles hinausgeweint und kaum noch Tränen übrig, um weiter zu weinen. Brendan hatte wirklich lange genug geweint, um jetzt aufhören zu können. Macha scheint auch froh, dass sich sein Begleiter beruhigt hat, denn statt leise und tröstend zu fiepen und zu winseln, wedelt er jetzt leicht mit dem Schwanz, hoffend, dass sich Brendan nun genug getröstet fühlt.
Als Brendan sich aufsetzt zieht sie ihre Hand zurück. Sie ist nicht sicher, ob der Junge nicht sauer sein würde, weil sie ihn beim Heulen erwischt hat. Jungen mögen es meistens nicht, wenn man sie weinen sieht, dann schreien sie einen an, man soll weggehen und er habe gar nicht geweint, das sah nur so aus. Sie schaut Brendan kurz in das verheulte Gesicht - nein, selbst wenn sie es nicht gesehen oder gehört hätte, aber er könnte nicht verbergen, dass er geweint hat. Dazu sind die Tränen zu lange und zu heftig über seine Wangen geflossen und haben die Augen gerötet und das Gesicht etwas aufquellen lassen. Wenn Maiwe hätte, würde sie ihm ein kaltes, nasses Tuch geben, mit welchem er sich über die tränenfeuchten Wangen wischen kann, hat sie aber nicht und so muss Brendan mit seinem Ärmel vorlieb nehmen. Maiwe schaut verlegen weg und rutscht auch vorsichtig ein Stück von Brendan weg, sodass sich ihre Körper nicht mehr berühren. Im Unterbewusstsein hat sie gemerkt, dass Brendan schon etwas ungehalten ist, weil sie ihn gefunden hat. Das Mädchen zieht die Beine an den Oberkörper und zieht den Kleidstoff über die Knie.
"Ich habe einen Ort gesucht, wo ich ihn Ruhe Wolle spinnen kann," beantwortet sie die Frage und nickt mit dem Kopf in Richtung der Spinnwirtel und dem Wollbündel. So, als müsse sie beweisen, dass sie die Wahrheit gesagt hatte. "Bei Ava im Haus geht es nicht, da sind die Zwillinge und die greifen immer dazwischen, wenn ich auf sie Acht gebe. Und wenn ich Mara im Haus helfe, habe ich keine Zeit dazu," erklärt sie, um etwas Zeit zu gewinnen, und die Lücke des Unwohlseins zu überwinden. "Ich möchte die Fäden färben und dann etwas daraus machen, vielleicht flechten oder Muster sticken...," sie zuckt mit den Schultern, denn sie weiß es selber noch nicht genau und sie nimmt auch nicht an, dass es Brendan interessiert, was sie mit der Wolle vorhat. Jungen interessiert so etwas meistens nicht. Dann schweigt sie und beißt sich auf die Lippen, unsicher, was sie nun sagen soll. "Ich...ich habe dich wirklich nur ganz aus Zufall gefunden...ich dachte, vielleicht ist es jemand, der sich verletzt hat und Hilfe braucht, wenn er weint. Und deswegen bin ich auch von dem Pfad abgewichen...ich habe nicht gedacht, dass ich dich hier finde..." Sie schweigt noch einmal kurz. "Ich...ich werde es niemanden weitersagen," sagt sie dann und schaut Brendan treuherzig und ehrlich an. Sie wird es niemanden sagen. Niemand wird wissen, dass Brendan heulend im Gras lag. "Versprochen." Versprechen sind Maiwe noch heilig, denn sie binden einen an das, was man gesagt hat. Maiwe grübelt noch immer darüber nach, warum Brendan geweint hat - es gäbe schließlich mehre Möglichkeiten - doch sie will den Jungen nicht danach fragen. Als er gegangen ist hat er gemeint, sie versteht es nicht. Sie nimmt nicht an, dass er jetzt meint, sie verstünde es. Wozu sollte sie also fragen? Vielleicht mag er auch gar nicht darüber reden.


Während Brendan versucht, die Tränenspuren von seinem Gesicht zu entfernen bekommt er zuerst gar nicht mit, dass Maíwe von ihm wegrutscht, aber als er sie dann wieder ansieht, fällt es ihm auf. Sie sieht ein wenig unsicher aus, zieht die Knie an den Körper, was für Brendan ein Zeichen von Unsicherheit ist.
Aber als sie spricht, wirkt sie doch ehr so, als wäre sie davon überzeugt, das Richtige zu tun, hier neben ihm zu sitzen und zu plaudern. Auch klingt es nicht wie eine Ausrede, als sie lebhaft von ihrer Wolle zu berichten beginnt. Es tut gut, sich auf etwas zu konzentrieren, am Leben eines anderen Menschen teilzunehmen. Er sieht die Kinder Avas förmlich vor sich, wie sie mit ihren kleinen Händen in die Spindel greifen wollen, und er muss leicht lächeln, weil ihn das Bild an eine andere, frühere Erinnerung denken lässt. Seine kleine Schwester...
Färben? Das kennt er, da hat er auch schon mitgeholfen. Er bräuchte etwas Zeit um die Färbstoffe zu besorgen und vorher noch ein wenig Zeit, seine Gedanken zu ordnen, aber versprechen möchte er Maíwe jetzt noch nichts.
Er setzt gerade an zu sprechen, da verändert sich ihr Gesichtsausdruck und die Unsicherheit ist wieder da. Sie stottert ein wenig, versucht zu erklären, warum sie hier ist. Aber hat sie das nicht schon? In Brendan wird die Stimme laut, die Maíwe den Mund zuhalten will, ihr sagen will, dass sie im Unrecht ist, dass es doch gar nicht schlimm ist, dass sie ihn gefunden hat. 'Ich bin froh darüber', möchte er sagen, doch er bleibt starr und schaut sie an. Meint sie das ernst? Wie kann sie nur denken er würde...
'Ich werde es niemandem weitersagen', meint sie dann. 'Versprochen.'
"Nein, Maíwe", bringt er dann endlich heraus. "Das ist nicht schlimm." Brendan spürt ein anderes Gefühl in ihm aufsteigen. Ganz alleine ist er ja nicht. Dieses Mädchen, das mag ihn wirklich, er kann in ihren Augen nichts Falsches entdecken. Sie meint es ehrlich und sie möchte um jeden Preis, dass Brendan ihr vertraut. Als wenn er das nicht sowieso tun würde.

Dann lehnt er sich vor und schlingt ihr die Arme um den Leib. Er hätte selber nicht gedacht, dass das so einfach ginge, denn solche Gesten sind ihm eigentlich fremd. Doch irgendwie fühlt sich das richtig an, im Augenblick.
"Ich bin froh, dass du da bist", murmelt er in ihren Kleidstoff, bevor er sie langsam wieder loslässt und sich aufrichtet. Alle Anspannung ist mit einem Mal von ihm abgefallen. Dieses Mädchen hat ihn zurück in die Wirklichkeit geholt.


Nicht schlimm? Maiwe hebt eine Augenbraue an und legt den Kopf fragend leicht schräg. Nicht schlimm meint was? Findet es Brendan nicht schlimm, dass sie ihn weinend gefunden hat? Ist der Grund, weshalb er hier liegt und heult nicht schlimm? Oder meint Brendan, es ist nicht schlimm, wenn er weint? Egal welche Ansicht nun zutreffend ist, Maiwe kommt nicht dazu nachzufragen, denn in diesem Augenblick beugt sich Brendan vor und umarmt sie. Zuerst ist sie so überrumpelt, dass sie sich versteift. Doch es ist schließlich Brendan, der sie da umarmt. Brendan kennt sie, Brendan vertraut sie und Brendan mag sie. Deswegen lässt sie die Umarmung zu und schreckt nicht weiter zurück. Sie spürt seine Arme um ihren Körper, die Hände, die sie gegen seinen Körper drücken - oder seinen Körper gegen ihren. Sie merkt, wie ein paar Spitzen seines verwuschelten Haares an ihrem Hals und der Wange kitzeln. Schließlich hebt sie die Arme und erwidert die Umarmung kurz, bevor sich Brendan von ihr löst und aufsteht. Nun sieht er doch nicht mehr so klein und hilflos aus, wie das vor wenigen Augenblick noch der Fall gewesen ist. Jetzt zeigt sich wieder der ältere Junge in der Haltung und dem Gesichtsausdruck Brendans.

Maiwe steht ebenfalls auf und klopft sich ein paar Grashalme vom Kleid. Dann tritt sie neben Brendan. "Du hast den Zwergen, dem Macha gehört und bei dem du gewohnt hast, nicht gefunden. Stimmts?" fragt sie dann, denn das war ein Grund, warum Brendan hier draußen weinend im Gras liegen könnte. Er wollt doch den Zwergen suchen - den Namen hat Maiwe wieder vergessen, denn er klang so fremd. Dann spitzt sie die Ohren, denn ihr war so, als würde sie noch zwei Stimmen vernehmen. Ist hier noch jemand? Doch das ist nicht so wichtig. Alleine hätte sie sich vielleicht gefürchtet, aber so, mit Brendan und Macha nicht. "Und was machst du jetzt?" fragt sie dann und schaut den Jungen an. Sie selber denkt schon fleißig darüber nach. Brendan bräuchte einen Ort zum Wohnen, er müsste irgendwoher etwas zu Essen bekommen. Aber wie das? Sie krault Macha hinter den Ohren, denn der hat sich auf die Hinterbeine gesetzt und hechelt. Macha müsste auch fressen. Ob ein Junge in der Stadt irgendwo arbeiten kann, dafür aber irgendwo einen Schlafplatz und Essen bekommt? Sie wird Darragh fragen, ob soetwas möglich ist. Darragh kennt die Stadt und die Leute die in der Stadt wohnen. Und natürlich muss Brendan wollen...was, wenn er die Insel verlassen und woanders wohnen will?


In Maíwes Augen sieht Brendan, dass sie ihm nicht ganz folgen kann. Wie auch? Er spricht in Rätseln, möchte nicht allzu viel preisgeben. Auch hat ihn das Gefühl überwältigt, sie umarmen zu müssen, da konnte er nicht weitersprechen. Er nimmt sich aber vor, ihr alles zu sagen. Im Moment steht sie ebenfalls auf und sieht aus, als würde sie nun etwas tun wollen. Und für den Jungen ist es nur gut so, denn jetzt wieder an den Grund seines Weinens erinnert zu werden, könnte es nur schlimmer machen.
Doch zu spät, da fragt das Mädchen neben ihm schon nach Dorndyl. Brendan sieht sie verwundert an, kann sich nicht recht entsinnen, ob er ihr so viel von ihm erzählt hat. Ihre Frage klingt eher wie eine Feststellung und so nickt er nur und lässt den Kopf hängen. "Ja", presst er hervor. "Dorndyl ist weg. Es sind zwei Zwerge aufgetaucht, aber sie meinen er käme so schnell nicht wieder." Seine Gedanken wollen sich wieder auf den einen Punkt konzentrieren, nämlich die Schlussfolgerung, niemand würde ihn mögen und mit ihm zusammen leben zu wollen. Lieber sieht er erneut in die hellen Augen ein paar Zentimeter tiefer als die seinen. Was er jetzt mache, will Maíwe wissen.

Das bringt Brendan zum Seufzen. Und er erzählt ihr einfach, was ihm auf dem herzen liegt.
"Das weiß ich nicht, Maíwe", sagt er kurz und knapp. "Zuerst hat sich Dís um mich gekümmert, dann Dorndyl. Ein bisschen hatte ich schon gehofft, er würde mir etwas beibringen, wie man Pferde beschlägt zum Beispiel. Aber wie es aussieht muss ich jetzt selber für mich sorgen. Ich wollte nie in eine Lehre gehen, mir waren Tiere immer genug und ich wusste auch genug, um mit ihnen zu arbeiten. Hier gibt es allerdings kaum Nutztiere", fügt er traurig hinzu und krault Macha zwischen den Ohren.
"Ich habe etwas von einem Gestüt gehört, aber das liegt wohl auf dem Festland und so weit weg von der Stadt möchte ich nicht sein. Weißt du, im Notfall ist es immer besser, wenn man in der Stadt wohnt, wo schnell Leute zum Helfen da sind." Das weiß Brendan nur zu genau, hat er nicht selber hier um Hilfe gerufen, als das Gut seiner Eltern hell in Flammen stand. Und der lange Weg hatte allen das Leben gekostet. Fast allen.
Nur kurz denkt der Junge an seine kleine Schwester. Es geht ihr gut, da ist er sich sicher. Sie hat Kinder in ihrem Alter, mit denen sie spielen kann. Er wäre den Grubers nur eine weitere Last und wenn er sie mit hierher brächte... Nein, das geht nicht!

Wieder einmal verrät ihn sein knurrender Magen. Er blickt das Mädchen neben sich entschuldigend an. "Ich habe wohl zu lange nichts mehr gegessen", stellt er fest. "Vielleicht finden wir hier im Hain etwas essbares...?", überlegt er laut weiter.


Maiwe zieht überlegend die Brauen zusammen und nagt auf ihrer Lippe. Was Brendan da erzählt ist schlimm. Wo nur Dorndyl und diese Dis stecken? Warum lassen sie Brendan alleine? Er ist doch kein schlechter Junge... Ebensowenig wie Brendan, kann sich Maiwe einen Reim auf das Verschwinden der Zwerge machen. Sie selber entscheidet für sich, dass es doch besser ist, sich an Menschen zu halten. Die verschwinden nicht so schnell - zumindest Ava und Rayen und Mara nicht. Erst da wird ihr wieder einmal bewusst, was für ein Glück sie hatte, dass sie ausgerechnet bei Ava gelandet ist. Allerdings hat sie auch noch eine Mutter und einen Vater und die würden sie nach Annuminas zurück holen, wenn es ihr hier schlecht ginge. Nachdenklich zupft Maiwe an einem Gras.
"Aber hast du keine Tanten oder Onkel wo du wohnen kannst?" will sie dann wissen, denn sie weiß, dass die meisten Kinder Tanten und Onkel haben. Sie selber hat keine. Aber damit ist sie hier sehr alleine, weil da jeder noch Großeltern, Tanten, Onkel und Geschwister haben. Dann überlegt sie, wie sie Brendan helfen kann. Eine Lehre will er nicht machen. Maiwe weiß so ungefähr, was das ist. Das machen ältere Kinder, wenn sie fast Erwachsen sind und ein Handwerk erlernen wollen. Aber weshalb Brendan das nicht will? "Warum willst du keine Lehre machen? Dann hättest du einen Wohnort und etwas zu Essen...," wirft Maiwe ein, denn das weiß sie auch. Die Lehrjungen ziehen aus den Elterhäusern zu den Lehrmeistern und wohnen dort, zusammen mit anderen Lehrjungen. "Gibt es auf der Insel keinen Hof mit Tieren? Ich habe schon Hühner gesehen..." Maiwe ist sich sicher, dass sie schon Tiere auf der Insel gesehen hat. Irgendwo in der Stadt. Ja, natürlich, da war Sanius mit einem Ochsen, den sie mit Marri am Tor zum Wald gesehen hat, wo er mit diesem seltsamen Mädchen geredet hat, das Kaninchen an der Leine hatte. Also gibt es Nutztiere. Aber wo ist Sanius mit dem Ochsen hin? Schade, dass sie nicht weiß, wo der blondhaarige Mann wohnt. Sonst würde sie ihn fragen, wo der Ochse lebt... anderseits....sie könnte ihn doch fragen. Im Rathaus! Da müsste Brendan ja auch nicht mit.
"Ich habe auch schon einen Ochsen gesehen mit Sanius...," merkt sie dann schüchtern an, weil sie nicht weiß, wie Brendan auf den nächsten Vorschlag reagieren wird. Er wollte ja noch nicht einmal mit Rayen ins Rathaus gehen... "Wir könnten ins Rathaus gehen und fragen, wo der Sanius wohnt. Und Sanius könnte uns sagen, wo der Ochse hingehört. Vielleicht sind dort, wo der Ochse wohnt, noch mehr Tiere? Und vielleicht brauchen die Besitzer ja eine Hilfe?" Sie schaut Brendan hoffnungsvoll an, ob er ihre Überlegung gut findet. Sie selber findet sie jedenfalls überzeugend und selbst wenn Brendan nicht will, dann würde sie eben alleine ins Rathaus gehen...oder Darragh fragen oder besser, gleich Ava, weil die weiß mit Sicherheit, wo Sanius wohnt. Oder vielleicht fragt sie nicht Ava, Ava wird wissen wollen, warum sie fragt und belügen möchte Maiwe die Frau nicht, wo sie doch so freundlich zu ihr ist.
Dann knurrt Brendans Bauch.
Maiwe schaut auf seinen Bauch und dann zum Hain. Sie würde zwar lieber die Sache mit Brendans Verbleib klären, aber neugierig ist sie doch. "Da is ein Haus, ob da wohl jemand wohnt?"


Im weiteren Verlauf des Vormittags aßen die beiden Kinder Trauben, die am verlassenen Haus hingen, gruseln sich ein bisschen vor dem Betreten der Kate und erforschen den ganzen Hain. Nachdem sie versprachen, sich hier wieder zu treffen, trennen sie sich wieder.

__________________
Das bin ich. Lebe bei Dorndyl, bin wieder aktiv :)

A new string held me where I was.
Not one string, but a million. Not strings, but steel cables. They were all tying me to one thing - the very center of the universe.
The gravity of the earth no longer tied me to the place where I stood.
It was she that held me here now.
02.10.2012 10:47 Brendan ist offline E-Mail an Brendan senden Beiträge von Brendan suchen Nehmen Sie Brendan in Ihre Freundesliste auf
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